Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebeslist und Leidenschaft

Liebeslist und Leidenschaft

Titel: Liebeslist und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
Vom Netzwerk:
Schreibtischschublade lag.
    Jeden Tag hatte er sich das Hirn zermartert, wo sie nur sein könnte. In seiner Not hatte er sogar schon mit dem Gedanken gespielt, sie bei der Polizei als vermisst zu melden, aber dort hätte man ihn nur ausgelacht. Schließlich war sie erwachsen und konnte ihren Aufenthaltsort selbst bestimmen.
    Irgendjemand musste doch wissen, wo sie war! Irgendjemandem musste sie sich doch anvertraut haben!
    Ja, natürlich … Anna Garrick. Warum war ihm das nicht früher eingefallen? An dem Morgen, als er bei Wilson Wines im Büro gesessen hatte, hatte sie nur sehr wenig gesagt. Kein Wunder, so wie er sich benommen hatte! Und selbst wenn sie damals noch nichts gewusst hatte – es war gar nicht so unwahrscheinlich, dass Nicole seitdem mit ihr Kontakt aufgenommen hatte.
    Sofort raste er zum Haus der Familie Wilson. Ein elegant gekleideter Mann, offenbar der Butler, öffnete ihm die Tür.
    Nate nannte seinen Namen und bat: „Ich würde gerne Miss Garrick sprechen.“
    „Einen Augenblick bitte, Sir. Wenn Sie sich bitte für einen Moment in den Salon setzen würden …? Ich sehe nach, ob sie Zeit hat.“
    Ließ Anna ihn aus Schikane so lange warten, oder war sie wirklich so beschäftigt? Es dauerte geschlagene zwanzig Minuten, bis sie endlich den Salon betrat und ihn begrüßte. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, aber er bemühte sich, freundlich und höflich zu bleiben. Schließlich wollte er etwas von ihr.
    Als Erstes bot sie ihm einen Drink an, aber er lehnte dankend ab. Nachdem sie sich auf das antike Sofa gesetzt hatte, musterte sie ihn misstrauisch und fragte: „Was kann ich für Sie tun, Mr Hunter?“
    „Nate. Bitte nennen Sie mich doch Nate.“
    „Gut, dann Nate. Also, worum geht es?“
    „Haben Sie etwas von Nicole gehört?“
    „Und wenn? Glauben Sie wirklich, sie würde wollen, dass ich Ihnen das sage?“
    Er seufzte auf. „Ich deute das mal als ein Ja. Geht es ihr …“
    „Ihr geht es gut, aber sie will Sie nicht sehen. Und auch sonst niemanden.“
    „Aber ich muss sie sehen!“
    Anna schüttelte den Kopf. „Sie haben jetzt gehört, dass es ihr gut geht. Reicht das nicht fürs Erste?“
    „Nein, entschuldigen Sie bitte, aber das reicht mir nicht.“ Er rang um Fassung. „Ich liebe sie doch, Anna. Ich muss ihr sagen, dass es mir leidtut, und ich will sie fragen, ob sie mir noch eine Chance gibt.“
    „Wenn ich Ihnen verraten würde, wo sie ist, wäre das ihr gegenüber ein Vertrauensbruch. Ich habe vor einiger Zeit schon einmal ihr Vertrauen enttäuscht, und das passiert mir nicht noch einmal. Daran wäre fast unsere Freundschaft zerbrochen.“
    „Ja, ich weiß. Aber es ist wirklich ungeheuer wichtig, Anna. Ich bitte Sie …“
    „Nein, tut mir leid, es geht nicht. Sie muss wissen, dass sie mir trauen kann.“
    Nate sank in sich zusammen. Anna war seine letzte Hoffnung gewesen. „Und ich wünschte, sie wüsste, dass sie mir auch trauen kann“, sagte er niedergeschlagen und ging zur Tür. Dann wandte er sich noch einmal um. „Trotzdem vielen Dank, dass Sie mich wenigstens angehört haben. Wenn Sie das nächste Mal mit ihr sprechen, richten Sie ihr bitte aus, dass … Ach nein, lassen Sie nur. Es würde ja doch nichts ändern.“
    Anna blickte ihn mitleidig an. Nicole kann sich glücklich schätzen, eine so treue Freundin zu haben, dachte er und ging zur Haustür.
    Gerade hatte er die Villa verlassen, als er hinter sich eine Stimme hörte. „Hunter, warten Sie mal.“
    Es war Judd Wilson. Nate wandte sich zu ihm um.
    „Ja …?“
    „Ich weiß, wo sie ist.“
    Nates Herz schlug höher. „Und … Sie verraten es mir? Oder wollen Sie mich nur quälen?“
    Judd lächelte. „Anna bringt mich bestimmt dafür um, aber ich finde, Sie haben eine Chance verdient“, raunte er ihm verschwörerisch zu. „Ich sehe doch, wie Sie leiden. Nicole und Sie müssen das klären, so oder so. Das steht Ihnen beiden zu.“ Er gab Nate eine Adresse, die etwa zwei Autostunden nördlich von Auckland lag. „Aber wehe, ich bereue meine Entscheidung hinterher, Hunter. Wenn Sie ihr noch einmal wehtun, bekommen Sie es mit mir zu tun.“
    Dankbar streckte Nate die Hand aus und fühlte sich unendlich erleichtert, als Judd sie ergriff. „Dafür bin ich Ihnen was schuldig“, sagte er feierlich.
    „Allerdings“, gab Judd zurück. „Aber darüber reden wir später.“
    Nate nickte zustimmend und ging zu seinem Auto. Er musste noch kurz bei seinem Apartment vorbeifahren und etwas holen, bevor

Weitere Kostenlose Bücher