Liebesnacht mit einem Mörder
begeistert Leonardos Pranke. »Ist er nicht einfach toll?«
»Ja.« Eve schaffte es zu nicken. »Es ist ehrlich ein fantastisches Geschenk.«
Da er sie verstand, legte Roarke bekräftigend eine Hand auf ihre Schulter und reichte die andere Leonardo. »Ein wunderbares Geschenk. Regelrecht perfekt. Danke.« Lächelnd gab er Mavis einen Kuss. »Ihnen beiden.«
»Jetzt könnt ihr euch an Weihnachten gemeinsam etwas wünschen.« Gut gelaunt schlang Mavis Eve die Arme um den Hals, zog sie eng an ihre Brust, fuhr wieder herum zu Leonardo und bat: »Lass uns tanzen.«
»Ich bin richtig gerührt«, murmelte Eve, als ihre Freunde sich entfernten.
»Dies ist auch genau die richtige Jahreszeit dazu.« Er umfasste ihr Kinn und sah ihr lächelnd in die tränenfeuchten Augen. »Ich liebe es, dir deine Gefühle anzusehen.«
Sie schlang eine Hand um seinen Nacken, zog seinen Kopf zu sich herab und gab ihm einen langen, warmen, zärtlich liebevollen Kuss.
Dann trat sie lächelnd einen Schritt zurück. »Das ist die erste Erinnerung für unsere Schachtel.«
»Lieutenant.«
Eve drehte sich verlegen um. Es war ihr peinlich, dass Whitney sie mit feuchten Augen und vom Küssen weichen Lippen überraschte. »Sir.«
»Tut mir Leid, dass ich Sie stören muss.« Er bedachte Roarke mit einem entschuldigenden Blick. »Aber ich habe gerade die Mitteilung erhalten, dass Piper Hoffman angegriffen worden ist.«
Schlagartig war Eve ganz Polizistin. »Wissen Sie, wo sie ist?«
»Sie wird gerade ins Hayes Memorial Hospital gebracht. Bisher ist nicht bekannt, in welchem Zustand sie sich befindet. Gibt es hier ein Zimmer, in dem ich Sie und Ihre Leute über das, was wir bisher wissen, unterrichten kann?«
»Mein Arbeitszimmer.«
»Während du deine Leute zusammentrommelst, bringe ich den Commander schon mal hin«, bot Roarke mit ruhiger Stimme an.
»Der Überfall fand in ihrer Wohnung oberhalb der Partnervermittlung statt«, begann Whitney seinen Bericht. Aus Gewohnheit hatte er sich hinter dem Schreibtisch aufgebaut, nahm jedoch nicht Platz. »Bisher gehen wir davon aus, dass sie alleine war. Der Beamte, der als Erster dort war, meinte, ihr Bruder hätte den Täter anscheinend überrascht.«
»Hat er den Täter identifiziert?«
»Noch nicht. Zurzeit ist er im Krankenhaus bei seiner Schwester. Die Wohnung wird bewacht. Ich habe die uniformierten Beamten angewiesen, nichts anzurühren und zu warten, bis Sie kommen.«
»Ich nehme Feeney mit. Erst fahren wir ins Krankenhaus.« Sie merkte, dass Peabody zusammenzuckte, blickte jedoch weiter ihren Vorgesetzten an. »Ich will nicht, dass die Tarnung der beiden verdeckt ermittelnden Beamten auffliegt. Ich möchte, dass sie hier bleiben und warten.«
»Das bestimmen Sie«, antwortete Whitney, da er das von ihr geplante Vorgehen für durchaus angemessen hielt.
»Dieses Mal haben wir Zeugen, und vor allem ist er auf der Flucht. Er hat Angst. Er kann nicht sicher wissen, dass seine Tarnung nicht aufgeflogen ist. Und wenn Piper überlebt, war dies sein dritter Fehlschlag.« Sie wandte sich an ihre Leute. »Ich muss mich noch schnell umziehen. Feeney, ich bin in fünf Minuten unten. Peabody, rufen Sie im Krankenhaus an und, versuchen Sie rauszufinden, in was für einem Zustand Piper ist. McNab, ich lasse Ihnen von einem uniformierten Beamten die Überwachungsdisketten bringen und möchte, dass Sie sie, bevor wir zu der Wohnung fahren, prüfen.«
»Dallas«, sagte Whitney, als sie bereits zum Fahrstuhl hastete. »Wir müssen diesen Bastard unbedingt erwischen.«
»Eines Tages«, meinte Feeney, als er und Eve den Krankenhausflur hinunterliefen, »wird es mir sicher gelingen, eine eurer Partys gemeinsam mit meiner Frau zu verlassen.«
»Gräm dich nicht, Feeney. Vielleicht haben wir gerade den Durchbruch erzielt, der es uns ermöglicht, den Fall noch heute abzuschließen und der dir dann gemütliche Weihnachten beschert.«
»Vielleicht.« Durch eine offene Tür hörten sie ein Stöhnen, und Feeney schüttelte sich. »Hier sind für meinen Geschmack viel zu viele Kranke und Verletzte. So, wie es heute Abend auf den Straßen aussieht, werden vermutlich massenhaft neue Unfallopfer angeschleppt.«
»Was für ein aufmunternder Gedanke. Da ist Rudy. Ich kümmere mich um ihn. Guck, ob du irgendwo den Arzt auftreiben kannst, von dem Piper behandelt worden ist, damit er dir Auskunft über ihren Zustand gibt.«
Ein Blick auf den auf einem Stuhl zusammengesunkenen Mann genügte, dass Feeney bereitwillig
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