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Liebesperlenspiel

Liebesperlenspiel

Titel: Liebesperlenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Arnold
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lassen. Weckt Hanna in ihm den Beschützer? Das Gefühl ist so neu für ihn. Er hat schon lange nichts mehr für eine Frau empfunden, doch als Hanna wieder in sein Leben trat, riss sie alle Barrikaden ein, einfach so. Sie weckt Gefühle in ihm, die er für immer begraben hatte, doch jetzt tauchen sie auf und er ist sich nicht sicher, was er da gerade fühlt: Fürsorge, Angst, Eifersucht?
    Er weiß nur mit Bestimmtheit, dass es jetzt jemanden in seinem Leben gibt, der es gehörig durcheinanderwirbelt.

    ~

    Nachdem Brakeman sich verabschiedet hat, mache ich mich daran , mit Chris meine Arbeitsmethoden durchzusprechen. Was ich von ihm erwarte, und was auf keinen Fall. Ich brauche niemanden, der mir den Kaffee kocht oder serviert, außer er bringt auch einen für sich mit. Er scheint ein aufnahmefähiger, intelligenter junger Mann zu sein, der nicht nur gut aussieht, sondern auch meine Art von Humor teilt und wir sind uns beide einig, dass es nicht leicht sein wird, mit Linda zusammenzuarbeiten. Ich beneide ihn wirklich nicht um den Posten vor meiner Tür, direkt gegenüber von Pauls zickiger Vorzimmerdame.
    Seine Aufgabe , mir ein Dossier über Mixmex zusammenzustellen, erledigt er zügig und gewissenhaft. Ich will herausfinden, auf was ich in Atlanta treffe und ob die Infos, die ich in Hamburg erhalten habe, sich mit denen in den USA decken.
    Am Nachmittag steht Paul plötzlich in meinem Büro, um mich abzuholen, dabei ist es noch nicht einmal sechzehn Uhr.
    »Wir müssen noch p acken«, ist seine lapidare Erklärung, dann zerrt er mich fast aus dem Schreibtischstuhl. Ich frage mich wirklich, was mit ihm los ist, seine Laune hat sich seit heute Morgen um 180 Grad gedreht, und zwar nicht zum Besseren.

Paul schaut mürrisch aus dem Flugzeugfenster und ist tief in seinen Gedanken versunken. Erst als ich unbewusst laut seufze, schaut er mich an und sein Blick wandelt sich, als wenn er mich erst jetzt richtig wahrnähme.
    »Ich alles okay bei dir?«, fragt er.
    »Wie man es nimmt, wie sieht es bei dir aus?«
    Er sieht mich einen Moment sehr intensiv an, so, als müsse er erst überlegen, welche Worte er wählen soll. »Die Sache mit Kinsley gefällt mir nicht. Er ist als Frauenheld bekannt, und dass er explizit nach dir verlangt hat, kann nichts Gutes bedeuten.«
    Überrascht schnappe ich nach Luft. »Paul, meinst du nicht, du übertreibst etwas? Jon Kinsley ist einer der Top-Manager der Welt, dieser Mann kann so gut wie jede Frau haben, warum sollte er es auf mich kleine Angestellte abgesehen haben? Ich spiele doch überhaupt nicht in seiner Liga.« Ich schüttele lachend den Kopf. »Wirklich Paul, diese Mutmaßung halte ich für absolut absurd.«
    Er lehnt sich etwas näher zu mir herüber und flüstert leise: »Ich glaube, du bist dir überhaupt nicht deiner Wirkung auf Männer bewusst, sonst würdest du nicht so reden.« Dabei schaut er mir tief in die Augen und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich eine Art Besitzanspruch darin erkennen, was ich aber ebenfalls für absurd halte. »Kann es nicht sein, dass er einfach meine Arbeit schätzt und mich deshalb zu sich gerufen hat?«
    Die Schultern zuckend wendet Paul mir wieder den Rücken zu und schaut abermals aus dem Fenster. Nun, der Ausblick muss ja ganz fantastisch sein.

    Linda hat wirklich ernst gemacht und eine Suite mit zwei Schlafzimmern gebucht. Ich hätte ja eher gedacht, dass sie zwei Einzelzimmer auf verschiedenen Etagen reservieren würde, doch da habe ich sie wohl überschätzt. Eigentlich ist es mir etwas peinlich , mit Paul eine Suite zu teilen, auch wenn ich vorübergehend sein Gästezimmer belagere. Im Grunde genommen sind wir zwei Fremde, die sich in einem anderen Leben einmal kurz begegnet sind.
    Da es schon spät ist, als wir endlich in Atlanta das Hotelzimmer betreten, beschließen wir , uns ein kleines Abendessen aufs Zimmer zu bestellen. Ich dusche schnell und schlüpfe direkt in einen Pyjama, morgen wird ein anstrengender Tag, da will ich früh zu Bett gehen.
    Auch Paul hat geduscht und trägt einen kurzen Shorty mit einem T-Shirt, natürlich in Schwarz. Es gibt Burger mit Fritten, dazu Mineralwasser. Ich brauche für morgen einen klaren Kopf.
    »Sollen wir die bisherigen Kampagnen für Mixmex noch einmal durchgehen?«, fragt Paul, während wir auf dem Sofa sitzend unser schlichtes Abendessen vertilgen.
    Ich nicke und wische mir mit der Serviette den Mund sauber. Irgendwie schaffe ich es nicht , einen Burger zu essen, ohne zu kleckern.

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