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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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antwortete sie und streifte sich das Waffenhalfter von der Schulter.
    »Zieh dich aus.«
    Sie wusste, dass sie ihm gefiel, war sich jedoch ziemlich sicher, dass diese Form des Vorspiels ein Novum für sie war. »Tja, wirklich äußerst romantisch, aber – «
    »Zieh deine Sachen aus«, wiederholte er und hielt ihr einen Morgenmantel hin. »Und zieh stattdessen den hier an. Trina erwartet dich am Pool. «
    »Himmel.« Sie raufte sich die Haare. »Sehe ich aus, als ob ich in der Stimmung für irgendeine Form der Schönheitspflege wäre?«
    »Nein, du siehst aus, als wärst du in der Stimmung für einen Krankenhausbesuch.« Wütend warf er den Morgenmantel auf den Boden. »Entweder du pflegst dich hier, oder ich schaffe dich persönlich ins nächste Hospital.«
    Ihre Augen wurden dunkel und gefährlich. »Versuch nicht, mich zu irgendwas zu zwingen. Du bist mein Mann und nicht mein Vormund.«
    »Einen verdammten Vormund würdest du gut brauchen.« Er packte sie am Arm und drückte sie, da sie nur noch verlangsamt reagieren konnte, unsanft in einen Sessel. »Bleib sitzen«, warnte er mit zornbebender Stimme. »Oder ich binde dich fest.«
    Während er durchs Zimmer stapfte und sich vor dem AutoChef aufbaute, klammerte sie sich schwindlig an der Sessellehne fest. »Darf man fragen, was zum Teufel in dich gefahren ist?«
    »Hast du dich in der letzten Zeit einmal im Spiegel angeguckt? Du beugst dich über Leichen, die mehr Farbe im Gesicht haben als du. Die Ringe unter deinen Augen sind so breit, dass man sich darin verstecken könnte, und außerdem hast du Schmerzen.« Das war es, was das Fass für ihn zum Überlaufen brachte. »Bildest du dir ein, das würde ich nicht sehen?«
    Samt einem hohen, mit einer bernsteinbraunen Flüssigkeit gefüllten Glas kam er zu ihr zurück. »Trink das.«
    »Du flößt mir kein Beruhigungsmittel ein.«
    »Ich kann es dir auch in den Hals kippen. Das ist mir früher schon ein paar Mal gelungen.« Er beugte sich dicht über ihr Gesicht, und die Verbitterung in seinem Blick rief das Verlangen, erschreckt vor ihm zurückzuweichen, in ihr wach. »Ich lasse nicht zu, dass du dich krank machst. Du trinkst freiwillig das Glas aus, Eve, und du tust freiwillig, was ich dir sage, oder ich zwinge dich dazu. Und wir beide wissen, dass du viel zu k.o. bist, um mich daran zu hindern.«
    Sie schnappte sich das Getränk, und obgleich sie dachte, wie befriedigend es wäre, es quer durch den Raum gegen die Wand zu schleudern, wäre sie nicht in der Verfassung, um die Konsequenzen dieses Tuns zu tragen. Also trank sie mit Todesverachtung das Glas leer.
    »So. Bist du jetzt zufrieden?«
    »Nachher kriegst du noch was Anständiges in den Magen.« Er bückte sich, um ihr die Stiefel auszuziehen.
    »Das kann ich auch alleine.«
    »Halt die Klappe, Eve.«
    Der Form halber versuchte sie, ihm ihren Stiefel zu entziehen, doch er zog ihn ihr mühelos vom Fuß. »Ich will eine Dusche und eine heiße Mahlzeit, und vor allem will ich, dass ich endlich von dir in Ruhe gelassen werde.«
    Er zog ihr auch den zweiten Stiefel aus und fing an, die Knöpfe ihres Hemds zu öffnen.
    »Hast du mich gehört? Ich will, dass du mich in Ruhe lässt.« Die Tatsache, dass sie selber hörte, dass ihre Stimme wie die eines quengeligen Kleinkinds klang, erfüllte sie mit einem Gefühl der Depression.
    »Weder in diesem noch in irgendeinem anderen Leben.«
    »Ich mag es nicht, wenn du dich derart um mich kümmerst. Es nervt mich.«
    »Dann wirst du dich daran gewöhnen müssen, genervt zu sein.«
    »Ich bin von dir genervt, seit ich dich kenne.« Ehe sie die Augen schloss, meinte sie tatsächlich, den Hauch eines Lächelns in seinem Gesicht zu sehen.
    Er zog sie geschickt fertig aus, hüllte sie in den Morgenmantel, und die Schlaffheit ihrer Muskeln machte deutlich, dass das Schmerzmittel, das er dem Vitamintrank beigegeben hatte, bereits wirkte. Das leichte Beruhigungsmittel, das sie eigentlich nur hätte entspannen sollen, würde in ihrem momentanen Zustand reichen, damit sie in einem tiefen Schlaf versank.
    Und Schlaf war das, was sie zurzeit am meisten brauchte.
    Trotzdem schlug sie, als er sie aus dem Sessel hob, nach seinen Armen. »Du sollst mich nicht tragen.«
    »Ich wiederhole mich nur ungern, aber halt die Klappe, Eve.« Er trug sie in Richtung Fahrstuhl.
    »Du sollst mich nicht verhätscheln.« Der leichte Schwindel, den sie mit einem Mal empfand, zwang sie, ihren Kopf auf seine Schulter sinken zu lassen. »Was zum Teufel hast

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