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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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auf sie zukam. Er trug ein weißes Hemd und dunkle Hosen. Sie traute ihm keinen Millimeter.
    »Sieh es mal positiv«, meinte Carla, »er trägt keine Waffe bei sich.«
    »Außer, sie steckt noch in seiner Hosentasche.« Ginny kicherte nervös. »Man kann nicht behaupten, dass er sich freut, uns zu sehen.«
    »Verdammt, er sieht aber wirklich sehr gut aus.«
    Carla hatte es nicht besonders laut gesagt, aber offenbar trug der Schall in dem ansonsten leeren Hof extrem gut.
    »Danke schön.« Finn nickte ihr ernsthaft zu, dann sah er Ginny an. »Haben Sie Evies Brief gelesen?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Sie hat recht.« In einem Anfall von Tollkühnheit sagte Ginny: »Sie
sind
patzig.«
    Der Blick seiner Augen sagte ihr, dass er den Brief nicht gelesen hatte und ihm nicht klar war, was Evie über ihn geschrieben hatte. Man musste ihm zugute halten, dass er gleich darauf die Andeutung eines Lächelns zeigte. »Tja, mag wohl sein. Aber ich würde das nicht unbedingt als etwas Schlechtes betrachten. Was hat sie noch geschrieben?«
    »Dass sie mit Ihnen geredet und Ihnen alles erklärt hat.« Ginny konnte immer noch nicht ganz glauben, was hier geschah, dass sie hier, mitten in der Nacht, in ihrem Auto saß und diese Unterhaltung führte. »Und sie will immer noch, dass ich für sie im Restaurant arbeite. Nun, offiziell würde ich im Restaurant arbeiten. Inoffiziell würde ich natürlich die Rechnungen manipulieren, alle Trinkgelder einstecken und die Kreditkarten der Gäste kopieren.«
    »Möglicherweise habe ich überreagiert«, räumte Finn ein. »Aber wenn man in meinem Gewerbe tätig ist, dann sind Ladendiebe ein echter Fluch.«
    Wütend zischte Carla: »Entschuldigung, sie ist keine …«
    »Ist ja gut, ist ja gut.« Finn hielt die Hände hoch. »Wir wollen nicht noch einmal damit anfangen.« Mit ruhiger Stimme sagte er zu Ginny: »Hören Sie, wenn Sie den Job wollen, gehört er Ihnen.«
    Ginny hörte das Blut in ihren Ohren rauschen. Einerseits wäre es jetzt unglaublich befriedigend gewesen, ihm zu sagen, er könne sich sein hochherziges Angebot und sein lausiges Restaurant sonstwo hinschieben.
    Andererseits war es kein lausiges Restaurant. Und trotz allem, was geschehen war, wollte sie die Stelle immer noch.
    Schließlich fragte Ginny: »Was hat Evie gesagt, damit Sie Ihre Meinung geändert haben?«
    Seine Augen funkelten. »Ganz ehrlich?«
    »Ganz ehrlich.«
    »Ich habe ihr erzählt, wie wir uns in diesem Laden in Portsilver begegnet sind.« Finn schwieg kurz. »Und Evie erzählte mir, dass sie einmal aus einem Kaufhaus marschiert ist, mit einem Mascara von Christian Dior in der Hand. Das wurde ihr aber erst klar, als sie bei ihrem Wagen war. Sie brachte es zurück in den Laden und die Verkäuferin meinte, sie solle sich keine Sorgen machen, sie hätte einmal einen Laden mit zwei Badematten und einer Klobürste verlassen.«
    Ginny sah ihn an. »Ist Ihre Katze unter meinem Auto?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, sie ist an mir vorbei in die Wohnung geschossen, als ich herauskam. Was ist jetzt mit dem Job? Was soll ich Evie sagen?«
    Ginny ließ den Motor aufheulen und meinte fröhlich: »Sagen Sie ihr, ich überlege es mir.« Und weil es so selten vorkam, dass sie die Kontrolle über eine Situation zu haben glaubte, schenkte sie Finn Penhaligon daraufhin ein strahlendes Sie-können-mich-mal-Lächeln. »Cheerio!«

13. Kapitel
    Ginnys Herz machte einen Satz, als sie Jems Stimme hörte. Ein Anruf von ihrer Tochter munterte sie immer auf.
    »Hallo, Mum, wie läuft es denn so? Amüsierst du dich gut mit Laurel?«
    Wenn’s nur so wäre. Was war das Gegenteil von gut amüsieren? Vielleicht ein müdes
pfft
.
    »Es läuft gut!« Ginny war fest entschlossen, ihren katastrophalen Fehler Jem gegenüber nicht zuzugeben. »Laurel gewöhnt sich langsam ein. Was ist mit dir? Alles in Ordnung?«
    »Besser als in Ordnung.« Jem klang in Topform. »Es geht mir ungeheuer gut, Mum.«
    »Ach Schatz, ich freue mich.« Impulsiv sagte Ginny: »Hör mal, du warst seit Weihnachten nicht mehr zu Hause. Warum kommst du nicht mit Lucy übers Wochenende? Eine Pause würde dir gut tun und Dad würde dich so gern …«
    »Mum, ich kann nicht. Ich muss im Pub arbeiten, erinnerst du dich? Ich habe die Schicht am Samstagabend und Sonntagmittag.«
    Mist.
    »Tja, ich hoffe, das erschöpft dich nicht zu sehr«, sagte Ginny, »Ich kann dir etwas mehr Geld schicken, wenn du willst. Dann müsstest du nicht so schwer arbeiten.«
    »Ich arbeite gern im Pub.

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