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Liebesschloesser

Liebesschloesser

Titel: Liebesschloesser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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und versuche, ruhig zu bleiben.
    „Was soll das?“
    Meine Stimme bebt vor unterdrückter Eifersucht.
    „Was soll was?“
    Große unschuldig wirkende Augensehen mich unbekümmert an. Ich bin irritiert von seiner Ruhe. Oder ist es ihm egal, wie ich auf die Blumen reagiere? Habe ich nicht mitbekommen, dass er sich schon so weit von mir entfernt hat? Ist das seine Art, Schluss zu machen? Neben dem Gefühl von Eifersucht spüre ich so etwas wie Angst in mir. Ich will ihn nicht verlieren. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ein Leben ohne ihn wäre. Er ist der Mann, mit dem ich alt werden wollte … mit dem ich mir sogar eine Hochzeit vorstellen könnte. Und er? Bedeute ich ihm gar nichts mehr? Was für eine Erklärung sollte es denn sonst für diesen merkwürdigen Auftritt geben? Wir müssen das klären. Jetzt. Sofort. Ich kann nicht arbeiten mit diesen Blumen, die sich wie Dolche in meinen Rücken bohren.
    „Von wem sind diese roten Rosen und was haben sie zu bedeuten? Einmal abgesehen davon, dass ich es ziemlich dreist finde, dass dir jemand in unser Zuhause Blumen schickt, sind die Dinger auch noch verdammt kitschig. Ich meine, wer steht denn auf so einen schwülstigen Müll?“
    Diesmal versuche ich erst gar nicht, den Ärger in meiner Stimme zu unterdrücken. Aufmerksam mustere ich Martins Gesicht. Er lächelt, legt die Hand auf die Hosentasche, in der die Karte steckt. Es ist, als wenn er mir ein Messer ins Herz stechen würde. Ich schließe gequält die Augen, versuche, die Angst zu beherrschen. Mein Mund fühlt sich trocken an und mein Hals ist wie zugeschnürt. Ich habe das Gefühl, keine Luft zu bekommen.
    Nach so langer Zeit, bis ich endlich bereit war, ihm, nein, uns eine Chance zu geben … soll es nun einfach so vorbei sein? Ich habe lange gebraucht, bis ich mir meine Liebe endlich zu ihm eingestehen konnte, weil ich noch nie so gefühlt habe. Er hat für uns gekämpft und nun?
    „Sind sie etwa von diesem Typen, der dich auf der bescheuerten Ausstellung angemacht hat?“.
    „Oh, das ist dir aufgefallen?“, fragt er scheinheilig. „Ich dachte nicht, dass du es mitbekommen hättest. Du warst doch so gelangweilt und bist schließlich ohne mich nach Hause gefahren!“
    Er nimmt mir den Wind aus den Segeln. Mein Unbehagen wächst, denn er hat einen wunden Punkt getroffen. Ich wollte ihn nicht allein lassen, aber da war so viel Arbeit zu erledigen. Ich stehe auch nicht besonders auf Kunst, schon gar nicht, wenn auf den Leinwänden nicht mehr als ein paar wilde Striche und Punkte zu sehen sind, der Künstler und sein Gefolge aber so tun, als wenn sie das Rad neu erfunden hätten. Ich hasse dieses heuchlerische Getue mit Küsschen rechts und Küsschen links. Dazu ein Gläschen Prosecco in der Hand. Ich bin nur mit Martin hingegangen, weil er sich darauf gefreut hatte. Aber nachdem ich eine Runde durch die Ausstellung gegangen bin, mir vom Künstler höchstpersönlich die wortgewaltige Rede über die politische Aussage eines roten Bildes mit einem schwarzen Fleck darauf angehört habe, hielt ich es einfach nicht mehr aus. Die ganze Zeit dachte ich nur daran, was ich alles schaffen könnte, anstatt hier meine Zeit zu vergeuden.
    „Ich hatte dich gefragt, ob du mitkommst!“, werfe ich zur Verteidigung ein.  
    „Und ich wollte noch nicht nach Hause. Ich hatte mich seit Wochen darauf gefreut …“, fliegt mir seine Antwort um die Ohren. Er sieht mich kämpferisch an, verschränkt die Arme vor der Brust. Ich erwidere seinen Blick, suche in seinen dunklen Augen nach einem Zeichen. Einem Zeichen dafür, dass das alles nur ein Missverständnis ist, ein Alptraum … aber sie sind dunkel und verschlossen.
    Auch wenn ich weiß, dass mein Verhalten nicht in Ordnung war … hier stehen Rosen auf dem Tisch, die eindeutig nicht von mir sind.
    „Sind die Rosen also von dem Typen?“
    „Was spielt es denn für eine Rolle? Bist du etwa eifersüchtig?“
    „Eifersüchtig? Träum weiter. Ich möchte lediglich wissen, von wem diese protzigen Dinger sind und was sie zu bedeuten haben.“
    „Das sind keine protzigen Dinger. Das sind Rosen. Sie riechen auch ganz wunderbar. Willst du mal schnuppern?“
    Martin nimmt tatsächlich die Vase vom Tisch und hält sie in meine Richtung. Ich muss mich zusammenreißen, damit ich ihm das Ding nicht aus der Hand schlage. Verdammt, ich bin eifersüchtig. In meine Eingeweide haben sich bereits riesige Löcher geätzt. Ich kann den Schmerz kaum noch aushalten.
    „Seit wann stehst du

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