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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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und lief mit gezücktem Dienstausweis auf die Beamten zu. »Waren Sie schon oben?«, rief sie über den Wind und den Schneeregen.
    »Ja, Madam. Aber es hat niemand geöffnet. Wir haben Männer neben der Haustür und dem Hinterausgang postiert. Hinter den Fenstern ist alles dunkel, und wir haben bisher keine Bewegung in dem Appartement ausgemacht.«
    »Feeney? Hast du den Durchsuchungsbefehl inzwischen bekommen?«
    »Noch nicht.«
    »Verdammt. Wir gehen trotzdem rein.« Sie marschierte entschlossen los.
    »Wenn du die Wohnung betrittst, ohne die offizielle Genehmigung zu haben, können wir das, was wir eventuell dort finden, nicht gegen ihn verwenden«, erinnerte er sie, lief ihr jedoch, als sie statt auf den Lift zu warten, die Treppe nahm, knurrend hinterher.
    »Vielleicht steht die Tür ja offen, wenn ich komme.« Sie blickte mit blitzenden Augen über ihre Schulter. »Wäre doch zumindest möglich, oder etwa nicht?«
    »Scheiße, Dallas. Gib mir fünf Minuten. Ich mache der Staatsanwaltschaft Dampf.«
    Als sie den dritten Stock erreichten, schnaufte er und hatte einen leuchtend roten Kopf, doch schob er sich entschieden vor sie und baute sich vor der Tür der Wohnung Nummer 35 auf. »Verdammt, eine Minute. Lass uns die Sache richtig machen. Die Vorschriften sind dir bekannt.«
    Sie wollte ihm widersprechen, sehnte sich nach einem befriedigenden Tritt gegen die Tür. Diese Sache war persönlich, dachte sie und begann vor Erregung zu vibrieren.
    Sie wollte Hand an diesen Typen legen, wollte, dass er Angst und Schmerzen spürte. Wollte es mit einer Macht, die, wie sie erschreckt erkannte, größer war als jegliche Vernunft.
    »Okay.« Mühsam riss sie sich zusammen. »Wenn wir reingehen und ihn finden, überlasse ich ihn dir.«
    »Du hast uns auf seine Spur gebracht.«
    »Trotzdem nimmst am besten du ihn fest. Ich kann dir nämlich nicht versprechen, dass ich mich dabei an die Regeln halten würde.«
    Er musterte sie, bemerkte ihre Anspannung und nickte. »Okay.« Dann zog er sein piepsendes Handy aus der Tasche. »Das ist die Erlaubnis, seine Wohnung zu betreten. Welche Position willst du, oben oder unten?«
    Sie verzog humorlos das Gesicht. »Bisher wolltest du lieber oben bleiben.«
    »Das tue ich auch jetzt noch. Immer wenn ich runtergehe, schmerzen mir die Knie.« Gemeinsam drehten sie sich um, gemeinsam atmeten sie ein, gemeinsam warfen sie sich mit aller Kraft gegen die Tür, die krachend aufsprang. Eve ging in die Hocke und schob sich mit gezückter Waffe unter Feeneys Arm hindurch.
    Sie gaben einander Deckung und durchsuchten den von den Straßenlaternen nur schwach erhellten Raum.
    »Tipptopp aufgeräumt«, flüsterte Feeney. »Und es riecht nach Krankenhaus.«
    »Das ist das Desinfektionsmittel. Ich mache Licht, und dann gehe ich nach links.«
    »Los.«
    »Licht an«, befahl sie und schwang eilig herum. »Simon? Hier ist die Polizei. Wir sind bewaffnet und haben einen Haftbefehl dabei. Sämtliche Ausgänge sind versperrt.« Sie winkte in Richtung einer Tür, und als Feeney zum Zeichen, dass er verstanden hatte, nickte, schob sie sie vehement mit dem Ellenbogen auf und schwenkte ihren Stunner durch den unaufgeräumten Raum. »Sieht aus, als hätte er noch hastig ein paar Sachen eingepackt, um erst einmal unterzutauchen.«

18
    » A lles, was wir bisher über ihn haben«, begann Eve, sobald ihr Team in ihrem Arbeitszimmer vollzählig war, »ist, dass er das Talent hat, sein Aussehen ständig zu verändern. Wir können sein Bild an die Medien geben, damit sie es alle halbe Stunde bringen, aber ich bezweifle, dass er auch nur annähernd so aussehen wird wie auf dem Foto. Außerdem vermuten wir, dass er genug Bargeld, Kreditchips und möglicherweise auch einen falschen Pass hat, um sich frei bewegen zu können. Wir gehen allen Spuren nach, aber die Chance, ihn auf diesem Weg zu finden, ist meiner Meinung nach gering.«
    Sie rieb sich die müden Augen und versorgte ihren Körper mit einer weiteren Ladung Koffein. »Ohne zu wissen, was Mira von der Sache hält, gehe ich persönlich davon aus, dass er, nachdem die Vergewaltigung heute Abend unterbrochen worden ist, sexuell frustriert ist, erschüttert und gereizt. Er ist ein geradezu zwanghaft ordentlicher Mensch, aber er hat seinen Arbeitsbereich und auch seine Wohnung völlig auf den Kopf gestellt, als er sich geholt hat, was er, um verschwinden zu können, brauchte.«
    »Lieutenant.« Obgleich sie nicht die Hand hob, fühlte sich Peabody wie eine kleine

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