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Liebeskind

Liebeskind

Titel: Liebeskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Westendorf
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Haus, und die Dunkle machte sich jetzt in Paulas Küche zu schaffen, kurz darauf kam sie mit einer Flasche Sekt und zwei Gläsern in den Händen ins Wohnzimmer zurück. Wieder umarmten sich die beiden Frauen. Küssten sie sich auch? War Paulas Kerl am Ende etwa eine Frau mit kurzen, dunklen Haaren?
    Unterdessen hatte es zu regnen begonnen. Dicke Tropfen fielen auf den gefrorenen Boden und würden schon in kurzer Zeit alles in eine Eislandschaft verwandelt haben. Wenn Elsa noch länger hier bliebe, würde sie möglicherweise nicht mehr mit dem Wagen fortkommen. Mit einem letzten Blick auf das Treiben in Paulas Wohnzimmer kroch sie aus ihrer Deckung hervor. Warum musste es ausgerechnet jetzt diesen bescheuerten Eisregen geben, schimpfte Elsa ärgerlich vor sich hin. Zu gern hätte sie noch ein wenig weiter beobachtet, was in Paulas Haus vor sich ging. Doch da sie wenig Wert auf eine improvisierte Nacht mitten auf dem Feld bei Eiseskälte legte, packte Elsa ihr Fernglas in den Rucksack zurück und machte sich anschließend auf den Weg zu ihrer Pension.
    Am nächsten Morgen waren die Straßen gestreut. Anna hatte sich ein paar frische Sachen zum Anziehen von Paula geliehen und war nun gut gelaunt auf dem Weg ins Präsidium. Tom hatte sie gestern nur eine kurze SMS geschrieben,dass sie wegen der Wetterverhältnisse bei ihrer Freundin übernachten würde. Als sie kurz darauf in ihr Büro kam, hielt Weber seiner Kollegin Anna ein Foto von Elsa Hollstein unter die Nase.
    „Die sieht eigentlich ganz nett aus“, meinte er. „Man kann sich kaum vorstellen, dass eine solche Frau für drei brutale Morde verantwortlich sein soll.“
    Auch Anna schaute sich in Ruhe das Foto an und fand, dass Elsa Hollstein auf den ersten Blick eine wirklich sympathische Ausstrahlung besaß. Und doch verbarg sich hinter ihrem angenehmen Äußeren ein Mensch, der nicht nett, sondern äußerst gefährlich war. Anna und Weber leiteten die Großfahndung nach Elsa Hollstein ein, und schon in wenigen Stunden würden, vor allem im Landkreis Harburg, viele Polizisten mit diesem Bild bewaffnet auf der Suche nach ihr sein.
    Sigrid Markisch backte mittlerweile deutlich kleinere Brötchen, ja, sie war sogar bereit, die Kollegen mit allen Kräften bei der Suche nach Elsa Hollstein zu unterstützen. Und auch von Martin Schönauer hatten sie weder gestern noch heute irgendeine neue Anordnung erhalten, die sie von der Arbeit ablenkte. Die Giraffe würde zusammen mit dem Chef von der Zentrale aus mögliche Fahndungsergebnisse oder Hinweise bewerten, ihnen nachgehen oder diese gegebenenfalls weiterleiten, während sich Anna und Weber erneut auf den Weg zu Robin Hollstein machten.
    „Haben Sie noch einmal über meine Frage nachgedacht, Herr Hollstein? Werden Sie uns helfen, Ihre Schwester zu stoppen?“
    Anna blickte Elsa Hollsteins Bruder erwartungsvoll an, der daraufhin zustimmend nickte.

    „Ja, ich werde es tun. Aber wie haben Sie sich das eigentlich vorgestellt?“
    „Ich möchte, dass Sie Elsa anrufen und ein möglichst ausführliches Gespräch mit ihr führen. Sobald wir das Handy Ihrer Schwester dann über GPS lokalisiert haben, gebe ich Ihnen ein Zeichen. Wenn Sie bereit sind, können wir sofort loslegen.“
    „Einen Moment noch“, bat Robin Hollstein und verschwand im Badezimmer. Kurz darauf kam er mit nassem Haar wieder heraus und griff entschlossen nach dem Telefon.
    Anna beobachtete das leise Zittern seiner Hand und hoffte, dass es sich nicht auch auf seine Stimme übertragen würde.
    „Hallo, Elsa, wo steckst du?“
    „Zu Hause, ich habe mir heute noch mal freigenommen. Hier ist so vieles liegen geblieben, und ich hatte echt keine Lust, Weihnachten in einer versifften Bude zu hocken.“
    „Ach so, aber sag mal, wie wäre es, wenn wir dieses Jahr den Heiligabend doch zusammen feiern würden? Es war so schön mit dir in den vergangenen Tagen, irgendwie vermisse ich dich schon jetzt. Wenn du willst, besorge ich uns eine Gans, oder wir essen Würstchen mit Kartoffelsalat, so wie früher.“
    „Lieb von dir, Robin, aber ich bin doch gerade eben erst wieder im Taunus angekommen. Jetzt noch einmal den weiten Weg nach Hamburg zu machen, nee du, das ist mir echt zu viel.“
    Anna gab Robin ein Zeichen, sie hatten Elsa Hollsteins Standort lokalisiert. Das Handysignal kam aus Ramelsloh, einem kleinen Ort in der Nähe von Maschen, also befand sich Elsa nach wie vor im Landkreis Harburg.

    „Und wenn du dich in den Zug setzt? Wir könnten uns das Geld

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