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Liebesnacht im Wuestenpalast

Liebesnacht im Wuestenpalast

Titel: Liebesnacht im Wuestenpalast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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glaube. Ich glaube, Jacques war für dich eine gute Gelegenheit, dir einen reichen Mann zu angeln.“
    „Unsinn! Das mit uns war etwas Besonderes. Er hat um mich geworben.“
    Er zwang sich, ruhig zu bleiben. Natürlich log sie … „Um dich geworben?“ Er schüttelte den Kopf. Aber plötzlich kam ihm ein Gedanke: Vielleicht spielte sie ihm wirklich nichts vor. Vielleicht hatte Megan Jacques’ höfliche und charmante Art tatsächlich falsch verstanden und aus ein paar netten Worten ein Märchenschloss gebaut. Shafir lachte trocken auf. „Du hast seine Absichten falsch verstanden.“
    „Du brauchst mich nicht zu belehren! Ich merke es, wenn ein Mann sich für mich interessiert. Was du dazu sagst, ist mir völlig egal. Du bist doch bloß ein Barbar.“
    Er kniff die Augen zusammen. Jeder, der ihn gut kannte, hätte diesen Blick als Warnung verstanden. Auch Megan schien zu merken, dass sie zu weit gegangen war, denn sie sagte hastig: „Es reicht mir. Ich möchte in mein Zimmer gehen.“
    Als sie sich umdrehte, packte er sie am Arm. „Ich bin noch nicht fertig mit dir.“
    „Ich brauche deine Erlaubnis nicht, um zu gehen.“ Sie klang unsicher.
    „Oh doch.“ Sie hatte ihn provoziert. Das konnte er ihr nicht durchgehen lassen. Ruckartig zog er sie zu sich.
    Er holte das Satellitentelefon aus der Tasche seines weiten Gewandes und hielt es ihr hin. Gefährlich leise sagte er: „Hier, ruf Jacques doch an.“
    Shafir hätte seinen ganzen Besitz darauf verwettet, dass Garnier nicht begeistert sein würde, von Megan zu hören.
    Sie riss ihm das Telefon aus der Hand. Dann zögerte sie. „Ich weiß seine Nummer nicht auswendig. Und du hast mein Telefon weggeworfen.“
    Ungeduldig seufzte er auf, nahm ihr das Telefon wieder weg und suchte die Nummer. Dann gab er es Megan zurück.
    Sie drehte sich weg und drückte auf den Knopf, um Jacques’ Nummer zu wählen.
    „Jacques? Ich bin es. Ich brauche deine Hilfe.“
    Stille. Shafir spannte jeden Muskel an, während er wartete.
    Nach einem langen Augenblick streckte sie ihm das Telefon hin und ging wortlos davon. Sie schien wirklich geglaubt zu haben, dass Garnier um sie warb. Wahrscheinlich sehnte sie sich verzweifelt nach Liebe und hatte deshalb Jacques’ Freundlichkeit einer Kollegin gegenüber überinterpretiert. Besorgt sah Shafir ihr nach. Ihm war klar, dass für Megan gerade eine Welt zusammengebrochen war.
    In der Morgendämmerung stand Megan auf dem Balkon ihres Schlafzimmers und umklammerte das schmiedeeiserne Geländer. Sie blickte verloren über die Palastgärten und beobachtete den Sonnenaufgang.
    Wie hatte ihr das nur passieren können?
    Gestern Abend am Telefon hatte Jacques sie so schnell wie möglich abgewimmelt und gesagt, dass sie nie wieder anrufen solle. Es war offensichtlich, dass er nur ans Telefon gegangen war, weil die Nummer von Shafir im Display erschienen war. Die Nummer Seiner Königlichen Hoheit, dem Cousin seiner Verlobten. Hätte Jacques gewusst hätte, dass sie es war, hätte er gar nicht erst abgenommen.
    Genauso, wie er die Nachricht, die sie ihm vor ein paar Tagen hinterlassen hatte, einfach ignoriert hatte.
    Sie war verzweifelt. Mit was für Erwartungen war sie nach Dhahara gekommen … Jacques hatte so perfekt gewirkt. Mit seinen fröhlichen grünen Augen und seinem dunklen Haar sah er irgendwie verwegen aus. Er hatte sie zum Lachen gebracht … und seine großzügigen romantischen Gesten hatten sie sehr beeindruckt. Der riesige Strauß roter Rosen, die Schachtel mit belgischen Pralinen, das teure Parfüm. Sicher, der süßliche Duft war ihr ein wenig zu schwer gewesen, aber sie hatte sich trotzdem gefreut. Einem Mann wie Jacques verzieh sie so etwas. Irgendwie mochte sie ihn deswegen sogar noch mehr.
    Er hatte ihr das Gefühl gegeben, etwas Besonderes zu sein. So weiblich und kostbar, wie sich ein Frau, die mit drei Brüdern auf einem Weingut aufgewachsen war, selten fühlte. Weiblichkeit war dort fehl am Platz. Dort war wichtiger gewesen, dass sie mit ihren Brüdern reiten und schwimmen ging, einen Ball fangen und werfen konnte und beim Rugby nicht gleich losheulte.
    Aber wenn sie ehrlich war, waren es nicht nur die teuren Geschenke gewesen oder Jacques’ charmante Art. Sie hatte sich einfach gewünscht, sich Hals über Kopf zu verlieben. Ihre Brüder waren einer nach dem anderen an der Reihe gewesen … Sie lächelten den ganzen Tag selig und sahen so glücklich aus. Das wollte sie auch erleben.
    Tief atmete Megan aus und seufzte.

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