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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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bestellen. Ich werde nie begreifen, weshalb diese Leute lieber mit Tüten behängt durch die Geschäfte latschen.«
    »Einkaufen per Internet ist halt nicht so aufregend.« Peabody stützte sich mit einer Hand am Armaturenbrett des Wagens ab, als Eve direkt vor dem Eingang von Bloomingdale’s abrupt auf die Bremse trat. »Man kann weder seine Sinne benutzen noch anderen seine Ellenbogen in die Seite rammen. Der Einkauf übers Internet ist dazu im Vergleich ein furchtbar langweiliges Geschäft.«
    Schnaubend schaltete Eve das Blaulicht ihres Wagens ein und stieg aus. Sofort wurden ihre Ohren von lauten Klängen attackiert. Weihnachtslieder hallten dröhnend durch die Luft, und sie kam zu dem Ergebnis, dass die Leute in die Läden stürzten und dort irgendetwas kauften, nur um dem Getöse zu entrinnen.
    Obgleich die Temperatur im Innern des Gebäudes angenehme zweiundzwanzig Grad betrug, wirbelten synthetische Schneeflocken unter der meterhohen Kuppel. In einem Schaufenster rackerten sich als Weihnachtsmänner und Elfen kostümierte Droiden in Spielzeugwerkstätten ab, Rentiere tänzelten oder flogen über die Dächer, und goldhaarige, pausbäckige Kinder packten leuchtend bunte Päckchen aus.
    Hinter einem anderen Fenster zog ein gemäß der neuesten Mode in einem schwarzen Einteiler und einem neonfarben karierten Hemd gekleideter Teenie elegante Kreise auf seinen neuen Flyer 6000 Airskates – das heißeste Produkt des Jahres –, und durch Druck auf den Knopf neben der Scheibe wurde seine aufgeregte Stimme, die die diversen Vorzüge des Brettes nannte, seinen Preis und die Stelle, an der man das Gerät in diesem Laden kaufen konnte, aktiviert.
    »Das Ding würde ich gerne mal ausprobieren«, erklärte Peabody mit wehmütiger Stimme.
    »Sind Sie nicht etwas zu alt, um sich noch für Spielsachen zu interessieren?«
    »Die Airskates sind kein bloßes Spielzeug, sie laden zu wilden Abenteuern ein«, zitierte Peabody empört den Werbeslogan für das Sportgerät.
    »Tja, bringen wir die Sache hinter uns. Ich habe Orte wie diesen immer schon gehasst.«
    Die Türen glitten lautlos auf, und eine sanfte Stimme nahm sie mit den Worten Willkommen bei Bloomingdale’s. Sie sind unsere wichtigsten Kunden in Empfang.
    Im Inneren des Kaufhauses war die Musik ein wenig leiser, doch von dem Durcheinander der Stimmen von Hunderten von Menschen, das von den Wänden hallte, wurde man regelrecht betäubt.
    Bloomingdale’s war ein Konsumpalast, in dem es in zwölf auf Hochglanz polierten Etagen schlicht alles gab, was das Materialistenherz begehrte.
    Droiden und menschliche Angestellte schwebten durch die Menge, stellten die hier erhältlichen Kleider, Accessoires, Haar- und Körperpflegeprodukte zur Schau, und direkt neben dem Eingang fand sich eine elektronische Karte, um den Kunden die Suche nach der von ihnen gewünschten Abteilung zu erleichtern.
    Für diejenigen, die ohne Junior, Fifi oder Opa einkaufen gehen wollten, bot man direkt im Erdgeschoss qualifizierte Kinder-, Haustier- und Seniorenbetreuung an, und gegen eine geringe Gebühr konnte man stunden- oder tageweise einen kleinen Wagen mieten, den man hoch beladen konnte und in dem man dann gemütlich von einer Abteilung in die nächste fuhr.
    Eine Droidin mit flammend roten, schlangengleichen Zöpfen trat mit einem kleinen Kristallflakon auf die beiden Frauen zu.
    »Bleiben Sie mir bloß vom Leib«, fauchte Eve sie an.
    »Ich würde gern etwas davon probieren.« Einladend legte Peabody den Kopf zurück, und die Verkäuferin spritzte ein wenig von dem Duftstoff auf ihren freigelegten Hals.
    »Es heißt Nimm mich«, säuselte die Droidin. »Mit diesem Parfüm werden Sie die Männer reihenweise betören.«
    »Hmm.« Peabody wandte sich an Eve. »Was meinen Sie?«
    Eve schnupperte und schüttelte den Kopf. »Passt nicht zu Ihnen.«
    »Könnte aber passen«, murmelte Peabody und zockelte hinter ihr her.
    »Wir sollten versuchen, uns auf unsere Arbeit zu konzentrieren.« Eve nahm Peabody am Arm, als diese an einem Kosmetiktresen stehen blieb, an dem sich eine Frau vom Hals aufwärts mit glitzernder Goldfarbe bestreichen ließ. »Gehen wir in die Herrenabteilung und versuchen herauszufinden, wer Hawley vorgestern bedient hat. Sie hat mit ihrer Kreditkarte bezahlt, sodass sie ihre Adresse haben müssten.«
    »Ich könnte in zwölf Minuten meine restlichen Weihnachtseinkäufe erledigen.«
    »Die restlichen?« Nach Betreten des Gleitbandes, das sie nach oben tragen würde, drehte sich

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