Liebesnacht auf Kefalonia
Urteil habe.“
„Für das du meine Hilfe brauchst.“
„Ich finde den Preis ziemlich hoch.“ Sie sah ihn herausfordernd an. „Damit eines klar ist: Meine Rückkehr nach Kefalonia gibt dir kein Recht, mich zu belästigen, wann immer dir der Sinn danach steht.“
„Keine einzige Berührung, agapi mou ? Kein einziger Kuss?“, fragte er lächelnd. „Nichts. Sonst ist der Handel beendet – egal, wie viel Zeit es mich dann kostet, dich loszuwerden.“
„Ich werde mich darauf beschränken, Zuneigung vorzutäuschen und höflich zu sein“, versprach er kühl. „Es heißt, du seist bei deiner Arbeit auf Zycos ein Muster an Diplomatie gewesen. Du kannst also dein berufliches Talent voll entfalten.“
Kate biss sich auf die Lippe. „Wann genau soll ich damit beginnen?“
„Sofort.“ Er deutete auf die Zeitung, die sie noch immer in der Hand hielt. „Die Presse hat entdeckt, dass wir zwar beide in London sind, aber nicht zusammen. Das muss sich unverzüglich ändern. Ich schätze es nicht, wenn mein Privatleben in Klatschblättern diskutiert wird.“
„Inwiefern muss sich das ändern?“, erkundigte sie sich misstrauisch.
„Indem du ein paar Sachen packst und mich heute ins Hotel begleitest. Wir müssen beweisen, dass wir uns versöhnt haben.“
„Wir haben doch die Scheidung eingereicht“, protestierte sie. „Das kannst du unmöglich geheim halten.“
„Mit diesem Problem beschäftigen wir uns später. Heute benötige ich deine Anwesenheit im Royal Empress.“
„Das Royal Empress …“ Ihr stockte der Atem. „Nein, das kann ich nicht. Ich habe eingewilligt, an Ismenes Hochzeit teilzunehmen, aber es war nie die Rede davon, mit dir in London zusammenzuwohnen.“
„Du hast keine andere Wahl“, erwiderte er kalt. „Ich habe es auch nicht beabsichtigt oder gar gewünscht. Nichtsdestotrotz ist es unvermeidlich. Allerdings bewohne ich das Penthouse, die Suite birgt also keinerlei Erinnerungen für uns“, fügte er hinzu.
Errötend blickte sie zu Boden. Es ärgerte sie, dass er ihre Gedanken erraten und gemerkt hatte, wie verwundbar sie war, wenn es um die Vergangenheit ging.
„Sie ist viel größer“, fuhr er fort. „Mit ein bisschen Glück laufen wir uns nicht über den Weg. Von Zusammenwohnen kann folglich nicht die Rede sein.“
„Na gut, ich packe. Du kannst in einer Stunde den Wagen schicken.“
Mick setzte sich in den Sessel und streckte die langen Beine aus. „Ich warte.“
„Ich habe noch einiges zu erledigen“, wandte sie ein. „Wie ich schon sagte, ich wollte gerade duschen.“
„Nur zu.“
„Du brauchst mich nicht zu bewachen. Oder glaubst du, ich würde die Flucht ergreifen?“
„Es wäre nicht das erste Mal, mein geliebtes Eheweib. Dieses Risiko gehe ich nicht wieder ein. Und nun ab unter die Dusche.“
Resigniert ging Kate ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. Sie unterzog ihre bescheidene Garderobe einer kurzen Musterung. Es handelte sich hauptsächlich um preiswerte Stücke, die nicht die geringste Ähnlichkeit mit den exklusiven Modellkleidern hatten, die sie in Kefalonia zurückgelassen hatte.
Sie verstaute Unterwäsche, ein paar Baumwollnachthemden sowie mehrere schlichte Hosen und Tops in ihrer Reisetasche. Später würden ihr Hausmantel und Toilettenutensilien dazukommen. Sie nahm einen frischen Slip und BH, einen Leinenrock und eine weiße Bluse. Mit den Sachen über dem Arm schlenderte sie vom Schlafzimmer zum Bad.
Mick las derweil die Zeitung. „Ich hoffe, du hast nichts vergessen“, meinte er, ohne aufzublicken.
„Das hoffe ich auch.“
Zum Teufel mit ihm, dachte sie. Er brauchte sie nicht daran zu erinnern, wie krass der Gegensatz zwischen ihrem einstigen unbeschwerten Eheleben, in dem es keine verschlossenen Türen gegeben hatte, und der peinlichen Verlegenheit ihrer jetzigen Beziehung war. Sie war sich dessen durchaus bewusst – und litt darunter.
„Soll ich dir den Rücken einseifen?“, rief er ihr amüsiert hinterher.
„Nein.“ Sie knallte die Tür zu und schloss nicht nur ihn, sondern auch die Erinnerungen aus, die seine Worte geweckt hatten. Der Riegel war altersschwach und stellte kein Hindernis für jemanden dar, der hereinkommen wollte. Rasch verdrängte sie diesen Gedanken.
Obwohl das warme Wasser wunderbar entspannend war, wagte Kate nicht, Mick allzu lange warten zu lassen. Also trocknete sie sich ab und zog sich an. Das Haar fasste sie im Nacken mit einer silbernen Spange zusammen.
Nachdem sie noch einmal
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