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Liebeslist und Leidenschaft

Liebeslist und Leidenschaft

Titel: Liebeslist und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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hatte.
    Eine harmlose kleine Plastikschatulle. Doch der Inhalt war Dynamit. Er konnte ungeheuer viel Schaden anrichten.
    „Das gehört dir“, sagte er.
    „Eine Kopie unseres Films?“
    „Keine Kopie“, sagte er. „Es ist das einzige Exemplar, das existiert. Vom Camcorder und vom Computer ist alles gelöscht.“ Er sah ihr in die Augen. „Ich konnte deinem Vater den Film nicht schicken – das konnte ich dir nicht antun, Nicole. Ich könnte dir niemals so wehtun. Ich weiß, ich habe damit gedroht, mehr als einmal. Aber selbst wenn ich mich nicht in dich verliebt hätte, hätte ich dein Vertrauen nicht so missbrauchen können.“
    Ihr Herz zog sich zusammen. Hatte sie eben richtig gehört? Oder war das wieder nur ein Trick, um sie einzulullen? Um sie wieder manipulieren zu können?
    „Deine Drohung hat aber verdammt echt geklungen. Warum sollte ich dir glauben, dass du deine Meinung geändert hast?“
    Ihre Stimme klang ungewohnt hart und unversöhnlich.
    Er senkte den Kopf. „Ich weiß, ich habe es gar nicht verdient, dass du mir glaubst. Ich möchte nur, dass du mich verstehst.“ Fast flehentlich sah er sie an. „Ich habe mich unmöglich benommen. Ich hätte dir von Anfang an sagen müssen, wer ich bin. Und aus der Bar hätte ich dich auch nicht mitnehmen dürfen. Aber … ich konnte nicht anders. Schon damals hast du mich verzaubert. Ich wollte dich, ich musste mit dir zusammen sein.“
    Nicole umklammerte ihre Teetasse und spürte nicht einmal die Hitze des Getränks. Sein Geständnis, wie sehr er sie begehrte, ließ ihr Herz schneller schlagen. Sie sehnte sich nach ihm und nach seiner Berührung.
    „Und kaum hattest du mich, hast du mich benutzt“, erwiderte sie verbittert.
    „Ja. Und das tut mir unendlich leid. Ich weiß, wie banal sich das anhört, aber du musst mir glauben. Bitte. Ich hasse mich selbst dafür, dass ich dich so behandelt habe. Wenn ich die Uhr zurückdrehen könnte, würde ich alles ganz anders machen.“
    Ich auch, dachte Nicole. Dann wäre ich nämlich nicht wutentbrannt von zu Hause fortgelaufen. Dann hätte ich auch nicht den Mann kennengelernt, der mich mehr verletzen kann als jeder andere. Den Mann, in den ich mich unsterblich verliebt habe.
    Aber es war zu spät, die Situation war hoffnungslos verfahren. Wie sollte sie ihm trauen? Er war ein Meister darin, andere zu manipulieren, das hatte er bewiesen. Er hasste ihren Vater seit vielen Jahren. Warum also sollte sie seinen Worten jetzt Glauben schenken?
    „Ist das alles?“, fragte sie kühl. Bisher hielt sie sich ganz gut. Sie war standfest, hart. Er durfte sie nur nicht berühren.
    „Nein, das ist nicht alles. Ich könnte mich tausendmal entschuldigen, und es wäre immer noch nicht genug. Ich liebe dich, Nicole. Es ist erbärmlich, dass ich dich erst verlieren musste, um es mir selber einzugestehen, aber ich liebe dich. Damals am Strand habe ich dich gebeten, mich zu heiraten. Ich habe mir selbst vorgemacht, es wäre nur wegen des Babys, und ich habe dich verletzt, weil ich dich aus den falschen Gründen gefragt habe. Dabei ging es in Wirklichkeit nur um dich. Gibst du mir noch eine Chance? Ich will alles wiedergutmachen. Lass mich dich so lieben, wie du es verdient hast.“
    Nicole schüttelte den Kopf. Fast unmerklich, aber Nate hatte die Botschaft verstanden. Trotzdem wagte er noch einen letzten Versuch.
    „Du brauchst dich ja nicht sofort zu entscheiden. Denk ein paar Tage darüber nach. Komm zurück in die Stadt, zurück zu mir. Ein letzter Versuch. Und diesmal mache ich alles richtig, das verspreche ich dir.“
    „Nein“, sagte sie, obwohl dieses kleine Wort ihr fast das Herz in Stücke riss. „Es geht nicht, Nate. Ich kann nicht riskieren, dass du mich noch einmal so verletzt. Oder meiner Familie wehtust. Ich kann dir einfach nicht genug trauen.“ Und sich selbst traute sie auch nicht. Dafür liebte sie ihn zu sehr. Wenn sie zurückging, wenn sie wieder in seiner Nähe war, würde sie ihm nicht widerstehen können, ganz egal, was er wirklich vorhatte. Das kam nicht infrage.
    Schweigend blickte Nate sie an, eine Minute, zwei Minuten. Dann nickte er langsam und erhob sich vom Sofa. Sie blieb stocksteif sitzen, während er zur Haustür ging. Erst als er das Haus verlassen hatte und die Tür ins Schloss fiel, begann sie hemmungslos zu weinen.
    Er war fort. Sie hatte ihn weggeschickt. So hatte sie es doch gewollt, oder?
    Wie betäubt ging Nate zu seinem Auto. Sie hatte ihn abgewiesen. Seine schlimmsten

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