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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sehen.
    Und auf einmal konnte sie es ihm erzählen.
    »Ich weiß, was sie empfunden haben. Ich kenne die Angst, die Schmerzen, die Erniedrigung, die ihnen zuteil geworden sind. Ich kann nachempfinden, wie es war, hilflos und nackt unter ihm zu liegen, während sie vergewaltigt worden sind. Ich weiß, wie sich ihre Körper angefühlt haben und was ihnen durch den Kopf gegangen ist. Ich will mich nicht daran erinnern, wie es ist, wenn man in Gewalt genommen wird. Aber die Erinnerung ist latent da. Und dann berührst du mich.«
    In der Erkenntnis, dass sie ihm diese Wahrheit bisher vorenthalten hatte, drehte sie sich zu ihm um. »Und dann berührst du mich, Roarke, und die Erinnerung und die Gefühle sind plötzlich nicht mehr da. So einfach ist das. Wenn du mich berührst, gibt es nichts und niemand anderen als… dich.«
    »Ich liebe dich«, murmelte er. »Und zwar auf eine geradezu empörend inbrünstige Art.«
    »Statt auf irgendeinem anderen Planeten deinen Geschäften nachzugehen, bist du unvermittelt hier.« Ehe er mit einer Entschuldigung aufwarten konnte, die, wie sie genau wusste, nicht die ganze Wahrheit wäre, fuhr sie fort. »Obwohl du wusstest, dass ich sauer auf dich wäre, warst du heute Abend da, weil du dachtest, dass ich dich vielleicht brauche. Und jetzt bist du hier, bereit mit mir zu streiten, nur um mich von den Dingen abzulenken, die mich in Gedanken quälen. Verdammt, ich habe dich durchschaut. Schließlich bin ich Polizistin und kenne mich mit Menschen aus.«
    Er grinste breit. »Ertappt. Und jetzt?«
    »Jetzt sage ich danke. Aber ich mache meine Arbeit seit elf Jahren und komme durchaus damit zurecht. Andererseits…«, sie nahm einen großen Schluck Wein, »…war es wirklich ein herrliches Gefühl zu sehen, wie du dieses Arschloch, das Peabody belästigt hat, zusammengeschlagen hast. Leider saß ich selbst, zur Untätigkeit verdammt, in diesem blöden Überwachungswagen fest. Ich konnte das Risiko nicht eingehen, auszusteigen, ihn persönlich platt zu machen und dadurch die ganze Operation auffliegen zu lassen. Also war es schön, dass du das für mich erledigt hast.«
    »Oh, es war mir ein Vergnügen. Ist Peabody okay?«
    »Sie kommt darüber hinweg. Natürlich hat die Sache sie persönlich ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht. Wenn sie schlau ist, wird sie eine heiße Dusche, ein Beruhigungsmittel nehmen und ein paar Stunden schlafen. Die Polizistin in ihr wurde von der Sache nicht berührt. Sie ist als Polizistin wirklich gut.«
    »Dank der Ausbildung, die sie bei dir genießt, wird sie bestimmt noch besser. «
    »Ich habe damit nichts zu tun. Sie ist auch ohne mich die Polizistin, die sie ist.« Da ihr das Thema nicht behagte, meinte sie in abweisendem Ton: »Ich wette, du hast sie noch in den Arm genommen, ihr über das Haar gestrichen und sie zum Abschied tröstend auf die Stirn geküsst.«
    Abermals zog er eine seiner wohlgeformten Brauen in die Höhe. »Und wenn es so gewesen wäre?«
    »Dann klopft ihr das Herz jetzt noch bis zum Hals. Und das ist gut so. Sie hat nämlich eine leichte Schwäche für dich.«
    »Ach ja?«, fragte Roarke feixend. »Das ist… interessant.«
    »Spiel ja keine Spielchen mit meiner Assistentin. Sie braucht ihre ganze Konzentration für diesen Fall.«
    »Wie wäre es damit, wenn ich mit dir ein kleines Spielchen spielen und versuchen würde zu erreichen, dass auch dir das Herz vor Freude bis zum Hals schlägt?«
    Sie fuhr mit ihrer Zunge über ihre Zähne. »Ich weiß nicht.
    Mir geht im Moment sehr vieles durch den Kopf. Es wäre für dich also eine gewaltige Anstrengung.«
    »Ich liebe es, mich anzustrengen.« Er drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus und stellte sein Glas auf den Tisch. »Und ich mache meine Arbeit für gewöhnlich echt gut.«
    Nackt und immer noch vibrierend, lag sie mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett, als der Anruf für sie kam. Knurrend blockierte sie den Bildschirm und ging an den Apparat. Dreißig Sekunden später rollte sie sich auf den Rücken und suchte ihre Kleider. Bei dem Anruf war es um einen anonymen Hinweis auf einen Familienstreit gegangen. Die Adresse klang für sie allzu vertraut.
    »Das ist Holloways Wohnung. Das ist ganz bestimmt kein Streit. Er ist tot. Der Täter ist nicht von seinem Muster abgewichen.«
    »Ich komme mit.« Roarke war bereits aus dem Bett und griff nach seiner Hose.
    Sie wollte protestierten, meinte dann jedoch mit einem Schulterzucken: »Meinetwegen. Ich muss Peabody über die Meldung

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