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Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Titel: Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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nach, wie er vom Steg einen eleganten Kopfsprung ins Wasser machte. Ernesto war wirklich ein toller Typ, der eigentlich alles hatte, was mir an einem Mann gefiel. Er sah gut aus, war auf eine sympathische Art ehrgeizig und erfolgreich. Aber vor allem war er ein unglaublich offener, amüsanter Mann und absolut unkompliziert. Das waren doch gute Voraussetzungen, oder? Womöglich war er ja der Richtige für mich? Auf jeden Fall gäbe es keine Probleme mit einem Liebesgeständnis von seiner Seite. Ihm kämen die Worte in seiner Sprache sicher leicht über die Lippen. Ob er wohl einmal Kinder haben wollte? Ich versuchte, mir ein Leben an der Seite von Ernesto vorzustellen. Würden wir in Spanien leben? Oder hier? Vielleicht könnte ich meine Leidenschaft fürs Kochen in seine Firma einbringen?
    Ich überlegte gerade, ob man Gemüsepaprika auch in eine alkoholische Marinade einlegen könnte, da kam Ernesto aus dem See und legte sich neben mich auf die Decke. Plötzlich und ohne Vorwarnung beugte er sich über mich und gab mir einen langen Kuss. Ich war so überrascht, dass ich es geschehen ließ und nach der ersten Schrecksekunde zugegebenermaßen auch genoss. Schließlich löste er sich von mir und schaute mich ein wenig außer Atem, aber mit schelmischem Blick an.
    »Das war die Strafe fürs Zuspätkommen.«
    Strafe? Ja, so was! Ich wollte gerade etwas entgegnen, da ertönte hinter uns eine Stimme, die mir irgendwie bekannt vorkam.
    »Lene, huhu! Was für eine Überraschung!« Ernesto und ich drehten uns gleichzeitig um. Anne, der Fisch, schlenderte lässig in Motorradbekleidung, den Helm in der einen, einen Rucksack in der anderen Hand, auf uns zu.
    »Anne!« Ich räusperte mich. »Das ist ja schön, dich zu sehen.« Ich stellte die beiden vor.
    »Freut mich, Ernesto. Ich habe dich schon mal kurz gesehen. Beim Mexikaner.« Anne reichte ihm zur Begrüßung die Hand.
    »Kann sein. Freut mich auch, Anne«, sagte Ernesto höflich, obwohl ich vermutete, dass ihm die Störung weniger gefiel.
    »Macht es euch was aus, wenn ich mich zu euch setze?«, fragte sie, die entweder nicht bemerkt hatte, dass wir uns vorhin geküsst hatten, oder die es bemerkt hatte und nicht wollte, dass wir uns wieder küssten.
    »Gar nicht«, sagte ich schnell. Und es machte mir tatsächlich nichts aus.
    Anne holte ein großes gestreiftes Badetuch aus ihrem Rucksack und legte es direkt im Anschluss an unsere Decke. Dann entledigte sie sich ihrer Lederbekleidung, unter der sie einen schwarzen, sexy Badeanzug trug.
    »Was hast du denn für eine Maschine?«, fragte sie Ernesto interessiert, der selbst auch Motorrad fuhr.
    Und schon waren die beiden mitten in einem Fachgespräch unter Motorradfreaks, bei dem ich kaum ein Wort verstand.
    »Ich lass euch hier mal weiter über eure Motorräder fachsimpeln und geh inzwischen schwimmen«, sagte ich nach einer Weile und stand auf.
    »O warte! Ich muss auch ins Wasser und mich abkühlen. Ich komme mit«, sagte Anne. Und Ernesto blieb auf der Decke zurück.
    Wir schwammen bis etwa zur Hälfte des Sees, bis Anne mich fragte: »Bist du jetzt doch mit ihm zusammen?«
    »Nein. Sind wir nicht«, sagte ich. Zumindest noch nicht. Womöglich würde sich das in der Zukunft noch ändern. Doch diese Überlegung behielt ich für mich.
    Anne drehte sich auf den Rücken und ließ sich im Wasser treiben. Ich schwamm langsam um sie herum.
    »Vielleicht wird es dann ja doch noch was mit uns beiden«, meinte sie und zwinkerte mir zu.
    »Du gibst nicht auf, oder?« Ich lachte und konnte es nicht lassen, sie in die Hüfte zu piksen. Sie zuckte zusammen und ging unter. Prustend kam sie wieder nach oben.
    »Na warte!« Sie packte mich und wollte mich ebenfalls kneifen. Doch ich tauchte einfach ab und schwamm unter ihr hindurch.
    Kurz darauf gesellte sich auch Ernesto zu uns, und wir tollten und scherzten im Wasser herum wie die Kinder.
    Eine halbe Stunde später lagen wir auf der Decke und ließen uns von der Sonne trocknen.
    Das fröhliche Hupen eines Eiswagens unterbrach die herrliche Ruhe.
    »Hast du Lust auf ein Eis, Lene?«, fragte Anne mich spontan.
    »Gerne.«
    »Was magst du denn?«
    »Joghurteis, bitte.«
    »Das mach ich schon«, meinte Ernesto großzügig und suchte seine Geldbörse.
    » Ich lade Lene ein. Und bring dir gerne auch ein Eis mit, wenn du magst.« Anne hatte ein paar Münzen aus der Jackentasche gezogen und stand auf.
    »Nein danke«, lehnte Ernesto ab und sah ihr mit nachdenklichem Blick hinterher. Dann drehte

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