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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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es darunter aussieht.«
    »Vergessen Sie das Bild, und machen Sie sich bereit.«
    »Ich kann beides miteinander verbinden. Ein wirklich tolles Bild. Vor allem war sie herrlich sauer.«
    Eve gab sich die größte Mühe, sein Grinsen nicht zu erwidern, und brach die Übertragung, ehe sie den Kampf verlor, vorsichtshalber ab.
    »Die Zeit ist um, Kumpel«, murmelte sie, kehrte in das Verhörzimmer zurück, schaltete den Recorder wieder ein, nahm Platz und blickte Rudy mit hochgezogenen Brauen fragend an. Manchmal wirkte Stille besser als jeder noch so eindringliche Satz.
    »Mein Mandant möchte eine Erklärung abgeben.«
    »Dafür sind wir da. Also, Rudy, was haben Sie mitzuteilen?«
    »Brent Holloway hat mich erpresst. Ich habe mir die größte Mühe gegeben, unsere Kunden zu beschützen, aber wie gesagt, er hat mich erpresst. Ein Teil seiner Forderung bestand darin, dass wir ihn beraten und anschließend vermitteln. Meiner Meinung nach war er ein schwieriger, nervtötender Mensch, aber für die Frauen, die wir ihm vermittelt haben, nicht wirklich gefährlich.«
    »Das ist Ihre professionelle Meinung?«
    »Ja. Wir raten unseren Kunden immer, ihre Partner in der Öffentlichkeit zu treffen. Falls sich eine Frau anschließend noch privat mit ihm getroffen hat, hat sie das aus eigenem Antrieb getan. Alle unsere Kunden unterschreiben ein Papier, aus dem deutlich hervorgeht, dass man uns in diesem Fall nicht haftbar machen kann.«
    »Ach ja, dann haben Sie also gedacht, damit wären Sie aus dem Schneider. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass das die Gerichte etwas anders sehen. Aber kommen wir zum Hauptthema zurück. Was hatte er gegen Sie in der Hand?«
    »Das ist nicht von Bedeutung.«
    »O doch, das ist es.«
    »Es hat mit meinem Privatleben zu tun.«
    »Es hat mit einem Mord zu tun, Rudy. Aber wenn Sie es mir nicht sagen wollen, gehe ich zurück zu Ihrer Schwester und frage einfach sie.« Sie wollte sich erheben, doch Rudys rechte Hand schoss vor und packte sie am Arm.
    »Lassen Sie sie in Ruhe. Sie ist ein zerbrechliches Geschöpf. «
    »Einer von Ihnen beiden wird mit mir reden. Sie können entscheiden, wer.«
    Seine Finger gruben sich ihr beinahe schmerzhaft in den Arm, bevor er von ihr abließ, sich zurücklehnte und ihr tonlos erklärte: »Piper und ich haben eine einzigartige und ganz besondere Beziehung. Wir sind Zwillinge. Zwischen uns gibt es eine innere Verbindung.« Er verstummte.
    »Sie und Ihre Schwester gehen miteinander ins Bett.«
    »Das zu be- oder verurteilen steht Ihnen nicht zu«, schnauzte er sie an. »Ich erwarte nicht, dass Sie das, was uns verbindet, auch nur annähernd verstehen. Das kann niemand. Und obgleich das, was wir miteinander haben, nicht verboten ist, sieht es die Gesellschaft doch nicht gern.«
    »Inzest ist kein schönes Wort, Rudy.« Das vor Anstrengung hochrote Gesicht ihres Vaters, seine vor Gier flammenden Augen tauchten in ihrem Inneren auf. Sie ballte unter dem Tisch die Fäuste und zwang das Bild zusammen mit der Übelkeit, die es erzeugte, gewaltsam zurück.
    »Wir gehören einfach zueinander«, wiederholte Rudy. »Während des Großteils unseres Lebens haben wir versucht, uns gegen das zu wehren, was unsere Herzen schon seit langer Zeit von uns verlangten. Wir haben versucht, uns andere Partner zuzulegen und unabhängig voneinander zu leben. Doch dabei fühlten wir uns hundeelend. Sollen wir deshalb unglückliche, unerfüllte Leben führen, nur weil Menschen wie Sie behaupten, das, was wir empfinden, wäre falsch?«
    »Es spielt keine Rolle, was ich behaupte oder denke. Wie hat es Holloway herausgefunden?«
    »Es war auf den Westindischen Inseln. Piper und ich waren dort im Urlaub. Wir waren sehr vorsichtig und diskret. Wir wissen, dass wir unsere Kunden verlieren würden, wenn sie davon erführen. Also sind wir weit fortgefahren, um endlich einmal die Freiheit zu genießen, ebenso offen wie andere Paare miteinander umgehen zu können. Holloway war auch dort. Wir kannten einander nicht. Wir lebten unter falschen Namen in unserem Hotel.«
    Er machte eine Pause und trank einen kleinen Schluck Wasser. »Ein paar Monate später kam er zu einer Beratung. Es war… Schicksal. Ich habe ihn anfangs noch nicht einmal erkannt. Doch nach der Überprüfung, als wir seine Vorstrafen entdeckten und uns weigerten ihn aufzunehmen, hat er uns daran erinnert, wo und unter welchen Umständen er uns schon mal begegnet war.«
    Rudy starrte in sein Wasser und gab das Glas von einer in die

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