Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Eve nach ihrem Kaffee. Egal, wie bitter er auf ihrer Zunge schmeckte, sie würde ihn schlucken.
    Dann nahm er sie von hinten, und statt lauter Schreie stieß sie nur noch leises Wimmern aus.
    Seine Augen waren glasig, und er atmete keuchend aus und ein. Dann nahm er etwas aus der von ihm mitgebrachten Schachtel und schob es sich in den Mund.
    »Wir glauben, dass er irgendein Kräuter-Chemie-Gemisch geschluckt hat, damit die Erektion nicht nachlässt«, erklärte Eve mit rauer Stimme und starrte weiter auf den Bildschirm. Sie würde sich ihrer Verantwortung für Marianna und auch für sich selber stellen. Sie würde weiter hinsehen, würde es im Geiste selbst durchleiden. Und würde es am Ende überleben.
    Gegen die nächste Vergewaltigung setzte sich Marianna schon gar nicht mehr zur Wehr. Sie war fortgegangen, wusste Eve. Fort an einen Ort, an dem es ihr nicht länger wehtat. Sie hatte sich dorthin zurückgezogen, wo es dunkel und wo sie ganz allein war.
    Sie blieb genauso reglos liegen, als Simon anfing zu schluchzen, sie als Hure beschimpfte, ihr die hübsche Girlande um den Hals schlang und so heftig daran zerrte, dass sie riss und er gezwungen war, seine Hände zu benutzen.
    »Gütiger Himmel.« McNabs ersticktes Flüstern verriet gleichermaßen Mitleid und Entsetzen. »Hat er noch immer nicht genug?«
    »Jetzt schmückt er sie«, fuhr Eve mit leerer Stimme fort. »Schminkt ihr das Gesicht, kämmt ihr die Haare und schlingt ihr die Girlande um den Körper. Wenn er sie anhebt, sieht man, dass die Tätowierung bereits angebracht ist. Er lässt die Kamera noch eine Minute auf ihr verharren. Er will sich die Tote ständig ansehen können, wenn er allein zu Hause ist. Will sie sehen, wie er sie zurechtgemacht und zurückgelassen hat.«
    Der Bildschirm wurde schwarz.
    »Die Aufräumarbeiten brauchte er nicht aufzunehmen. Die Diskette hat eine Länge von dreiunddreißig Minuten und zwölf Sekunden. So lange hat er gebraucht, um diesen Teil seines Zieles zu erreichen. Auch von den anderen Morden gibt es derartige Disketten. Als Gewohnheitsmensch folgt er stets demselben Muster. Außerdem ist er äußerst diszipliniert, und da er großen Wert auf Sauberkeit und Ordnung legt, wird er sich ein komfortables Plätzchen in der City suchen, in dem er sich versteckt. Eine billige Absteige kommt für ihn nicht in Frage, er quartiert sich entweder in einem guten Hotel oder in einem gepflegten Appartement ein.«
    »Um diese Zeit des Jahres kriegt man nirgendwo so leicht ein Zimmer«, gab Feeney zu bedenken.
    »Nein, aber trotzdem fangen wir mit der Suche in den besseren Hotels und Wohnkomplexen an. Außerdem werden wir gleich morgen früh seine Freunde und Mitarbeiter fragen, ob einer eine Ahnung hat, wo er eventuell sein könnte. Peabody, Sie treffen mich um neun in Uniform vor dem Eingang des Salons.«
    »Zu Befehl, Madam.«
    »Das Sinnvollste, was wir bis dahin machen können, ist, noch ein paar Stunden zu schlafen.«
    »Dallas, ich kann jetzt noch etwas am Computer erledigen. Und wenn ich hier übernachten könnte, würde ich den Weg sparen und säße in aller Frühe gleich wieder vor dem Gerät«, bot McNab sich an.
    »In Ordnung. Dann machen wir anderen jetzt erst mal Schluss.«
    »Damit bin ich durchaus einverstanden.« Feeney stand ächzend auf. »Peabody, ich setze Sie zu Hause ab.«
    »McNab, fangen Sie bloß nicht an zu spielen«, warnte Eve, als sie sich ebenfalls zum Gehen wandte. »Dann werde ich nämlich echt sauer. «
    »Du könntest heute Nacht ein leichtes Schlafmittel vertragen.« Roarke nahm sie am Arm und dirigierte sie durch die Tür des Schlafzimmers zum Bett.
    »Fang bloß nicht wieder damit an.«
    »Du kannst heute keine Träume brauchen. Wenn schon nicht um deinetwillen, musst du die Frau, deren Vergewaltigung wir eben miterleben mussten, für ein paar Stunden vergessen.«
    »Ich kann durchaus meine Arbeit verrichten, ohne dass du ständig den Seelentröster spielst.« Sie entledigte sich ihrer Kleider. Sie brauchte dringend eine Dusche, brauchte sehr heißes Wasser, um den Gestank von ihrem Körper zu vertreiben.
    Sie ließ die Kleidung in einem wirren Haufen auf dem Boden liegen und marschierte in das angrenzende Bad.
    Er wartete geduldig ab. Er wusste, sie müsste erst ein wenig kämpfen. Gegen ihn und den von ihm angebotenen Trost. Diese stachelige, harte Schale war nur einer der zahllosen Aspekte ihres Wesens, die ihn faszinierten.
    Und genauso wusste er – als hätte er in ihren Kopf und in ihr

Weitere Kostenlose Bücher