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Liebesnacht auf Kefalonia

Liebesnacht auf Kefalonia

Titel: Liebesnacht auf Kefalonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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„Ich bin mit den Regeln in dieser Situation nicht vertraut.“
    „Vermutlich bestimmst du sie sonst immer selbst.“ Der Champagner war kühl und prickelnd.
    „Im Geschäft natürlich, aber normalerweise nicht beim Vergnügen.“ Er nahm eine Erdbeere, tauchte sie ins Glas und streckte sie Kate entgegen. „Probier mal.“
    Voller Selbstvertrauen biss sie in die Frucht. „Köstlich.“
    „Ja, das ist es.“ Den Blick unverwandt auf ihren Mund gerichtet, aß er den Rest der Erdbeere.
    Nervös strich sie ihren Rock glatt. „Worüber wollen wir uns unterhalten?“
    „Wir könnten versuchen, uns ein bisschen besser kennenzulernen.“ Er trank einen Schluck. „Was meinst du?“
    „Wenn du meinst. Was willst du wissen?“
    „Alles.“ Er bot ihr eine weitere in Champagner getauchte Frucht an. „Leben deine Eltern noch?“
    „Nein. Sie wurden vor fünf Jahren bei einem Autounfall getötet.“
    „Das tut mir leid, pedhi mou. Schmerzt es dich noch sehr?“
    „Nicht mehr so wie früher. Allerdings musste ich schnell erwachsen werden und mir ein eigenes Leben aufbauen, was mir recht gut gelungen ist. Mein Job gefällt mir und erlaubt mir, viel zu reisen. Bist du auch ein Einzelkind?“
    „Ich habe eine zwölf Jahre jüngere Schwester. Ismene war erst sechs, als unsere Mutter starb.“
    „Oh.“ Kate stellte ihr Glas ab. „Das muss schrecklich gewesen sein.“
    „Es war nicht leicht, insbesondere für Ismene, obwohl unsere Tante Linda sich bemüht hat, ihr die Mutter zu ersetzen. Die Regina-Hotels wurden übrigens nach unserer Mutter benannt.“
    „Wie ist deine Schwester?“
    Er überlegte kurz. „Hübsch, ein bisschen verrückt und zu redselig.“ Er lächelte ironisch. „Eine typische Frau eben.“
    „So.“ In gespieltem Zorn ballte Kate die Fäuste.
    Lachend packte er ihre Hände, zog sie an sich und berührte ihre Finger mit den Lippen. Leicht und sinnlich.
    „Außerdem verliebt sie sich pausenlos in die falschen Männer. Etwas, das du niemals tun würdest, davon bin ich überzeugt, matia mou .“
    Nein, dachte Kate mit klopfendem Herzen, aber ich bin dem gefährlich nahe …
    Sie befreite ihre Hände und griff nach ihrem Glas. Ein schwacher Schutz, doch mehr hatte sie nicht. „Was für Männer?“
    „Als sie im vergangenen Jahr auf einer Schweizer Schule war, mussten wir ihren Kunstdozenten und den Skilehrer abfinden.“
    Kate unterdrückte ein Lachen. „Scheint ein recht munteres Mädchen zu sein.“
    „So könnte man sagen. Am Ende entschied mein Vater, dass es sicherer wäre, sie zu Hause auf Kefalonia zu behalten.“
    Sie wartete, dass er mehr über seinen Vater erzählte, aber er nahm nur die Flasche aus dem Eiskübel und schenkte ihr nach. „Ich wollte nichts mehr, sonst werde ich noch betrunken.“
    „Wohl kaum“, entgegnete er schmunzelnd. „Nur etwas weniger zugeknöpft vielleicht.“ Er bot ihr eine weitere Erdbeere an.
    Ich habe allen Grund, zugeknöpft zu sein, überlegte sie, während sie davon abbiss und dann beobachtete, wie er sich den Rest in den Mund schob.
    Im Verlauf des Gesprächs war er unbemerkt näher an sie herangerückt. Jetzt berührte sein Bein beinahe ihres, sein Arm lag hinter ihr auf der Rückenlehne der Couch. Der zarte Duft seines Rasierwassers erinnerte sie überdeutlich an die berauschenden Momente in seinen Armen. Plötzlich spürte sie seine Hand auf ihrer Schulter und zuckte erschrocken zusammen. Champagner spritzte auf ihren Rock.
    Michael schnalzte missbilligend mit der Zunge, dann beugte er sich vor und wischte die Tropfen vom Stoff. Dabei verweilten seine Finger unnötig lange auf ihrem Knie. „Es wird keinen bleibenden Schaden geben.“
    Noch ein Irrtum, überlegte sie mit rasendem Puls. Sie könnte nämlich Narben fürs Leben davontragen.
    Er küsste sie – zunächst auf die Wange, gleich darauf jedoch auf den Mundwinkel. Aufreizend langsam tupfte er eine Spur federleichter Küsse, so zart wie der Schlag eines Schmetterlingsflügels, bis zu ihrem Ohr, um dessen Muschel mit der Zungenspitze zu erkunden. Und als Kate den Kopf hilflos an ihn lehnte, streiften seine Lippen ihre Schläfe, die Stirn und ihre halb geschlossenen Lider.
    Überall, wo er sie berührte, begann ihre Haut zu prickeln und zu glühen, eine bislang nie gekannte Erfahrung. Ihr Körper schien vor Verlangen dahinzuschmelzen. Allerdings küsste Michael nicht ihren Mund, obwohl sie sich nichts sehnlicher wünschte. Er liebkoste ihre Schultern und Arme durch den dünnen Wollstoff,

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