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Liebeslist und Leidenschaft

Liebeslist und Leidenschaft

Titel: Liebeslist und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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sie in ihrem Auto zur Arbeit und zurückgefahren, weil Nate abends noch Kunden aus Übersee empfing. Sie hatte ihm extra nicht angeboten, ihm zu assistieren, weil sie der Meinung war, dass ihnen ein wenig Abstand guttun würde.
    Plötzlich klingelte das Telefon. Sie nahm ab. „Hallo …?“
    Es war ihre Mutter. „Nicole, meine Liebe, wie schön, dass ich dich erwische. Wie war dein restliches Wochenende so?“
    „Ach, ganz gut. Wir sind zum Strandhaus rausgefahren.“
    „Schön, schön. Hast du noch mal über das nachgedacht, was ich über die Jacksons gesagt habe? Ich finde, du solltest mit diesem Mann wirklich nicht mehr unter einem Dach wohnen. Dabei kann nichts Gutes herauskommen, das musst du doch einsehen.“
    Nicole seufzte. Schon wieder jemand, der ihr Vorschriften machen wollte!
    „Cynthia, ich bin erwachsen. Schön, dass du so genau weißt, was das Beste für mich ist, aber ich treffe meine Entscheidungen immer noch selbst.“
    „Natürlich, ja. Aber in diesem Fall solltest du doch auf mich hören. Es wäre besser, wirklich.“
    „Wolltest du mir sonst noch was sagen?“, fragte Nicole gereizt. Am liebsten hätte sie aufgelegt.
    „Äh … ja.“
    Täuschte sie sich, oder klang ihre Mutter merkwürdig nervös?
    „Also … ich muss gestehen, dass hier nicht alles so gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Deshalb fliege ich erst mal zurück nach Adelaide, und ich würde es schön finden, wenn du mitkämst. Ich fliege morgen früh ab und hinterlege für alle Fälle ein Flugticket für dich am Abfertigungsschalter.“
    „Ich weiß wirklich nicht …“
    „Du brauchst dich ja nicht sofort zu entscheiden. Denk heute Abend einfach noch mal darüber nach. Schließlich haben wir uns noch gar nicht richtig kennenlernen können. Auf dem Anwesen in Adelaide könnten wir unser Verhältnis vertiefen, und außerdem würdest du ein paar von deinen Cousins kennenlernen. Schließlich gehörst du auch zur Familie. Du bist auch eine Masters und hast alles Recht der Welt, mich zu besuchen.“
    Das klang in Nicoles Ohren sogar ziemlich verlockend. Mal raus aus dem Schlamassel hier! Aber einfach so abhauen? Wo doch ihr Vater noch schwer krank in der Klinik lag und Nate die DVD als Druckmittel besaß?
    „Okay, ich denke darüber nach“, versprach sie.
    „Oh, das freut mich.“ Cynthia gab Nicole die Flugdaten und sonstige Einzelheiten. „Dann hoffe ich sehr, dass ich dich morgen in der Abflughalle sehe. Ich kann es kaum erwarten.“
    Nachdem sie das Gespräch beendet hatten, begann Nicole zu grübeln. Ihr Leben lag in Scherben. War das Angebot ihrer Mutter vielleicht die Chance auf einen Neuanfang? Aber konnte sie einfach gehen, wo doch Nate ihrem Vater die DVD zuspielen konnte? Sie zweifelte keine Sekunde daran, dass er es tun würde. So gut kannte sie ihn inzwischen. Wenn er ein Ziel erreichen wollte, war er kompromisslos. Er wollte ihrer Familie unbedingt schaden. Ihren Anteil hatte sie dazu ja schon geleistet – er brauchte sie nicht mehr. Ja, genau genommen war sie für ihn inzwischen genauso verzichtbar wie für ihren Vater.
    Konnte sie es tatenlos zulassen, dass er ihren Vater so verletzte? War sie bereit, die Affäre mit Nate ein für alle Mal zu beenden? Konnte sie sich wirklich so einfach aus dem Staub machen?
    Als Nate aufwachte, war das Bett neben ihm leer. Nicole hatte schon fest geschlafen, als er spät am Abend angetrunken nach Hause gekommen war, sicherheitshalber mit einem Taxi, während ein zweiter Taxifahrer seinen Wagen zum Apartmenthaus chauffiert hatte. Seine Geschäftsfreunde konnten ganz schön was vertragen, und er hatte mithalten müssen, um sie bei Laune zu halten. Jetzt hatte er die Quittung; sein Kopf schmerzte. Er betastete die Stelle neben sich – sie war kalt. Mit einem Blick auf den Wecker stellte er fest, dass es bereits später war, als er gedacht hatte. Offenbar hatte sie ihn schlafen lassen und war schon allein ins Büro gefahren.
    In der Küche aß er schnell eine Banane, dann duschte er und zog sich an. Weil er sicher noch Restalkohol im Blut hatte, rief er sich vorsichtshalber ein Taxi. Wenn Nicole mit ihrem Auto zur Arbeit gefahren war, konnte er ja am Abend mit ihr zurückfahren.
    „Haben Sie Miss Wilson gar nicht mitgebracht?“, fragte April ihn, als er das Büro betrat.
    Ein dunkles Gefühl beschlich ihn. „Heißt das, sie ist noch nicht hier?“
    „Nein, sie hat mir – offenbar schon ganz frühmorgens – einen Zettel hingelegt, dass sie nicht da sein

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