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Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Titel: Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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verabschiedeten uns.
    »Lene? Hast du heute Mittag schon was vor?«, fragte Matthias.
    »Äh, nein. Noch nicht.« Ich war ja gespannt, was er diesmal geplant hatte. Wahrscheinlich wieder einen Interviewtermin oder ein Gespräch mit einem Brauchtumsverein.
    »Da wir dich mit den Fotos so überrumpelt haben, lade ich dich als Wiedergutmachung zum Essen ein.« Jetzt war ich aber mal wirklich überrascht.
    »Gerne«, sagte ich zu.
    »Um halb eins in Joe’s Cantina?«
    Wo bitte? Das war jetzt nicht sein Ernst, oder? Konnte das denn wahr sein?
    »In Joe’s Cantina?«, fragte ich sicherheitshalber nach.
    »Ja. Oder magst du kein mexikanisches Essen?«
    »Doch, doch.« Und wie ich es mochte! Fragte sich nur, wie lange noch.
    »Gut, dann bis später.«
    Ich stopfte die aussortierten Fotos in meine Handtasche, holte sie dann aber wieder heraus und reichte sie dem überraschten Böttgen.
    »Vielleicht ist bei denen ja doch der eine oder andere Gesichtsausdruck zu sehen«, sagte ich.
    »Bestimmt«, sagte der Zeichner und lächelte freundlich.
    Ich nickte ihm zu und folgte Claudia. Sie hatte es scheinbar wirklich eilig.
    Als ich sie noch mal nach dem Namen des Mannes fragen wollte, in den sie verliebt war, stand sie bereits im Fahrstuhl, und die Türe schloss sich vor meiner Nase.
    Dimi zwinkerte mir verschwörerisch zu, als ich das Lokal betrat. Nun war ich innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden das dritte Mal beim Mexikaner. Und jedes Mal mit einem anderen Mann.
    Doch anders als mit Michi und Ernesto handelte es sich heute um ein reines Arbeitsessen. Ohne dass ich mir vorstellen konnte, warum, schien dieses Buchprojekt für Matthias eine ganz besondere Bedeutung zu haben. Vielleicht wollte er mit dem Ausbau der Buchlinie, die sich bisher nur auf einige wenige Werke regionaler Autoren beschränkte, einen neuen Weg einschlagen. Sein Vater und Großvater hatten die Zeitung aufgebaut, Matthias hatte wohl noch Größeres vor. Wobei ich mir wiederum nicht vorstellen konnte, dass er das mit meinem kleinen Liebesratgeber einleiten wollte.
    »Kommst du gut voran?«, fragte er mich, während er auf seinem Smartphone eine Seite im Internet aufrief.
    »Ja. Sogar besser, als ich dachte. Die ersten Probekapitel schicke ich dir nächste Woche. Ich bin gespannt, was du dazu sagst.«
    »Sehr schön. Schau mal«, er zeigte mir eine Internetseite mit besonderen Trachten. Er wollte doch hoffentlich nicht etwa, dass ich ein Dirndl anzog? Außerdem hatte ich erst kürzlich eines bekommen, das sicherlich die nächsten hundert Jahre ungetragen in meinem Schrank hängen würde.
    »Wir müssen das Bayerische mit dem Sex-Appeal einer modernen jungen Frau verbinden.«
    Und das sollte ich in einem Dirndl darstellen? Ausgerechnet ich?
    »Wenn du meinst.« Er schien gar nicht zu bemerken, dass ich nicht sonderlich begeistert war. Auch wenn die Kleider zugegebenermaßen nichts mit den traditionellen Dirndlgewändern aus meiner Kindheit zu tun hatten.
    »Schau mal, das hier würde dir bestimmt gut stehen.« Er zeigte auf ein schwarz-weißes Minidirndl, sehr trendig, sehr sexy.
    Es war eine seltsame Situation, mit ihm hier zu sitzen und über Modefragen zu sprechen.
    »Die alte Werberegel ›Sex sells‹ wird auch unserem Projekt einen Schub geben«, sagte er. »Und nachdem ich deine Bikinifotos gesehen habe, bin ich mehr denn je davon überzeugt, dass du einen Bombenerfolg haben wirst.«
    Ich wurde rot. Matthias hatte wirklich eine sehr direkte Art, etwas anzusprechen.
    »Äh … danke!«
    Und dann kam es ohne Vorwarnung noch direkter: »Lene, ich möchte mit dir schlafen!«
    Vor lauter Schreck traf ich mit der Gabel meine Unterlippe. Autsch.
    Hatte ich mir das jetzt eingebildet? Oder mich verhört? Vielleicht hatte er ja was anderes gesagt wie zum Beispiel: »Lene, ich möchte zu den Schafen.« Oder: »Lene, wir müssen dann zum Hafen.«
    Ich schluckte. Was sollte ich denn jetzt tun? Nachfragen? So tun, als ob er gar nichts gesagt hatte? Ich könnte auch einen Allergieschock vortäuschen. Es gab viele Menschen, die auf Schalentiere allergisch waren. Dumm nur, dass ich keine Scampi oder Muscheln gegessen hatte, sondern Hühnchen-Enchiladas.
    »Lene?«
    Ich räusperte mich.
    »Natürlich können wir zum Hafen fahren«, sagte ich und lächelte freundlich. Einen Versuch war es wert. Zumindest konnte ich Zeit gewinnen. Vielleicht fiel mir noch was Besseres ein.
    »Zum Hafen?« Er zog eine Augenbraue hoch.
    »Ja, wenn du dorthin musst, begleite ich dich

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