Liebesschloesser
auf Blumen?“ Ich fühle mich erschöpft, würde am liebsten verschwinden. Aber ich muss wissen, was hier los ist.
„Eigentlich schon immer. Ich mag Blumen und es ist schön, von jemandem welche geschenkt zu bekommen. Da fühlt man sich so geliebt!“ Er betont die letzten Worte besonders und stellt die Vase zurück auf den Tisch.
Ich springe von meinem Stuhl hoch, überwinde die kleine Distanz zwischen uns und packe ihn grob am Arm.
„Hast du jemanden kennengelernt?“
Er sieht mich schweigend an, dann atmet er tief durch. „Ich lerne doch ständig Leute kennen. Genau wie du.“
Er will mich provozieren und es gelingt ihm. In meinem Kopf wirbeln die Gedanken wild durcheinander.
„Martin …“, flüstere ich bedrohlich und ziehe ihn dicht an mich heran. „Lässt du dich etwa von jemand anderem ficken? Sind diese roten Dinger der Dank, dass du deinen Arsch hingehalten hast?“
Die Wörter auszusprechen macht es so real. Es tut weh. Meine Hände verkrampfen sich um seine Arme. Dabei merke ich wieder, wie dünn er ist. Ich weiß, dass er sich darüber ärgert, dass er oft verbissen und bis zum Umfallen trainiert. Leider ohne sichtbaren Erfolg. Er ist das, was man als zierlich bezeichnet. Ein Twink … genau der Typ Mann, dem ich niemals viel abgewinnen konnte, denn die meisten, die ich kennengelernt habe, waren mir zu nervig, viel zu sehr Dramaqueen als Mann. Aber er hat mich eines Besseren belehrt. Er ist ein Mann … mein Mann.
Martin verzieht schmerzhaft das Gesicht. Ich würde gern weniger fest zupacken, aber meine Finger sind wie verkrampft. Wir sehen uns an. Er hat so ein schönes Gesicht. Seine Mundwinkel zucken leicht, heben sich erneut zu einem Lächeln.
„Du bist tatsächlich eifersüchtig …“, flüstert er. Seine Stimme klingt so erregend, dass ich mich nicht mehr zurückhalten kann. Hart presse ich meinen Mund auf seinen, ziehe seine Unterlippe zwischen meine Zähne. Sein Seufzen nutze ich und erobere seinen Mund mit meiner Zunge. Ich will ihn fühlen und spüren, will herausfinden, ob ich einen fremden Geschmack an ihm erkenne. Und wenn ja, dann werde ich ihn wegwischen … verdrängen und für immer auslöschen. Ich möchte der einzige Mann in seinem Leben sein. Der Einzige, der diese wundervollen Lippen küsst, der diesem weichen Mund so erregende Laute entlockt. Es darf einfach keinen anderen geben.
Ich bin wild und ungestüm und lasse ihm kaum Zeit zum Luft holen. Eigentlich habe ich mehr Widerstand erwartet, aber von Martin kommt nur ein leises Keuchen. Er schiebt sich dichter an mich und erwidert den Kuss nahezu ebenso grob. Eigentlich küssen wir uns nicht, wir kämpfen. Unsere Zungen fallen wild übereinander her. Die Lippen fühlen sich schon jetzt wund und geschwollen an. Er lässt ebenfalls keine Gelegenheit aus, nach mir zu schnappen und seine Zähne in meine Lippen zu versenken. Sein Stöhnen bringt mein Blut in Wallung. Ich schiebe mein Becken vor, beginne mich an ihm zu reiben. Fordernd schiebe ich Martin Richtung Sofa, auf das ich ihn mit sanfter Gewalt schubse. Atemlos sehen wir uns an. Seine Lippen sind dunkelrot und glänzend. Die Augen funkeln mich lustvoll an.
„Diese Rosen geben dir das Gefühl geliebt zu werden?“, flüstere ich und fahre mit einem Finger die Kontur seines Mundes nach. „Einen Scheiß tun sie. Ich zeige dir, wie es ist, geliebt zu werden …“
„Stefan …“
Eine Gänsehaut überzieht meinen Körper, nur allein davon, wie er meinen Namen ausspricht. Gierig stürze ich mich auf ihn, begrabe ihn regelrecht unter mir. Ich lasse meine Lippen über sein Kinn gleiten und sauge mich rücksichtslos an seinem Hals fest. Martin keucht und windet sich unter mir. Er mag Knutschflecke nicht. Für gewöhnlich brauche ich so ein Zeichen von Besitz ebenfalls nicht, aber im Moment habe ich das Gefühl durchzudrehen. Ich weiß nicht, wie ich dieses Feuer in meinem Inneren bändigen kann. Ich halte ihn mit meinem Gewicht fest, während ich mich kaum zurückhalten kann, meine Zähne in die warme und empfindliche Haut zu versenken. Martin stöhnt und wimmert abwechselnd. Seine Geräusche treiben mich weiter an, mache jede Zurückhaltung zunichte.
Plötzlich geht ein Ruck durch Martin. Mit unglaublicher Kraft hält er mich auf Abstand und starrt mich mit einem unerklärlichen Ausdruck an.
„Du liebst mich?“, fragt er leise.
Ich weiß nicht, was er meint und möchte weitermachen. Ich bin verrückt nach ihm, mein Schwanz pocht hart in meiner Hose und will
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