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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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»Wollen Sie raten, was es ist?«
    »Nein.«
    »Ich gebe Ihnen einen Tipp.«
    »Reißen Sie sich zusammen. Fangen Sie an, die Namen zu überprüfen, die Sie bekommen haben, und gucken Sie, ob eventuell jemand Bekanntes ein Weihnachtsmannkostüm gekauft oder gemietet hat. «
    »Sehr wohl, Madam. Wo fahren wir hin?«
    »Zu Personally Yours.« Eve sah ihre Assistentin von der Seite an. »Und dort fangen Sie ebenfalls nicht an zu shoppen.«
    »Mit Verlaub, Madam, Sie sind eine Spielverderberin«, beschwerte Peabody sich, gab jedoch, ohne eine Reaktion abzuwarten, pflichtbewusst die Namen in ihren Taschencomputer ein.
    Der Vergnügungstempel aus blank poliertem schwarzem Marmor lag im Herzen der City, direkt an der Fifth Avenue. Vergoldete Balkone rahmten die oberen Etagen des schlanken Gebäudes, silbrige Gleitbänder liefen um die Fassade, und durchsichtige Glasfahrstühle glitten lautlos an den vier Ecken des Rechtecks herunter und hinauf.
    Das Haus beherbergte Salons für Körperformung, Stimmungsaufhellung und sinnliche Orientierung. Es war den Kundinnen und Kunden also möglich, sich verschönern, aufmuntern und sexuell befriedigen zu lassen, alles unter einem Dach.
    Die Fitness-Studios waren mit den allerneuesten Gerätschaften bestückt, und die Menschen, die sich lieber passiv ertüchtigen und verschönern lassen wollten, wurden von Laserschwenkenden lizensierten Schönheitsberatern oder in Solarien bedient.
    Eine Etage war der holistischen Lebenssicht verschrieben, und als Eve die Angebote vom Chakra-Ausgleich bis hin zu Kaffee-Einlaufen überflog, stiegen gleichzeitig ein leises Lachen und ein kalter Schauder in ihr auf.
    Schlammbäder, Algenpackungen, Injektionen auf der Basis der Plazenta von auf Alfa sechs gezüchteten Schafen, Stille-Sitzungen, Virtual-Reality-Reisen, Augenkorrekturen, Face-Lifting, Oberschenkelstraffung oder Körperformwandlungen – all dies bot man den Besuchern, teils in Paketen, an.
    Derart perfektioniert wurde man anschließend geladen, die Chance zu ergreifen, mit Hilfe der Profis von Personally Yours den passenden Partner oder die passende Partnerin für das neue Ich zu finden.
    Die Angestellten des Unternehmens, das sich über drei Stockwerke erstreckte, trugen schlichte schwarze Gewänder mit aufgestickten, kleinen roten Herzen. Da der Weg der Schönheit direkt vor ihrer Tür lag, waren attraktive Körper und Gesichter integraler Bestandteil ihrer Uniform.
    Weiße, weinumrankte Säulen schirmten die verschiedenen Bereiche des im Stil eines griechischen Tempels gehaltenen Empfangsraumes gegeneinander ab. Glitzernde Goldfische plätscherten in kleinen Teichen, der geflieste Boden war mit zahlreichen mit weichen Kissen ausgelegten Sitzmöbeln bestückt, und der Empfangstisch war diskret in einem schmalen Palmengarten versteckt.
    »Ich brauche Informationen über eine Ihrer Kundinnen.« Eve zückte ihren Dienstausweis und hielt ihn der nervösen Empfangsdame unter die Nase.
    »Es ist uns nicht gestattet, Informationen über unsere Kunden weiterzugeben.« Die junge Frau biss sich auf die Unterlippe und strich mit den Fingern über die winzige herzförmige Tätowierung, die wie eine hübsche rote Träne unter ihrem linken Auge saß. »Sämtliche Daten sind streng vertraulich. Der Schutz der Privatsphäre unserer Klienten wird von uns garantiert.«
    »Die Privatsphäre einer Ihrer Kundinnen ist inzwischen Sache der Polizei. Ich kann entweder innerhalb von fünf Minuten einen Durchsuchungsbefehl erwirken oder Sie geben mir, was ich brauche, und vermeiden dadurch, dass wir uns alle Akten ansehen.«
    »Wenn Sie sich bitte eine Sekunde gedulden würden«, die Empfangsdame wies in Richtung zweier Sessel, »dann sage ich rasch der Geschäftsführung Bescheid.«
    »In Ordnung.« Eve wandte sich ab, und die junge Frau setzte hastig ein schlankes Headset auf.
    »Hier drinnen riecht es einfach phantastisch.« Peabody atmete tief ein. »Das ganze Gebäude riecht phänomenal. Wahrscheinlich pumpen sie den Duft durch die Klimaanlage oder so. Dezent und gleichzeitig beruhigend.« Sie warf sich auf eins der goldenen Kissen neben einem Brunnen. »In einem solchen Haus möchte ich leben.«
    »Sie sind in letzter Zeit entsetzlich schwatzhaft, Peabody. «
    »Das liegt daran, dass Weihnachten vor der Tür steht. Wow, gucken Sie sich mal den Typen an.« Sie drehte den Kopf, und ihre Augen leuchteten beim Anblick des langhaarigen blonden Mannes, der an ihnen vorbeistolzierte, auf. »Also wirklich, was hat ein

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