Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
spitzte die Lippen und dachte nach. »Sie wollten Roarke ein Werk von Yeats zu Weihnachten schenken.«
    »Das war meine Idee, aber sie war, wie gesagt, halt idiotisch.«
    »Lieutenant«, hielt er sie zurück, als sie aus dem Zimmer stürmen wollte.
    »Was?«
    Es störte ihn, wenn sie etwas sagte oder tat, was er als anrührend empfand. Doch es ließ sich nun einmal nicht ändern. Und er war ihr etwas schuldig dafür, dass sie, um sein Leben zu retten, das ihre fast verloren hätte. Diese Tatsache, wusste Summerset, rief in ihnen beiden ein gewisses Unbehagen wach. Doch vielleicht war jetzt die Chance gekommen, sich, wenn auch in bescheidenem Maß, bei ihr zu revanchieren.
    »Was ihm bisher fehlt, ist eine Erstausgabe des Celtic Twilight. «
    Der rebellische Blick entschwand aus ihren Augen, auch wenn ein gewisser Argwohn blieb. »Was ist das?«
    »Eine Prosasammlung.«
    »Von diesem Yeats?«
    »Ja.«
    Ein Teil von ihr, ein kleiner, gehässiger Teil, wollte mit den Schultern zucken und sich zum Gehen wenden, doch heroisch stopfte sie abermals die Hände in die Hosentaschen und blieb stehen. »Der Computer hat gesagt, er hätte alles.«
    »Er besitzt das Buch, aber nicht als Erstausgabe. Yeats ist für Roarke von besonderer Bedeutung. Ich nehme an, das ist Ihnen bekannt. Ich habe Kontakte zu einem Antiquariat in Dublin. Ich könnte den Eigentümer kontaktieren und sehen, ob er den Band besorgen kann.«
    »Aber nicht stehlen, sondern kaufen«, erklärte Eve honigsüß und verzog den Mund zu einem schmalen Lächeln, als sie sah, wie Summerset erstarrte. »Ich kann mir denken, was Sie für Beziehungen haben. Aber diese Sache bleibt legal.«
    »Ich hätte niemals etwas anderes im Sinn gehabt. Aber es wird sicher nicht billig werden.« Jetzt war die Reihe an ihm, ebenso giftig zu lächeln. »Und da Sie bis zur letzten Minute gewartet haben, wird ohne jeden Zweifel noch ein Zuschlag fällig werden, um das Buch rechtzeitig bis Weihnachten zu kriegen.«
    Nein, sie würde sich keine Blöße geben, nicht vor diesem widerlichen Kerl. »Wenn Ihr Verbindungsmann das Buch bekommt, will ich es haben.« Dann zuckte sie, da ihr nichts anderes übrig blieb, möglichst lässig mit den Schultern. »Danke.«
    Er nickte und wartete mit seinem Grinsen, bis sie den Raum verlassen hatte.
    Das hier, dachte Eve, war es, was einem passierte, wenn man liebte. Man musste mit dem nervtötendsten Wesen kooperieren, das man kannte. Und, dachte sie säuerlich, während sie den Lift zu ihrem Schlafzimmer nahm, wenn dieser knochige Hurensohn das Buch wirklich beschaffte, wäre sie ihm etwas schuldig.
    Wie peinlich.
    Da ging die Tür des Fahrstuhls erneut auf, und vor ihr stand Roarke mit diesem Gesicht eines verlorenen Engels, seinem halben Lächeln und seinen blitzenden, unglaublich blauen Augen.
    Was war schon ein bisschen Peinlichkeit, wenn sich diesem Mann dadurch eine Freude bereiten ließ?
    »Ich wusste gar nicht, dass du schon zurück bist.«
    »Ja, ich hatte… noch zu tun.« Sie legte den Kopf auf die Seite. Den Blick kannte sie! »Weshalb siehst du so schrecklich selbstzufrieden aus?«
    Er nahm ihre Hand und zog sie ins Schlafzimmer. »Na, wie gefällt er dir?«, fragte er und deutete zu der am Ende des Raums befindlichen Plattform, auf der sich ihr Bett befand. Direkt daneben stand ein Baum, dessen Äste sich weit in den Raum erstreckten, und dessen Spitze fast die Decke erreichte.
    Sie starrte blinzelnd auf die Tanne. »Ziemlich groß.«
    »Dann hast du eindeutig noch nicht den Baum im Wohnzimmer gesehen. Im Vergleich dazu ist dieser hier nämlich eher klein.«
    Vorsichtig trat sie näher. Der Baum maß mindestens drei Meter. Wenn er umkippte, während sie schliefen, würden sie wie zwei Ameisen zerquetscht. »Ich hoffe, er ist gesichert«, stellte sie schnuppernd fest. »Hier drinnen riecht es wie in einem Wald. Ich schätze, wir hängen auch noch irgendwelche Sachen daran auf?«
    »Genau das habe ich vor.« Er legte die Arme um ihre schmale Taille und zog sie mit dem Rücken an seine breite Brust. »Um die Beleuchtung kümmere ich mich nachher.«
    »Du?«
    »Das ist ja wohl Männerarbeit«, erklärte er und nagte sanft an ihrem Nacken.
    »Wer sagt denn so was?«
    »Alle Frauen, die in den letzten Jahrhunderten vernünftig genug waren, sich nicht damit auseinander setzen zu wollen. Also, Lieutenant, hast du deinen Dienst beendet?«
    »Ich hatte gedacht, ich hole mir etwas zu essen und stelle anschließend noch ein paar

Weitere Kostenlose Bücher