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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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fünf. Wenn man jeden Abend spielt, verliert man irgendwann den Schwung.«
    »Wie ist es mit dienstags?«
    »Montags und dienstags habe ich frei.« Allmählich waren seine Augen klar, und er wurde argwöhnisch. »Weshalb wollen Sie das alles wissen?«
    »Marianna Hawley wurde Dienstagabend ermordet. Haben Sie für die Zeit von neun bis zwölf zufällig ein Alibi?«
    »Oh, Scheiße. Scheiße. Ermordet. Himmel.« Er sprang auf und stolperte elend durch den Müll. »Mann, das tut wirklich weh. Sie war ein echtes Schätzchen.«
    »Hätten Sie sie sich als Ihr Schätzchen gewünscht? Als Ihre große Liebe?«
    Er hielt im Stolpern inne. Eve fand es interessant, dass er weder zornig noch verängstigt wirkte, sondern einzig traurig. »Hören Sie, ich habe an einem Abend ein paar Drinks mit ihr genommen. Wir haben uns miteinander unterhalten, und ich habe versucht, sie davon zu überzeugen, dass ein bisschen Spaß nicht schlimm ist, aber für so was war sie nicht zu haben. Ich habe sie gemocht. Sie war einer dieser Menschen, die man einfach mögen muss.«
    Er presste sich zwei Finger vor die Augen. »Das ist, verdammt, mindestens sechs Monate her. Seither habe ich sie nicht noch mal gesehen. Was ist mit ihr passiert?«
    »Dienstagabend, Donnie Ray.«
    »Dienstag?« Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. »Ich weiß nicht. Himmel, wer kann sich an so etwas erinnern? Wahrscheinlich war ich in irgendeinem Club. Lassen Sie mich überlegen.«
    Er schloss die Augen und atmete ein paar Mal mühsam durch. »Dienstag war ich im Crazy Charlie’s und habe mir diese neue Gruppe angehört.«
    »Waren Sie dort mit irgendwem zusammen?«
    »Ich bin mit ein paar Kumpels losgezogen, aber kann mich nicht erinnern, wer alles von uns noch mit ins Crazy gegangen ist. Bis ich dort war, war ich schon ziemlich voll.«
    »Erzählen Sie mir, Donnie Ray, zu welchem Zweck haben Sie die gesamte Natural-Perfection-Produktreihe gekauft? Sie sehen nicht so aus, als würden Sie sich regelmäßig schminken.«
    »Was?« Verwirrt sank er zurück in seinen Sessel. »Was in aller Welt ist Natural Perfection?«
    »Das sollten Sie wissen. Schließlich haben Sie über zweitausend Dollar für das Zeug auf den Tisch gelegt. Kosmetik, Donnie Ray. Make-up.«
    »Kosmetik.« Diesmal raufte er sich so lange die Haare, bis sie von seinem Kopf abstanden wie die Stachel eines Igels. »Oh, Scheiße, ja, genau. Dieses sündhaft teure Zeug. Es war für den Geburtstag meiner Mutter. Ich habe ihr das Zeug als Geburtstagsgeschenk gekauft.«
    »Sie haben zwei Riesen für das Geburtstagsgeschenk für Ihre Mutter ausgegeben?« Eve blickte sich mit unverhohlenem Zweifel in dem voll gestopften, dreckstarrenden Zimmer um.
    »Meine Mutter ist ein Schatz. Mein Alter hat uns sitzen lassen, als ich noch ein kleines Kind war, und sie hat geschuftet wie ein Pferd, damit ich ein Dach über dem Kopf behalte, und mir sogar noch den Musikunterricht bezahlt.« Er nickte in Richtung seines Instruments. »Ich verdiene mit dem Spielen wirklich gut. Und jetzt zahle ich für sie das Dach über dem Kopf. Sie hat drüben in Connecticut ein anständiges Haus in einer anständigen Umgebung. Das hier…«, er machte eine wegwerfende Geste bezüglich seiner eigenen Behausung, »das hier ist mir völlig egal. Ich bin normalerweise eh fast nur zum Schlafen da.«
    »Dann könnte ich also problemlos auf der Stelle Ihre Mutter anrufen und fragen, was für ein Geschenk sie zu ihrem letzten Geburtstag von ihrem lieben Sohn bekommen hat?«
    »Ja, sicher.« Ohne zu zögern wies er zu dem auf einem Tisch stehenden Link. »Ihre Nummer ist gespeichert. Tun Sie mir nur bitte den Gefallen, und sagen Sie ihr nicht, dass Sie von der Polizei sind. Dann macht sie sich nämlich garantiert Sorgen. Sagen Sie, Sie führen eine Befragung zu den Produkten durch oder sonst was, worüber sie sich keine Gedanken machen muss.«
    »Peabody, ziehen Sie die Uniformjacke aus, und rufen Sie Donnie Rays Mutter an.« Eve setzte sich so auf eine Sessellehne, dass man sie auf dem Monitor nicht sah. »Und bei Personally Yours hat Rudy Ihr Persönlichkeitsprofil erstellt?«
    »Nein, das heißt, am Anfang habe ich mit ihm gesprochen. Ich hatte das Gefühl, dass er sich zu Beginn mit jedem unterhält. Die eigentliche Befragung aber macht dann jemand anders. Was haben Sie für Hobbys, was haben Sie für Träume, was ist Ihre Lieblingsfarbe. Außerdem muss man sich ärztlich untersuchen lassen, um sicherzugehen, dass man keine ansteckende

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