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Liebesparadies im Alpenschnee

Liebesparadies im Alpenschnee

Titel: Liebesparadies im Alpenschnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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entfernt lebte, desto erträglicher war es. Jedenfalls kam es ihr jetzt so vor.
    Während der kurzen Fahrt zum Haus ihrer Schwiegereltern gestand sie sich ein, wie sehr sein Angebot sie erschütterte. Offenbar lag ihm viel an ihrer Karriere. War das alles, was ihn an ihr interessierte?
    Nachdem sie den Motor abgestellt hatte, lehnte Crystal die Stirn gegen das Lenkrad. Sie fühlte sich am Ende ihrer Kräfte. Viel länger würde sie nicht durchhalten. Schließlich riss sie sich zusammen und stieg aus.
    Im Haus war es ruhig. Arlette schien schon zu Bett gegangen zu sein. Morgen war für sie ein aufregender Tag. Du bist nach Chamonix gekommen, damit dein Schwiegervater bald wieder gesund wird, sagte sie sich. Vergiss das nicht, Crystal. Unfrieden und Probleme kann er jetzt nicht verkraften .
    Wenn Weihnachten vorüber war, würde sie einen Weg finden, Philippe den Abschied zu erleichtern. Vielleicht tröstete es ihn, wenn sie die Flugtickets für den nächsten Besuch zu Ostern möglichst bald buchte, damit sie etwas in der Hand hatte. Etwas, worauf der Junge sich freuen konnte. Aber ohne Raouls Unterstützung würde ihr Plan nicht aufgehen und der Junge sich bis zuletzt wehren, wieder abzufliegen.
    Sie ging zu Bett, konnte aber nicht einschlafen und wälzte sich von einer Seite auf die andere. Schließlich stand sie vor Morgengrauen auf. Pünktlich wie versprochen brachte ihr Schwager Philippe zurück, damit er sich umziehen konnte.
    „Mommy!“
    „Ich bin in der Küche.“
    Ein glückliches Kind stürzte herein und umarmte sie. „Es war so schön. Darf ich heute mit Albert noch einmal bei Onkel Raoul schlafen?“
    „Wenn es ihm nichts ausmacht, ja. Jetzt lauf, deine Sachen liegen schon auf dem Bett.“
    Raouls Haar war noch feucht vom Duschen, sein Kinn frisch rasiert. Unmöglich, sich nicht an seinem Anblick und Duft zu erfreuen. Sie machte sich an der Kaffeemaschine zu schaffen. „Möchtest du eine Tasse?“
    „Nein, danke. Ich habe schon mit Philippe gefrühstückt.“ Er trat näher. „Hast du wirklich nichts dagegen, dass er wieder bei mir übernachtet?“
    Sie warf ihm einen flüchtigen Blick zu. „Er möchte es doch so gern.“
    „Danke, Crystal. Philippe tut allen gut, nicht nur meinem Vater. Letztes Jahr hat mich Weihnachten völlig kalt gelassen. Ich hatte nicht einmal Lust auf einen Tannenbaum.“
    Sie vermied seinen Blick. „Das war für uns alle eine schwere Zeit.“
    „Aber diesmal freue ich mich richtig darauf. Weil Crystal Broussard wieder da ist.“
    Ihre Hände begannen zu zittern.
    „ Bonjour, tout le monde .“ Arlette betrat die Küche mit Philippe an der Hand.
    Raoul begrüßte sie mit einem Kuss. „Um halb zwölf bin ich wieder hier. Dann holen wir papa ab.“
    „Hurra“, rief Philippe. „Sagt ihm, dass ich nach der Schule auch herkomme.“
    „Werde ich ausrichten.“ Arlette half ihm in seine Daunenjacke. „Viel Spaß in der Schule, mon petit .“
    „Ich hole dich nachher ab“, rief Crystal ihrem Sohn hinterher und schaute den beiden durch das Fenster nach. „Kann ich dir helfen, Arlette?“, fragte sie dann. Sie brauchte jetzt Ablenkung und Bewegung. Raouls Worte hatten sie aufgewühlt.
    „Vielleicht hast du Lust, mich zum Markt zu begleiten. Ich möchte ein paar Sachen besorgen, die Jules gerne isst.“
    „Ja klar. Und wenn wir zurückkommen, backe ich seine und Philippes Lieblingsplätzchen.“
    „Eine gute Idee.“ Arlette strich ihr über den Arm. „Gestern hat Vivige mir erzählt, welche Angst sie um ihren Vater ausgestanden hat. Seit ihr zwei wieder hier seid, sind wir fast wieder eine glückliche Familie.“
    „Und ihr tut Philippe gut“, sagte Crystal. „Ich kenne meinen Jungen kaum wieder. So zufrieden und mit der Welt im Reinen war er schon lange nicht mehr.“
    „Ich wünschte, ihr würdet bleiben.“ Arlette seufzte. „Aber ich weiß, das wäre zu viel verlangt.“
    Ja, das war es wirklich. In Raouls Nähe kann ich nicht leben.
    Crystal erwartete ihren Schwiegervater vor der Tür und hieß ihn mit einem Blumenstrauß zu Hause willkommen. Arlette bestand darauf, dass ihr Mann sich gleich wieder hinlegte, um Kraft für das Familientreffen zu sammeln. Während Raoul ihm die Treppen hochhalf und ihm oben Gesellschaft leistete, begannen Arlette, Vivige und Crystal mit den Vorbereitungen für das festliche Menü. Dann brach Crystal auf, um die Kinder von der Schule abzuholen.
    Nachdem sie gegessen hatten, sah Jules glücklich und noch immer recht munter aus.

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