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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Zauberkünstler, der einen magischen Trick vollführte, stieß Perry eine Tür auf, die in einen langen Flur führte, und zog sie dann in einen leeren Raum.
    »Was ist?«, verlangte Carla hitzig zu wissen.
    »Ist dir das schon einmal passiert?«
    Ihre Augen wurden schmal. »Entführt zu werden?«
    »Du weißt, was ich meine.«
    Er sah auf sie herab, hielt sie an den Schultern gegen die Wand gepresst. Carla schluckte und merkte, dass sie zitterte. »Lass mich los.«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Das muss ich auch nicht.«
    »Ich denke doch.«
    »Wenn du versuchst, mir Angst einzujagen …«
    »Das brauche ich nicht«, sagte Perry lächelnd, »das erledigst du schon ganz allein. Und? Bist du bereit, es zuzugeben?«
    Carlas Mund war knochentrocken. »Was soll ich zugeben?«
    Anstatt einer Antwort ließ er eine ihrer Schultern los und legte seine flache Hand auf ihr Brustbein, zwischen dem Ausschnitt ihrer Bluse und ihrem Hals. Sofort spürte Carla, wie ihr Herz davongaloppierte, als ob es bei einem Marathon mitlaufen würde.
    »Also, ich bin kein Arzt.« Perry sprach sehr sanft. »Aber ich würde auf 120 Schläge pro Minute tippen.«
    Sie verlor. Das wusste er.
    »So etwas kommt vor, wenn man mit jemand in einem Raum gefangen ist.« Sie versuchte, sich gegen die Wand zu drücken. »Vor allem mit jemand, dem man nicht vertraut.«
    »Es ist dir vorhin schon einmal passiert, nicht wahr? Als Ginny uns im Ballsaal einander vorstellte. Ich habe es gesehen.« Perry lächelte erneut, während er mit dem Zeigefinger sanft über die hektisch pulsierende, allzu sichtbare Vene an ihrem Hals strich.
    Das war ein entsetzlicher Albtraum. Carla hatte immer,
immer
ihre wahren Gefühle verbergen können. Das war eine Gabe, auf die sie stolz war. Andererseits – hatte sie jemals so intensive, so überwältigende Empfindungen wie diese gehabt? In dem Moment, als ihr Blick auf Perry Kennedy gefallen war, hatte ihr Körper unabhängig von ihrem Verstand agiert. Sie glaubte nicht an die Liebe auf den ersten Blick, aber wenn sie es täte … tja, so würde es sich anfühlen.
    Doch dieser Mann gehörte Ginny. Und Ginny war ihre beste Freundin. Sie durfte sich nicht erlauben, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen.
    »Mir geht es doch genauso«, flüsterte Perry. »Ganz genauso. Du bist die Richtige, du bist alles, was ich jemals wollte. Tut mir leid, ich weiß, das klingt schmalzig. Aber es ist wahr.«
    »Lass mich los. Zwischen uns wird nie etwas sein. Ich will dich nie wiedersehen.« Schwindelig und nach Luft schnappend versuchte Carla, ihn von sich zu stoßen.
    »Das wirst du aber, du musst. Hör zu, ich will Ginny auch nicht weh tun. Und ich weiß, wir können heute Abend nichts unternehmen, aber ich muss dich wiedersehen. Gib mir deine Nummer, dann rufe ich dich an. Können wir uns morgen sehen?«
    »Nein.« Dieses Mal gelang es Carla, sich zu befreien. Keuchend wiederholte sie »Nein« und stolperte aus dem Raum.
    Großer Gott, warum musste das
ihr
passieren?
    Glücklicherweise war die Damentoilette leer. Sie schloss sich in einen kühlen Marmorkubus ein, ließ sich auf den Toilettensitz fallen, stützte den Kopf schwer in die Hände, bedeckte ihre flammend roten Wangen und zwang die letzten zehn Minuten aus ihrem Gedächtnis. Löschen. Zurückspulen. An Ginny denken, an Ginny denken,
nicht
an …
    Brrrppp. Carlas Handy klingelte. Sie wäre beinahe vom Toilettensitz gefallen. Ihre Hand zitterte. Sie sah eine unbekannte Nummer auf dem Display. Sollte doch die Mailbox rangehen. Lass es einfach klingeln.
    Nein, sie konnte nicht.
    »H-hallo?«
    »Ich bin’s.«
    Sie hatte gewusst, dass er es sein würde. »Ich sagte, ruf mich nicht an.«
    »Nein, sagtest du nicht.« Perrys Stimme klang beiläufig, amüsiert. »Du sagtest nur, dass du mir deine Nummer nicht gibst.«
    »Und wie …?«
    »Glücklicherweise gibt es einen Tisch im Wintergarten mit Broschüren deiner Firma darauf.« Er schwieg kurz. »Und einem Stapel deiner Visitenkarten.«
    »Ich will nicht mit dir reden. Ich lege jetzt auf.«
    »Ich wohne in der Wohnung über meinem Laden. Harbour Street 25 b. Passt es dir morgen Abend um acht?«
    Carla schloss die Augen, presste ihre zitternden Knie aneinander. »Du hast den Verstand verloren. Ginny ist meine
Freundin

    »Also dann um acht Uhr.«
    »Ich werde ihr das erzählen. Ich gehe jetzt hinaus und erzähle ihr, was du hinter ihrem Rücken tust.«
    »Acht Uhr«, wiederholte Perry.
    Klick.
    Carla starrte das Handy an.

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