Liebesleben/Mann und Frau/Späte Familie
Geschichte erzähle, in allen Einzelheiten, von unserem ersten zufälligen Treffen und wie am Anfang alles wunderbar war und wie er mich gedrängt hat, zu ihm zu ziehen, wie er versprochen hat, dass sich seine Beziehung zu Gili bessern würde, wenn wir erst alle zusammenlebten, und wie am Schluss nur alles schlimmer wurde, wie er zu ihm gesagt hat, dass er keine Teddys mag, die Stimme bleibt mir im Hals stecken, als spräche ich über eine Misshandlung, stell dir das vor, der Junge zeigt ihm seinen Teddy, und er sagt, ich mag keine Teddys, und wenn wir nach Hause kommen, erzähle ich weiter und rolle die Schuldschrift auf, die so frisch und zugleich so alt ist, steht er noch nicht einmal auf, das findest du vielleicht nicht so schlimm, aber ich bin daran gewöhnt, dass Amnon aufstand und uns entgegenkam und den Jungen sofort umarmt hat, er hat mich so sehr enttäuscht, gestehe ich der fremden Frau, die mit gerunzelter Stirn zuhört, ich habe so sehr an ihn geglaubt, noch nie im Leben habe ich mich so reingelegt gefühlt.
Warum verlässt du ihn dann nicht einfach, fragt sie kühl, bläst blassen Zigarettenrauch in meine Richtung, wozu brauchst du ihn überhaupt, seine Kinder gehen dir auf die Nerven, seine Frau ist euch eine Last, er kommt mit deinem Jungen nicht zurecht, warum hältst du also daran fest, schließlich hast du deinen Mann nicht seinetwegen verlassen, und ich seufze, aber seinetwegen bin ich nun ohne Wohnung, mein Mann hat mich gedrängt, unsere Wohnung zu verkaufen, und sie sagt, na und, dann kauf eine kleinere für dich und deinen Jungen, und Schluss, sie macht eine entschiedene Handbewegung, um das Ende unserer Beziehung anzuzeigen, und ich sage, aber das ist nicht so einfach, es ist uns zusammen gut gegangen, ich habe ihn so sehr geliebt, wir haben eine gemeinsame Zukunft geplant, ich kann das alles nicht einfach so wegwerfen, er hat mir versprochen, dass alles gut wird, wenn wir erst zusammenwohnen.
Aber das ist schrecklich kindisch, Ella, sagt sie, was nützt es dir, dass er es versprochen hat, willst du ihn deshalb vor Gericht schleppen? Weil er keine Teddys mag? Als er es dir versprochen hat, hat er daran geglaubt, und inzwischen hat er herausgefunden, dass er sein Versprechen nicht halten kann, was willst du dagegen tun? Ihn anklagen? Es ist lächerlich, was du da sagst, siehst du das nicht? Und ich schüttle den Kopf, warum ist das lächerlich, er muss die Verantwortung für seine Handlungen übernehmen, und sie sagt, aber auch du bist verantwortlich für das, was du getan hast, er hat dich nicht gezwungen, zu ihm zu ziehen, du hast entschieden, mit ihm zu leben, du kannst dich nicht wie ein kleines Mädchen benehmen und ihm die Schuld daran geben, dass er nicht so ist, wie du gedacht hast, er hat dich nicht absichtlich betrogen, er hat daran geglaubt, dass alles gut wird, und er hat sich geirrt und du bist reingefallen, und wieder reibt sie sich den Bauch, als hätten wir beide zu viel gegessen.
Was willst du damit eigentlich sagen, murmle ich wütend, und sie seufzt, dass du die Verantwortung für deine Entscheidungen übernehmen musst, man kann einem Menschen nicht einfach von morgens bis abends nur sagen, wie enttäuschend er ist, das hält niemand aus, und ich sage, aber wenn es doch wahr ist, wenn er mich wirklich enttäuscht hat? Dann verlass ihn, sagt sie, du kannst ihn schließlich nicht ändern, oder ändere du dich, du musst deine Erwartungen mit der Wirklichkeit abstimmen oder gehen, Ella, das sind die beiden Möglichkeiten, die du hast, verstehst du? Sie beugt sich zu mir, ihr Gesicht ist dicht vor meinem, auch wenn all deine Vorwürfe wahr sind, ist deine Haltung völlig falsch, du glaubst, dass dir etwas zusteht, du glaubst, dass die Dinge nach den Regeln des Anstands ablaufen müssen, aber in Wirklichkeit herrschen die Gesetze des Dschungels, hast du das nicht gewusst? Und ich schaue sie feindselig an, sie stellt sich das alles so leicht vor, als ginge es nur um die Trennung von Eigelb und Eiweiß, ich möchte sie sehen, wie sie mit einer solchen Enttäuschung fertig würde, und sie fährt fort, hör zu, ich kenne Oded seit vielen Jahren, ich liebe ihn von ganzem Herzen, aber ich sehe auch seine Schwächen, er ist einer von den Männern, die uns Frauen glauben machen, dass sie all unsere Sehnsüchte verwirklichen werden, aber davon ist er weit entfernt. Er ist misstrauisch und sehr verschlossen, er kann sich nicht hingeben, ja, er gibt sich nicht wirklich hin, deshalb ist er
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