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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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entsprechenden Befehl.
    »Der Typ ist ziemlich fertig«, meinte Feeney. »Ich frage mich, ob er um seine Schwester weint oder um seine Geliebte.«
    »Ich frage mich, ob er das unterscheiden kann.« Sie betraten den Lift und fuhren ins Erdgeschoss hinunter. »Also, woher hat unser Mann gewusst, dass sie heute Abend alleine in der Wohnung war? Wenn er gedacht hätte, dass Rudy da ist, hätte er es nicht versucht. Das wäre eine allzu große Abweichung von seinem bisherigen Muster. Er hat also gewusst, dass sie alleine war.«
    »Jemand, den sie kannte. Vielleicht hat er die Wohnung beobachtet, oder er hat es durch einen Anruf überprüft.«
    »Ja, er hat sie gekannt. Er kennt sie beide. Und ich glaube, dass sie keins der anfangs von ihm ins Visier genommenen Opfer ist.« Sie verließen den Fahrstuhl und gingen zum Ausgang. »Er weicht von seinem ursprünglichen Muster ab. Piper steht auf keiner Partnerliste. Er hat sie genommen, damit wir uns weiter auf Rudy konzentrieren. Zumindest sieht es für mich momentan so aus.«
    Sie machte eine kurze Pause, während der sie in ihren Wagens einstieg. »Er weiß, dass wir Rudy vernommen haben und dass ich ihn gerne als den Mörder sehen würde. Außerdem braucht er Ersatz für Cissy und die Tänzerin, und er weiß, dass wir, wenn er sich Piper vornimmt, noch mal Rudy überprüfen. Das ist einfach logisch. Hier ging es nicht um Liebe, sondern um eine Art Rückversicherung.«
    Feeney lehnte sich zurück und grub in der Tasche seiner Jacke nach der Tüte mit den Nüssen. Dann jedoch fiel ihm ein, dass ihm seine Frau verboten hatte, Nüsse mit auf die Party zu nehmen, und er schnaubte leise. »Er kennt sie, und sie kennt ihn. Vielleicht hat sie ihm deshalb geöffnet.«
    »Einem Fremden und vor allem jemanden in einem Weihnachtsmannkostüm hätte sie gewiss nicht geöffnet. McNab muss so schnell wie möglich die Disketten durchsehen.«
    »Weißt du, was ich glaube, Dallas? Ich glaube, dass wir gar keine Disketten finden.«
    Was tatsächlich stimmte. Nach Aussage des Beamten, der die Wohnungstür bewachte, war die Überwachungskamera bereits seit neun Uhr fünfzig nicht mehr in Funktion.
    »Es gibt nirgends Spuren eines gewaltsamen Eindringens in das Appartement«, meinte Eve, nachdem sie die Schlösser und den Scanner gründlich geprüft hatte. »Sie ist an die Tür gegangen, hat durch den Spion gesehen, ein bekanntes Gesicht im Flur entdeckt und aufgeschlossen. Weshalb auch von der internen Überwachungskamera sicher nichts aufgenommen worden ist.«
    Sie betrat die Wohnung. Ein weißer, mit Ketten und Kugeln aus Kristall behängter Baum stand vor dem Fenster, durch die man auf die Fifth Avenue hinuntersah. Berge hübsch verpackter Päckchen waren unter dem Baum verteilt, und auf der Spitze thronte eine weiße Taube statt des traditionellen Engels oder Sterns.
    Zwischen dem Eingang und der ersten, nach rechts abgehenden Tür waren Einkaufstüten auf dem Fußboden verstreut. Sie konnte direkt sehen, wie Rudy vom Einkaufen zurückkam, seine Schwester hörte und die Tüten im Laufen fallen ließ. Sie folgte dieser Spur, ging quer über den weichen, weißen Teppich und lief an einer zweiten, um einen Fernseher verteilten Sitzgruppe vorbei.
    Auch hier war alles weiß: die mit kuscheligem Stoff bezogenen Stühle, die glänzenden Tische, die süß duftenden, frischen Blumen in den durchsichtigen Schalen oder Vasen, die es in allen Ecken gab.
    Es war, als träte man in eine Wolke.
    Es nahm einem die Luft.
    Der Fitnessraum, der sich hinter dem Wohnbereich befand, war mit einem in den Boden eingelassenen Whirlpool, Hanteln, einer Stimmungsröhre und einem Stepper ausreichend bestückt.
    »Die Schlafzimmer liegen ganz hinten«, informierte Eve Feeney. »Selbst wenn er gerannt ist, hat Rudy also sicher ein paar Sekunden von der Wohnungstür bis dorthin gebraucht.«
    Vor den Fenstern des großen Schlafzimmers, das sie betraten, war der Sichtschutz aktiviert, sodass man zwar von innen die Umgebung betrachten konnte, jedoch von außen niemand etwas sah.
    Auf der meterlangen Kommode entlang einer der Wände waren Hunderte von Flaschen, Töpfen und Tuben ordentlich nebeneinander aufgereiht. Für ein regelrechtes Fest der Eitelkeiten, dachte Eve, als sie zwei gepolsterte Hocker Seite an Seite vor dem von diversen Lampen gerahmten, dreiteiligen Spiegel stehen sah.
    Sie malten sich sogar im Duett die Gesichter an…
    Beim Anblick des herzförmigen Bettes hätte sie am liebsten mit den Augen gerollt, und

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