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Liebesmaerchen in New York

Liebesmaerchen in New York

Titel: Liebesmaerchen in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Commander Zark zu Weihnachten geschenkt. Die Ausgabe ist zehn Jahre alt. Da war er erst Captain. Willst du sie sehen?«
    Netter Kerl, dachte Mitch, natürlich und intelligent. Die Mutter konnte er noch nicht so recht einschätzen. »Ja, gern.«
    Bevor Hester ihn ermahnen konnte, erst seine Pizza aufzuessen, war Radley schon davongeschossen. Sie saß schweigend da und überlegte, was das wohl für ein Mann war, der regelmäßig Comics las. Sie selbst blätterte auch hin und wieder darin herum, schon um zu wissen, womit ihr Sohn sich beschäftigte. Aber wirklich lesen? Ein Erwachsener?
    »Ein richtig netter Kerl«, bemerkte Mitch.
    »Ja, das ist er. Es ist freundlich von Ihnen, ihm zuzuhören, wenn er von seinen Comics spricht.«
    »Comics sind mein Leben«, erklärte Mitch ernst.
    Sie war so verblüfft, dass sie ihre Zurückhaltung einen Augenblick lang vergaß und ihn anstarrte. Dann räusperte sie sich und wandte sich wieder ihrer Pizza zu. »Tatsächlich?«
    Mitch amüsierte sich innerlich, und er konnte der Versuchung, diese Frau ein wenig aufzuziehen, nicht widerstehen. »Ich nehme an, Sie lesen sie nie?«
    »Nein. Für so etwas habe ich keine Zeit. Möchten Sie noch ein Stück?«
    »Ja, bitte.« Er nahm sich das Stück, bevor sie es ihm geben konnte. »Sie sollten sich aber die Zeit nehmen. Wissen Sie, Comics sind manchmal ausgesprochen bildend. Was ist das für ein neuer Job, den Sie angenommen haben?«
    »Oh, ich arbeite bei der Bank. Ich leite die Kreditabteilung bei der ›National Trust Bank‹.«
    Mitch pfiff anerkennend. »Verantwortungsvolle Position für eine Frau in Ihrem Alter.«
    Hester wirkte leicht gekränkt. »Ich habe schon mit sechzehn angefangen, in einer Bank zu arbeiten.«
    Empfindlich ist sie also auch, stellte er fest, während er etwas Soße von seinem Daumen ableckte. »Das war als Kompliment gemeint.« Ein bisschen sehr defensiv, sagte er sich, aber vielleicht muss sie das sein. Sie trägt keinen Ehering, und an ihrem Ringfinger ist auch kein heller Streifen, als ob in letzter Zeit noch einer daran gesteckt hätte. »Habe selbst schon öfter mit Banken zu tun gehabt. Einzahlungen, Auszahlungen, zurückgekommene Schecks.«
    Sie fragte sich, wann Radley wohl endlich zurückkommen würde. Irgendetwas an diesem Mann machte sie nervös. Normalerweise pflegte sie den Leuten ins Gesicht zu sehen und hatte auch nichts dagegen, von ihnen angesehen zu werden. Aber dieser Typ ließ sie ja überhaupt nicht mehr aus den Augen. »Ich wollte nicht unhöflich sein.«
    »Das habe ich auch nicht so verstanden. Wenn ich also bei der ›National Trust Bank‹ einen Kredit haben möchte, nach wem müsste ich fragen?«
    »Mrs Wallace.«
    »Sie heißen ›Mrs‹ mit Vornamen?«, scherzte er.
    »Nein, Hester«, antwortete sie unwillkürlich, obgleich sie ihm eigentlich nicht so weit hatte entgegenkommen wollen.
    »Also, Hester«, Mitch hielt ihr die Hand hin, »ich freue mich, Sie kennenzulernen.«
    Es dauerte einen Moment, bis sie sich überwand, ihm die Hand zu reichen. Ihr Lächeln war nur angedeutet. »Tut mir leid, wenn ich unhöflich war. Ich habe einen anstrengenden Tag hinter mir. Eigentlich eine anstrengende Woche.«
    »Ich finde Umzüge grässlich. Haben Sie jemanden, der Ihnen hilft?«
    »Nein.« Sie zog ihre Hand zurück. »Wir kommen auch so zurecht.«
    Verstanden. Hilfe unerwünscht. Er erkannte, dass er es besser nicht versuchen sollte, die von ihr errichtete Trennungslinie zu durchbrechen. Schade, dachte er.
    »Ich hatte vergessen, in welche Kiste ich sie gepackt hatte.« Radley war mit vor Anstrengung gerötetem Gesicht wieder in die Küche gekommen. »Das hier ist wertvoll, hat der Händler Mom gesagt.«
    Und einen Wucherpreis dafür genommen, dachte Hester. Aber Red hatte sich über das Heft mehr gefreut als über alle anderen Geschenke.
    »Sieht ja noch aus wie neu.« Mitch schlug die erste Seite so behutsam auf, als sei sie zerbrechlich.
    »Ich wasche mir auch immer die Hände, bevor ich es lese«, erklärte Radley.
    »Gute Idee.« Seltsam, dachte Mitch, nach so vielen Jahren bin ich immer noch stolz darauf. Ein großartiges Gefühl. Da stand es auf der ersten Seite: »Story und Illustration von Mitch Dempsey«. Commander Zark war sein Geschöpf, und in den vergangenen zehn Jahren waren sie gute Freunde geworden.
    »Das ist eine super Geschichte, sag ich dir. Wie Zark dazu gekommen ist, sich für die Verteidigung des Universums einzusetzen und gegen das Böse zu kämpfen.«
    »Weil seine

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