Liebesnacht auf Kefalonia
tief durchgeatmet hatte, schob sie den Riegel zurück. „Ich bin fertig.“
Er streifte sich das Jackett über und betrachtete sie prüfend. „Willst du mit deiner Aufmachung etwas zum Ausdruck bringen?“
„Ich trage jetzt, was mir gefällt.“ Sie straffte die Schultern. „Tut mir leid, wenn es nicht deinen Ansprüchen genügt.“
Er seufzte. „Du wirst morgen einen Abstecher zur Bond Street machen, pedhi mou .“
„Nein. Du kannst mich nicht dazu zwingen.“
„Ist das deine Dienstkleidung?“
„Natürlich nicht. Die Firma stellt uns Uniformen zur Verfügung.“
„Jetzt arbeitest du für mich, und zwar in einer anderen Position. Auch dafür ist eine Uniform erforderlich. Du gehst also morgen einkaufen, ist das klar?“
Kate nickte zögernd.
„Und du wirst das hier tragen.“ Während er auf sie zukam, griff er in die Jackentasche und holte ihren Trauring hervor.
„Oh nein!“ Instinktiv verschränkte sie die Hände hinter dem Rücken. Außer seinem Namen waren auf der Innenseite die Worte „Für immer“ eingraviert. Sie konnte diesen Ring nicht tragen. Die Erinnerung an ihre zerstörten Träume und Hoffnungen wäre zu grausam. „Ich kann nicht. Bitte …“
„Du musst.“ Sein Blick glitt über ihre geröteten Wangen hinab zu ihren Brüsten, die sich unter der dünnen Bluse heftig hoben und senkten. Ein sonderbarer Ausdruck erschien in seinen Augen. Er hob die Hand und ließ die Finger sacht über ihre Unterlippe gleiten. „Ich könnte dich immer … überreden, agapi mou. Ist es das, was du willst?“
Ein Schauer rann ihr über den Rücken. „Nein.“
„Dann gib mir deine Hand.“
Zögernd gehorchte sie und beobachtete, wie er den goldenen Ring mit den Lippen berührte, bevor er ihn ihr über den Finger schob. Genau wie an unserem Hochzeitstag, dachte sie kummervoll. Wenn er ihr nun auch noch tief in die Augen sah und sie küsste, war sie unweigerlich verloren.
Stattdessen trat er einen Schritt zurück und schuf so einen sicheren Abstand.
„Ich hasse dich“, flüsterte sie.
Er lachte rau auf. „Hass mich, so viel du willst, Katharina mou. Trotzdem bist du noch immer meine Frau und bleibst es, bis ich dich freigebe. Vergiss das nie.“
Als ob ich das je könnte, dachte sie bitter.
6. KAPITEL
Die Fahrt zum Hotel verlief schweigend. Um jegliche Unterhaltung im Keim zu ersticken, blickte Kate anscheinend interessiert auf die regennassen Straßen hinaus. Als die Limousine vor dem Royal Empress hielt, fluchte Mick leise.
„Kein Wort, matia mou – verstanden?“
Ehe sie reagieren konnte, wurde sie an ihn gepresst und spürte, wie die silberne Spange aus ihrem Haar entfernt wurde. Gefangen in seinen Armen, musste sie ihn hilflos gewähren lassen, als er sie leidenschaftlich küsste.
Gleich darauf wurde die Tür geöffnet, und Kate war wieder frei. Benommen stieg sie aus, während rings um sie Kameras aufblitzten, dann zog Mick sie erneut an sich und lief mit ihr, den Arm um ihre Taille gelegt, zum Hoteleingang.
„Ruhig, mein rothaariger Engel“, raunte er ihr amüsiert zu. „Sobald wir allein sind, kannst du mich anschreien.“
Der Manager begleitete sie im Lift nach oben, um sich persönlich zu vergewissern, dass alle Arrangements die Billigung seines neuen Arbeitgebers fanden.
Es war eine wunderschöne Suite, das erkannte Kate trotz ihres Zorns sofort. Rechts und links vom weiträumigen, luxuriös möblierten Wohnbereich gingen zwei Schlafzimmer ab, von denen jedes über ein eigenes Bad verfügte. Überall standen Blumen, Schalen mit frischem Obst und köstlichem Konfekt sowie der unvermeidliche Eiskübel mit Champagner. Neben dem Fenster war ein makellos gedeckter Tisch für ein intimes Dinner vorbereitet.
Die perfekte Kulisse für die zweiten Flitterwochen …
Ein Page trug ihre Reisetasche so würdevoll in eines der Schlafzimmer, als wäre es ein Kofferset von Louis Vuitton. Sie folgte ihm verlegen.
Da eine der Wände fast vollständig mit Spiegeln verkleidet war, betrachtete Kate ihr Bild: Das Haar fiel ihr offen und zerzaust auf die Schultern, ihre Lippen waren von Micks Kuss gerötet, und an ihrer Bluse waren sogar ein paar Knöpfe geöffnet. Ich sehe aus wie eine Frau, deren Mann die Hände nicht von ihr lassen kann, dachte sie verwundert.
„Wir sind allein.“ Mick stand mit herausfordernder Miene an der Tür hinter ihr. „Jetzt kannst du mich anschreien, wenn du magst, pedhi mou .“
Sie atmete tief durch. „Was, zum Teufel, sollte das?“
„Ich habe
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