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Liebesnacht auf Kefalonia

Liebesnacht auf Kefalonia

Titel: Liebesnacht auf Kefalonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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an dich“, meinte Kate lächelnd.
    Ismene schaute sie hoffnungsvoll an. „Vielleicht könnte Mikis bei Papa ein gutes Wort für mich einlegen und ihn überreden.“
    Kate wurde einer Antwort enthoben, da in diesem Moment Victoria ins Zimmer kam. Sie trug ein hautenges tiefrotes Kleid, dessen tief dekolletiertes Mieder mit glitzernden Strasssteinen besetzt war. Nachdem sie sich einen Drink eingeschenkt hatte, schlenderte sie lässig auf Kate zu, den Blick unverwandt auf den Diamantanhänger gerichtet.
    „Ein neues Kettchen, chère ?“ Ein Lächeln umspielte ihre geschminkten Lippen, doch ihre Augen sprühten Gift. „Normalerweise kaufen Männer ihren Frauen teure Geschenke, weil sie ein schlechtes Gewissen haben. Ich frage mich, was Mick wohl verbrochen hat.“
    „Hexe“, wisperte Ismene verächtlich, als Victoria sich mit katzenhafter Geschmeidigkeit neben den Kamin stellte. „Lass dich von ihr nicht provozieren.“
    Leichter gesagt als getan, dachte Kate.
    Obwohl Ari Kate bei Tisch den Ehrenplatz zu seiner Rechten überließ und liebenswürdig mit ihr plauderte, hatte sie das Gefühl, einer Prüfung unterzogen zu werden. Das Essen war jedoch köstlich, und das sagte sie auch am Ende der Mahlzeit.
    „Es freut mich, dass es dir geschmeckt hat.“ Ari lächelte sie an. „Ab morgen bist du nämlich für die Menüfolge und Führung des Haushaltes verantwortlich, pedhi mou. Ich habe Androula und meinen Majordomus Yannis angewiesen, täglich deine Anweisungen einzuholen.“
    Kate traute ihren Ohren kaum. „Ich habe noch nie …“
    „Dann wirst du damit anfangen.“ Sein Tonfall duldete keinen Widerspruch. „Du bist die Frau meines Sohnes und musst deine rechtmäßige Stellung in diesem Haus einnehmen.“ Er blickte Mick herausfordernd an und erntete dafür ein ernstes Nicken. „Und lass mich nicht zu lange auf einen Enkel warten“, fügte er freundlicher hinzu.
    Dass Victoria sie mit Argusaugen beobachtete, trug nicht dazu bei, Kates Verlegenheit zu mildern.
    Die Begegnung mit Linda war offenbar ein Lichtblick an diesem spannungsreichen Tag, überlegte Kate, als sie sich für die Nacht zurechtmachte.
    Als sie das Bad verließ, stand Mick im Hausmantel am Fenster und schaute hinaus in die Dunkelheit. Sie legte ihm die Arme um die Taille. „Kommst du ins Bett?“
    „Gleich.“
    Sie schmiegte die Wange an seine Brust. „Wir haben unmissverständliche Befehle. Dein Vater will einen Enkel.“
    Mick befreite sich aus ihrer Umarmung. „Merke dir eines, Katharina: Ich nehme keine Befehle entgegen, sondern erteile sie. Und jetzt möchte ich schlafen.“
    Er zog den Mantel aus und warf ihn über einen Stuhl. Dann stieg er ins Bett, drehte sich auf die Seite und kehrte ihr zum ersten Mal in ihrer Ehe den Rücken zu.
    Schockiert und verwirrt zugleich stand sie da. Micks Diamant fühlte sich plötzlich wie ein Eisblock auf ihrer Haut an.

8. KAPITEL
    In jener Nacht glaubte ich, man könne nicht unglücklicher sein, dachte Kate. Ich hatte ja keine Ahnung! Fröstelnd schaute sie sich in dem unpersönlichen Hotelzimmer um, in dem sie nun allein war. Ich hätte es merken und die richtigen Schlüsse ziehen müssen. Dann hätte ich erkannt, dass meine kurze Ehe vor dem Zusammenbruch stand.
    Als sie jedoch am folgenden Morgen in Micks Armen erwacht war und ihn hatte flüstern hören: „Es tut mir leid, agapi mou. Verzeih mir …“, hatte sie sich eingeredet, dass es sich nur um eine vorübergehende Anwandlung gehandelt hätte. Schließlich hatte auch Mick einen schwierigen Tag gehabt. Sie hatte ihn an sich gezogen und ihre Lippen bereitwillig unter seinem Kuss geöffnet.
    Woher hätte ich auch wissen sollen, wie viel es zu verzeihen gab, überlegte sie bitter, als die Erinnerungen zurückkehrten. Ich war eigentlich nie wirklich seine Ehefrau, sondern lediglich ein Ablenkungsmanöver, um seinen Vater von der Wahrheit über die Beziehung zu Victoria zu täuschen. Die Lösung eines Problems, über das er mit Iorgos in jener Nacht auf Zycos gesprochen hatte.
    Mick hat kein Kind gewollt, weil er wusste, dass die Ehe nicht von Dauer sein würde. Zumindest in diesem Punkt hat er mir nichts vorgemacht. Und deshalb hat er auch nie gesagt, dass er mich liebt.
    Seufzend stand Kate vom Bett auf und begann, rastlos im Zimmer auf und ab zu laufen. Noch vor zwei Monaten hatte sie in einer Traumwelt gelebt. Und nun würde sie bald wieder auf Kefalonia sein und die alten Wunden aufreißen.
    Sie würde in der Dorfkirche stehen und mit

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