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Liebesschloesser

Liebesschloesser

Titel: Liebesschloesser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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endlich befreit werden. Außerdem ist dieses unheimliche Gefühl in meinem Bauch noch immer nicht verschwunden. Ganz im Gegenteil, seine Frage bewirkt, dass die Flammen noch höher schlagen.
    „Stefan … antworte mir!“ Seine Stimme klingt viel zu ernst und bringt mich dazu innezuhalten.
    „Ich weiß nicht, was du meinst!“, brumme ich und versuche, seine Lippen einzufangen. Aber er dreht den Kopf zur Seite und mein Mund landet auf seiner Wange.
     „Was ist das für eine Frage?“ Ich fühle mich in die Ecke getrieben.
    „Antworte einfach. So schwer ist es doch nicht.“
    Für mich ist es schwer, nicht weil ich es nicht schon längst wüsste, schon so lange fühle. Ich mag nur nicht darüber reden. Frustriert erhebe ich mich und setze mich neben ihn auf die Couch. Die Rosen landen in meinem Blickfeld.
    „Was ist hier los?“, frage ich leise und spüre, wie Panik in mir aufsteigt.
    Martin setzt sich ebenfalls auf und zieht die Beine dicht an seinen Körper. Ich beobachte ihn, wie er die Rosen anstarrt. Jetzt sieht er gar nicht mehr so selbstbewusst und fröhlich aus. Am liebsten möchte ich meinen Arm um seine Schulter legen, aber ich lege ihn stattdessen hinter meinen Kopf und lehne mich zurück. Wir schweigen. Nur das leise Summen meines Laptops ist zu hören. Die Stille kommt mir bedrohlich vor. Immer wieder werfe ich einen Blick zur Seite. Martin sitzt unbeweglich da, knabbert an seiner Unterlippe. Er ist nervös.
    Ich sehe die Blumen an. Dunkelrote Rosen. Volle, nahezu perfekte Blüten. Tatsächlich bilde ich mir ein, einen schwachen Duft wahrzunehmen. Sie sprechen eine deutliche Sprache. Man könnte sogar behaupten, sie schreien mich an. Jedes dieser Blütenblätter, selbst die Dornen rufen mir ein Ich will dich  oder schlimmer noch ein Ich liebe dich entgegen. Was hat er getan, versprochen, angedeutet, dass jemand so ein Geschenk macht? Oder hat er noch nichts getan und derjenige versucht, ihn zu überzeugen? Ich glaube, ich drehe langsam durch.  
    „Martin, sieh mich an!“
    Wie im Zeitlupentempo dreht sich sein Kopf in meine Richtung. Es dauert mir viel zu lange, bis sein Blick meinen findet. Die Traurigkeit ist nicht zu übersehen. Fast könnte man meinen, eine Art Verzweiflung zu sehen. Ich setze mich auf, streichle mit einer Hand über sein Gesicht und rutsche ein Stück näher. Martin lehnt sich gegen mich. Er sieht verletzlich aus. Erneut spüre ich diese Hitze in mir, aber diesmal fühlt sie sich ganz anders an.
    „Ich liebe dich“, flüstere ich atemlos. Mit jedem Wort erhöht sich mein Herzschlag.
    „Wirklich?“, fragt er zögerlich. Ein kleines Lächeln erscheint in seinem Gesicht, vertreibt das Chaos in meinem Kopf. Ich nicke, beuge mich vor und hauche einen Kuss auf seine Lippen. Sein leises Seufzen dringt direkt in meinen Unterleib, bringt mein Blut zum Pulsieren. Ich erinnere mich, dass ich vorhin noch darüber nachgedacht habe, wie lange es her ist, dass wir richtig miteinander geschlafen haben … wie wenig Mühe ich mir in letzter Zeit gegeben habe. Vielleicht kann ich ihn überzeugen. Ich bin nicht gut darin, Gefühle in Worte zu fassen. Aber ich kann …
    Sanft drücke ich ihn aufs Sofa, schnappe erneut nach seinen Lippen. Diesmal bitte ich zärtlich mit meiner Zunge um Einlass, lasse mir Zeit, jeden Winkel zu erkunden. Je länger ich ihn küsse, desto mehr entspannt er sich unter mir. Ich löse mich von seinen Lippen, knabbere an seinem Kinn und am Hals entlang. Sein Duft betört meine Sinne, lässt mich gieriger werden.
    „Du gehörst zu mir“, murmle ich gegen seine Haut. Als Antwort bekomme ich langgezogenes Stöhnen. Er bäumt sich unter mir auf, reibt seinen Schwanz gegen meinen Oberschenkel.
    Wir haben ganz eindeutig zu viele Klamotten an. Eigentlich ist das Sofa auch nicht wirklich für diese Aktivitäten geeignet, aber ich will ihn nicht loslassen. Ich will, dass er an niemand anderen mehr denken kann. Unwirsch setze ich mich auf und ziehe an seinem Shirt. Martin hebt die Arme nach oben. Anstatt ihm das Shirt ganz auszuziehen, ziehe ich es ihm nur über den Kopf. Martin will sich von dem Rest befreien, aber ich schüttle den Kopf.
    „Bleib so“, raune ich ihm zu und verbeiße mich erneut an seinem Hals. Ich registriere den Schauer, der über seinen Körper läuft, und folge dem Beben bis zu seinen kleinen Brustwarzen. Martin reagiert unglaublich empfindlich. Schon sanfte Küsse reichen, um ihn zum Betteln zu bringen. Wieder fällt mir auf, wie lange es her ist,

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