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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Herz gesehen –, was sie während der Ansicht der Diskette erlitten hatte.
    Deshalb öffnete er, als sie, eingehüllt in einen Morgenmantel, mit viel zu tiefen Ringen unter ihren braunen Augen und viel zu bleichen Wangen ins Schlafzimmer zurückkam, wortlos seine Arme und zog sie eng an seine Brust.
    »O Gott, schrecklich!« Sie schmiegte sich an ihn und klammerte sich regelrecht an ihm fest. »Ich habe ihn gerochen. Ich habe ihn sogar gerochen.«
    Ihr Zittern und das wilde Klopfen ihres Herzens waren mehr, als er ertrug. »Er kann dich nie wieder berühren.«
    »O doch, er berührt mich.« Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter und sog seinen Duft begierig in sich ein. »Jedes Mal, wenn ich an ihn denke, werde ich von ihm berührt. Ich kann nichts dagegen tun.«
    »Aber ich.« Er setzte sich aufs Bett und zog sie in seinen Schoß. »Hör für heute Abend auf zu denken. Eve. Halt dich einfach an mir fest.«
    »Ich kann meine Arbeit erneut aufnehmen.«
    »Ich weiß.« Aber zu welchem Preis?, fragte er sich und wiegte sie zärtlich hin und her.
    »Ich will kein Schlafmittel. Ich will nur dich. Du bist genug.«
    »Dann schlaf. Lass los« – er neigte seinen Kopf und presste seine Lippen auf ihr zerzaustes Haar – »und schlaf.«
    »Geh nicht weg.« Aus ihrer Kehle drang ein langer, abgrundtiefer Seufzer. »Ich brauche dich. Zu sehr.«
    »Nicht zu sehr. Es ist völlig unmöglich, dass du mich zu sehr brauchst.«
    Sie hatte eine Erinnerung in das Kästchen gelegt, und jetzt käme von ihm ein Wunsch. Er wünschte ihr eine, wenn zwar kurze, so doch erholsame ruhige Nacht.
    Weshalb er sie im Arm hielt, bis sie eingeschlafen war.
    Und er hielt sie nach wie vor, als sie erwachte.
    Irgendwann während der Nacht hatte er sie beide ausgezogen und unter die Bettdecke bugsiert. Nun hielt er sie fest umschlungen, während ihr Kopf behaglich warm an seiner Schulter lag.
    Ein paar Sekunden lang blieb sie still liegen und betrachtete sein Antlitz. Im weichen Licht der Dämmerung waren die straffen Züge, die langen, dichten Wimpern, der träumerische Dichtermund und die seidig weichen, schwarzen Haare geradezu unwirklich schön. Sie verspürte das Verlangen, mit den Händen über seinen Kopf zu streichen, doch konnte sie die Arme nicht bewegen, weshalb sie ihm stattdessen teils zum Dank für seine Anteilnahme und teils, um ihn genug zu wecken, um sich freimachen zu können, einen sanften Kuss auf die festen Lippen gab.
    Als Resultat verstärkte sich sein Griff um ihren schlanken Leib. »Mmm. Einen Moment noch.«
    Sie zog die Brauen in die Höhe. Seine Stimme klang ungewöhnlich heiser, und seine Augen blieben weiterhin geschlossen. »Du bist müde.«
    »Himmel, ja.«
    Sie spitzte überrascht die Lippen. »Du bist niemals müde.«
    »Jetzt schon. Also gib endlich Ruhe.«
    Diese Bitte und der leicht gereizte Ton, in dem er sprach, entlockten ihr ein Kichern. »Bleib einfach noch ein bisschen liegen.«
    »Das tue ich garantiert.«
    »Ich muss aufstehen.« Sie entwand ihm einen Arm und strich ihm endlich liebevoll über das Haar. »Schlaf schön.«
    »Das würde ich längst tun, wenn du mal die Klappe halten würdest.«
    Lachend entwand sie ihm ihren Körper. »Roarke?«
    »Himmel!« Er rollte sich auf den Bauch und vergrub den Kopf in seinem dicken Kissen. »Was?«
    »Ich liebe dich.«
    Jetzt drehte er den Kopf und bedachte sie mit einem Blick, der ihr Blut in Wallung brachte. Das, dachte sie, war sein allergrößter Zauber. Dass es ihm gelang, nach allem, was sie hatte erleben und mit ansehen müssen, das Verlangen nach Sex in ihr zu wecken.
    »Am besten kommst du noch einmal zurück. Schätzungsweise werde ich es schaffen, lange genug wach zu bleiben, um mich erkenntlich zu zeigen für diesen netten Satz.«
    » Später. «
    Grummelnd drückte er sein Gesicht zurück ins Kissen, und Eve fuhr seufzend in die am Abend unachtsam abgelegte Kleidung, bestellte sich einen Kaffee und legte ihr Stunnerhalfter an.
    Bis sie den Raum verließ, hatte er sich nicht ein einziges Mal gerührt.
    Sie beschloss, als Erstes mit McNab zu sprechen, und fand ihn, Galahad wie ein Paar monumentaler Plüsch-Ohrenschützer über seinem Kopf drapiert, in ihrem Liegesessel vor.
    Beide schnarchten, doch als sie leise näher trat, öffnete der Kater gelangweilt eines seiner Augen und begrüßte sie mit einem eindeutig verärgerten Miau.
    »McNab.« Als er nicht reagierte, rollte sie mit den Augen und stieß ihn leicht gegen die Schulter, doch er drehte

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