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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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massierte sich mit einer Hand den Nacken. »Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.« Er lachte freudlos.
    »Fahren Sie nach Hause, Dallas. Wir brauchen Sie morgen in alter Frische.«
    Sie fuhr, denn die Alternativen waren nicht akzeptabel. Sie konnte sich nicht von dem Fall abziehen lassen, und das Risiko einer erneuten Gesundheitsüberprüfung war zu groß. Auch wenn sie laut das Gegenteil behauptete, war sie sich nicht sicher, ob sie einen solchen Test zurzeit bestünde.
    Ihr taten alle Knochen weh, und zwar in einer Weise, die ihr sagte, sie müsste sich geschlagen geben und ein Schmerzmittel einnehmen, wenn sie nicht tatsächlich zusammenbrechen wollte. Und schlimmer noch – sie konnte sich, als sie endlich im Wagen saß und heimfuhr, nur noch mit größter Mühe konzentrieren. Sie hatte das Gefühl, als schwebe ihr Kopf ein paar Zentimeter über ihren Schultern, und als sie beim Abbiegen fast einen Schwebegrill rammte, schaltete sie seufzend um auf Automatik und überließ das Fahren der Elektronik ihres Wagens.
    Okay, vielleicht brauchte sie ein wenig Schlaf und eine anständige Mahlzeit. Aber dass sie außer Dienst war, hieß noch lange nicht, dass sie nicht auf eigene Faust von ihrem Arbeitszimmer aus mit ihren Nachforschungen weitermachen konnte.
    Sie brauchte schlicht noch eine Tasse Kaffee und etwas Festes in den Magen, das war alles.
    Und wäre beinahe eingeschlafen, als der Wagen durch die Tore in die Einfahrt ihres Grundstücks bog und den Weg zum Haus herauffuhr.
    Die Lichter hinter den Fenstern hoben sich blendend von der dunklen Umgebung ab und trafen schmerzlich ihre Augen. Ihr Schädel dröhnte wie der Bass bei einer von Mavis’ enthusiastischen Nummern, und ihre Schulter puckerte.
    Als sie aus dem Wagen stieg, wirkten ihre Beine wie aus Gummi, und wegen dieser Schwäche war sie, als sie die Haustür aufschob, besonders schlecht gelaunt.
    Natürlich stand bereits der widerliche Summerset im Flur.
    »Ihre Gäste sind schon da«, verkündete er ihr mit herablassender Stimme. »Sie wurden bereits vor zwanzig Minuten erwartet. «
    »Lecken Sie mich am Arsch«, schlug sie ihm rüde vor, schälte sich aus ihrer Jacke und warf sie, um ihn zu ärgern, achtlos über den Treppenpfosten.
    »Die Vorstellung erscheint mir nicht besonders reizvoll. Wenn Sie vielleicht trotzdem einen Moment Zeit hätten, Lieutenant.« Bevor sie weitergehen konnte, trat er ihr in den Weg.
    »Das Leben ist zu kurz, um auch nur eine Minute mit Ihnen zu verbringen. Aus dem Weg, wenn Sie nicht wollen, dass ich Ihnen alle Knochen breche.«
    Sie sah krank aus, dachte er, und ihrer Stimme fehlte der gewohnte Biss. »Das Buch, das Sie für Roarke möchten, wurde gefunden«, berichtete er ihr steif, studierte jedoch gleichzeitig mit sorgenvoll zusammengekniffenen Augen ihr Gesicht.
    »Oh.« Sie legte eine Hand auf das Geländer und versuchte, trotz ihres vernebelten Gehirns zu denken. »Fein. Gut.«
    »Soll ich es also schicken lassen?«
    »Ja, ja. Genauso ist es gedacht.«
    »Allerdings müssen Sie noch den Preis sowie die Kosten für den Versand auf das Konto des Finders überweisen. Da er mich persönlich kennt, hat er sich bereit erklärt, das Buch sofort zu schicken und darauf zu vertrauen, dass er das Geld innerhalb von vierundzwanzig Stunden von Ihnen erhält. Die Kontonummer und alles andere stehen in seiner Mail, die ich an Sie weitergeleitet habe.«
    »Okay, fein. Ich werde mich darum kümmern.« Sie schluckte ihren Stolz herunter, knurrte »Danke«, wandte sich der Treppe zu und spähte zu der unerreichbar fernen, oberen Etage. Doch ihr Reststolz ließ es nicht zu, dass sie vor seinen Augen schlappmachte und den Fahrstuhl nahm.
    »Gern geschehen«, murmelte er und trat, während sie sich nach oben schleppte, vor den Bildschirm der hausinternen Sprechanlage, erklärte: »Roarke, der Lieutenant ist zu Hause und auf dem Weg nach oben«, seufzte leise und fügte hinzu: »Sie sieht wirklich nicht gut aus.«
    Sie würde eine heiße Dusche nehmen, etwas essen und sich dann wieder in die Arbeit stürzen. Eve nahm an, die Daten, die sie hatte, reichten für eine Wahrscheinlichkeitsberechnung der Täterschaft des guten Rudy sicher aus. Wenn die Zahl hoch genug war, könnte sie ja vielleicht doch die Staatsanwaltschaft dazu bringen, ihm zumindest ein Sicherheitsarmband anlegen zu lassen.
    Aber als sie das Schlafzimmer betrat, wurde sie dort bereits von Roarke erwartet.
    »Du kommst zu spät.«
    »Es war jede Menge Verkehr«,

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