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Liebesnacht im Wuestenpalast

Liebesnacht im Wuestenpalast

Titel: Liebesnacht im Wuestenpalast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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„Das ist die Wüste von Dhahara, oder?“ Sie konnte die Aufregung nicht verbergen. „Fast zehntausend Quadratkilometer Sand, und im Vergleich dazu sehr wenig Einwohner.“
    „Das stimmt. Aber sie ist nicht so öde, wie die meisten Menschen denken.“
    Megan blickte auf die goldenen Dünen, die neben der Straße eine dramatische Kulisse bildeten, und sagte: „Ich habe gelesen, dass Dhahara in Zukunft mehr Touristen anlocken will.“
    „Sie sind gut informiert.“ Er klang überrascht.
    „Es interessiert mich.“
    „Wieso?“
    Plötzlich schien er sehr aufmerksam zu sein. Sie wandte den Blick von den Dünen ab. „Wieso nicht?“ Sie zuckte die Schultern. „Ich habe auch gelesen, dass Dhahara zwar einige Produkte aus der Europäischen Union importiert. Trotzdem kann es sich sehr gut selbst versorgen und exportiert vor allem Öl, Oliven und orientalische Teppiche.“ Sie merkte, dass sie klang, als würde sie aus einem Reiseführer zitieren, und schwieg.
    „Was erhoffen Sie sich eigentlich von Ihrem Besuch hier?“
    Misstrauisch sah er sie an.
    „Was ich mir erhoffe?“, wiederholte sie verständnislos. „Was sucht jemand an einem Ort, an dem er noch nie gewesen ist? Das Fremde … Abenteuer … Romantik.“ Sein Blick verdüsterte sich bei ihrer unbedachten Antwort. „Gut, vor allem will ich mich entspannen. Ich hatte schon lange keinen Urlaub mehr.“ Und ich will mich wahnsinnig gern in Jacques verlieben . Aber das sagte sie nicht laut. Stattdessen fragte sie: „Wie lange dauert es noch, bis wir in Katar sind? Ich kann es nicht erwarten, mich frisch zu machen.“
    Er blinzelte.
    Sie spürte etwas Kaltes in ihrer Magengrube. Draußen verschwanden die Dünen, stattdessen breitete sich die Wüste weiter aus. „Sollten hier keine Gebäude sein? Hochhäuser?“
    „Es gibt keine Hochhäuser in Dhahara. Wir sind stolz darauf, die traditionelle Wüstenbauweise zu bewahren. Auch in den Städten.“
    Natürlich. Sie hatte davon gelesen. Die Bewohner Dhaharas waren stolz auf ihr Erbe. Aber wo waren die Industriegebiete, die es normalerweise vor jeder größeren Stadt gab?
    Sie schwieg und blickte weiter hinaus auf die unendlich wirkende Wüste. Sie war überrascht, dass nur so wenig Verkehr herrschte. In ihrem Reiseführer stand, dass Katar mehrere Millionen Einwohner hatte. Aber sie hatten die Straße fast für sich allein. Megan fühlte sich immer unwohler.
    Er hatte nicht auf ihre Frage geantwortet, wie lange es noch bis zum Hotel dauerte. Bis auf einige staubige Wege zweigten keine größeren Straßen von der Hauptstraße, auf der sie sich befanden, ab. Sie durchquerten geradewegs die Wüste.
    Allmählich bekam sie Angst. Mit höflicher Fragerei war sie nicht weitergekommen. Normalerweise sprach sie aus, was sie beschäftigte. „Wir fahren gar nicht zum Hotel, oder?“
    Er sah sie undurchdringlich an.
    „Antworten Sie mir! Wohin fahren wir?“ Wie dumm war sie gewesen! Wieso war sie bloß in sein Auto eingestiegen? Alles, was sie von ihm wusste, war, dass er Shafir hieß. Und ein Freund von Jacques war. Was hatte sie getan?
    „Ich will mit Jacques sprechen. Sofort.“ Ihr zitterte die Stimme ein wenig. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    „Er ist in einer Besprechung.“
    Sein Tonfall klang unverändert, aber Megan glaubte ihm kein Wort mehr. „Sie lügen! Wo ist Jacques? Sie sind überhaupt kein Freund von ihm, stimmt’s? Was haben Sie mit ihm gemacht?“
    „Beruhigen Sie sich.“ Sein Tonfall war schneidend. „Ich habe Jacques nichts getan.“
    „Wer zum Teufel sind Sie?“ Sie überlegte fieberhaft, was sie alles über Dhahara gelesen hatte. Es war ein sehr reicher Staat, der von König Selim Al-Dhahara regiert wurde. Sie erinnerte sich nicht, etwas über politische Unruhen gelesen zu haben. Oder Entführungen. Andererseits hatte sie sich einfach nur auf Jacques gefreut. Sie hatte sich nur mit den romantischen und exotischen Seiten des Landes beschäftigt. Ein Fehler. War er vielleicht ein politischer Kämpfer? Oder ein gewöhnlicher Bandit? Oder, Gott bewahre, ein Terrorist? Um Himmels willen.
    Sie sah ihn fassungslos an. Das Blut rauschte ihr in den Ohren.
    „Sehen Sie mich nicht so an. Ich tue Ihnen nichts.“ Mit einer raschen Bewegung zerdrückte er die leere Coladose, aus der er getrunken hatte.
    Megan betrachtete die Überreste der Dose wie gebannt. „Und das soll ich Ihnen glauben?“
    Er murmelte etwas Unverständliches. Mit welcher Kraft er die Dose zwischen seinen Fingern zerquetscht

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