Liebeslist und Leidenschaft
Hosentaschen. „Ich weiß, was dich beschäftigt, aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich kümmere mich um dich. Wenn wir verheiratet sind, brauchst du vor nichts Angst zu haben, das verspreche ich dir.“
„Verheiratet?“
„Ja, natürlich. Gemeinsam schaffen wir alles. Wir passen doch perfekt zusammen. Du kannst sogar weiterarbeiten, wenn du möchtest, ich habe nichts dagegen. Ich weiß doch, wie wichtig dir deine Karriere ist.“
Zu seiner Überraschung lachte Nicole lauthals.
Ihre Reaktion gefiel ihm nicht. „Was ist denn? Habe ich was Falsches gesagt?“
„Warum um Himmels willen sollte ich dich heiraten?“
„Natürlich heiraten wir. Das sind wir unserem Baby schuldig. Du weißt doch genau wie ich, wie es ist, wenn man klein ist und die Eltern getrennt sind. Unsere Ausgangssituation mag nicht ideal sein, aber wir schaffen das, ich weiß es. Schon vor Jahren habe ich mir geschworen, dass ich auf jeden Fall heirate, wenn ich ein Kind in die Welt setze. Und jetzt ist es so weit.“
„Wie kommst du denn darauf, dass ich schwanger sein könnte?“, fragte Nicole und trat einen Schritt zurück.
„Du warst die letzten paar Tage so anders, und jetzt weiß ich warum. Ich habe die Schachtel gesehen, Nicole. Ich weiß, dass du einen Schwangerschaftstest gemacht hast.“
Verwirrt sah sie ihn an. Er hatte den Test gefunden? Was hatte er gemacht – den Müll durchwühlt? Schnüffelte er hinter ihr her, um sie hundertprozentig unter Kontrolle zu haben? Nein, das konnte nicht sein. So war er nun auch wieder nicht.
„Ach, du denkst, wenn ich schwanger bin, müssen wir heiraten? Findest du diese Einstellung nicht ein bisschen altmodisch?“
Seine Miene erstarrte. „Altmodisch oder nicht, Nicole, mein Kind soll nicht unehelich geboren werden und aufwachsen.“
„Natürlich nicht“, gab sie zurück.
Er führt sich auf wie ein Diktator, schoss es ihr durch den Kopf. Was ich will, zählt für ihn überhaupt nicht. Selbst wenn ich schwanger wäre, würde ich nie einen Mann heiraten, der mich ganz offensichtlich nicht liebt.
Er hatte ihr so etwas wie einen Heiratsantrag gemacht – aber nur, damit sein Kind – nicht etwa ihr gemeinsames Kind! – nicht unehelich aufwuchs. Sie zählte bei der ganzen Geschichte nicht. Schon deshalb würde sie Nate Jackson auf gar keinen Fall heiraten.
„Dann ist alles klar. Wir heiraten. Muss ja keine große Hochzeit sein. Wir kriegen das in den nächsten Wochen schon hin.“
Zornig funkelte sie ihn an. „Du kannst mich nicht wie dein Eigentum behandeln und herumkommandieren. Das kenne ich schon von meinem Vater, aber von dir lasse ich mir das ganz bestimmt nicht gefallen.“ Beim Gedanken an ihren Vater dämmerte ihr etwas. „Ach so, mein Vater. Darum geht es dir, stimmt’s? Du willst mich heiraten, um ihn damit zu quälen. Das ist die nächste Stufe in deinem Racheplan, habe ich recht?“
„Nein!“ Sein Widerspruch schien aus vollem Herzen zu kommen, aber wie konnte sie ihm glauben? Sie wusste doch, dass er auf Rache aus war.
„Wirklich nicht?“, fragte sie misstrauisch.
„Hör zu, ich weiß selber, dass mein Heiratsantrag nicht besonders romantisch war …“
„Romantisch?“ Verbittert lachte sie auf. „Das mit der Heirat kannst du vergessen, Nate. Bei dem Test gab es ja nur zwei Möglichkeiten: entweder schwanger oder nicht. Ich bin es nicht, und ich heirate dich nicht, und deinen noblen Antrag kannst du dir sonst wohin stecken.“
Voller Wut stapfte sie an ihm vorbei und machte sich auf den Weg zum Haus. Schon wieder hatte er sie verletzt. Dabei hatte sie doch gedacht, dass sie jetzt einigermaßen miteinander klarkämen. Sie machte ihre Arbeit bei Jackson Importers, wo sie ihre Freiheit hatte und Ideen entwickeln konnte. Außerdem ließ sich nicht leugnen, dass sie und Nate im Bett fantastisch harmonierten. Das war so ungefähr das Einzige, was sie in letzter Zeit davor bewahrt hatte, verrückt zu werden. Die Gewissheit, dass sie nachts in seinen Armen allen Ärger und Kummer vergessen konnte.
Doch jetzt war sie voller Zorn. Sie ging ins Haus zurück und schloss die Glastür so heftig, dass die Scheibe vibrierte. Nate stand immer noch am Strand, mit offenem Mund, die Hände in den Hosentaschen vergraben.
Am liebsten hätte sie ihm von hier aus den Stinkefinger gezeigt, aber so tief wollte sie nicht sinken. Stattdessen wandte sie sich um und versuchte, ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen.
Sollte ihn doch der Teufel holen! Er und
Weitere Kostenlose Bücher