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Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Titel: Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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unterwegs in seiner Liebesmission selbst auf den Geschmack gekommen. Dieser alte Schwerenöter.
    Alwin nickte. »Lissy wird meine Stiefmama, und ich bekomme endlich ein Geschwisterchen.«
    »Klar. Paulchen wird ja dein neuer Bruder.« Lissys Sohn. Ich wusste nicht, ob mir der Junge leidtun musste, wenn er in so eine schräge Familie zwangseingeheiratet wurde, oder ich mich für ihn freuen sollte, dass er endlich überhaupt eine Familie bekam.
    »Und im März kommt noch einer. Oder eine«, verriet Alwin mit breitem Grinsen. Wie? Verstand ich das jetzt richtig?
    »Du meinst, Lissy ist …?«
    »Schwanger. Ja, ich bin schwanger.« Lissy hatte sich endlich von Severins Lippen gelöst und war unbemerkt zu uns gekommen. Sie strahlte.
    »Aber wie geht das denn? So wie du abgenommen hast …«
    Sie lächelte milde. »Alle Leute meinen, dass ich abgenommen hätte. Aber ehrlich gesagt wiege ich kein Gramm weniger als beim Maienfest. Und es ist mir auch völlig egal. Um mein Gewicht hab ich mir mehr als mein halbes Leben Gedanken gemacht. Damit ist Schluss!«
    Bevor ich darauf antworten konnte, entführte Severin sie in den Innensalon der Königin der blauen Donau .
    Ich schaute hinterher und freute mich von Herzen für Lissy. Endlich hatte sie ihr Glück gefunden. Auch wenn das Wort Glück im Zusammenhang mit Severin für mich etwas sehr Abstraktes hatte.
    »Die gute Nachricht des Tages: Ich bin immer noch zu haben«, informierte mich Alwin und zwinkerte.
    »Und ich bin schwer in Versuchung, sofort über dich herzufallen«, witzelte ich und zwinkerte zurück.
    »Wir könnten uns in der Kapitänskajüte einschließen«, schlug Alwin vor.
    »Oder wir verdrücken uns ins Hotel Wilder Mann und lassen es im Hochzeitsbett von Ludwig II. richtig krachen«, sagte ich und kicherte.
    »Bitte reißen Sie sich zusammen, Frau Koller!«, mahnte Matthias. Und ich war mir nicht sicher, ob er es nicht tatsächlich genau so ernst meinte, wie er es gesagt hatte.
    Immer mehr Gäste trafen ein, die Matthias und ich vor dem Bootssteg begrüßten. Doch der für mich wichtigste Gast fehlte. Mein Papa. Wo er nur blieb? Er hatte natürlich auch eine Einladung bekommen, sich aber seither nicht bei mir gemeldet. Und heute war er auch nicht zu Hause gewesen, als ich am Hof war. Ich entschuldigte mich bei Matthias und entfernte mich etwas vom Schiff in Richtung Ortsspitze, um zu telefonieren.
    »Koller?«
    Erstaunlicherweise ging er schon nach dem zweiten Klingeln an den Apparat. Das gab mir einen Stich. Denn es bedeutete, dass er nicht käme. Das Schiff würde in einer Viertelstunde auslaufen.
    »Hallo Papa. Hast du die Buchpräsentation vergessen?«, fragte ich in der irrwitzigen Hoffnung, dass er sagen würde, das Taxi stünde schon mit laufendem Motor vor der Tür und er müsse sich beeilen, dass er es noch rechtzeitig schaffte. Und ich solle doch unbedingt bis zu seinem Eintreffen das Ablegen des Schiffs mit allen Mitteln verhindern.
    »Lene. Es tut mir leid. Aber ich kann nicht kommen«, sagte er jedoch mit einem leisen Bedauern in der Stimme.
    »Schon gut, Papa. Ich verstehe.« Ich fragte nicht nach, warum er nicht kam. Vielleicht würde bald eine Kuh kalben. Oder er musste den Traktor reparieren oder das Heu einbringen. Es war immer etwas Wichtiges zu tun am Hof. Es spielte keine Rolle.
    »Viel Erfolg. Und Lene?«
    »Ja?«
    »Ich … Ach nichts.« Er legte auf.
    Ich ging zurück zur Königin der blauen Donau und versuchte dabei, mein Lächeln wiederzufinden. Und das ging schneller, als ich dachte. Denn als ich auf dem Schiff verschiedene Plakate mit verrückten bayerischen Lene-Comics entdeckte, die bestimmt aus der Feder von Alwin und Severin stammten, lachte ich laut auf. Außerdem war ein großer Tisch aufgebaut, an dem man jetzt schon meinen Ratgeber kaufen konnte. Es hatte sich tatsächlich bereits eine kleine Schlange davor gebildet. Ich ging hin und nahm ein Exemplar in die Hand. Es fühlte sich einfach nur gut an.
    Bevor ich den Innensalon betrat, entdeckte ich Claudia in einem Gespräch mit Klaus Böttgen. Sie war wieder einmal absolut geschmackssicher in einen edlen cremefarbenen Hosenanzug gekleidet. Als sie mich bemerkte, entschuldigte sie sich beim Illustrator und kam auf mich zu.
    »Lene, ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Ratgeber«, sagte sie, als sie sich schließlich durch die Menge zu mir durchgekämpft hatte.
    »Danke.« Mehr wusste ich darauf nicht zu sagen.
    »Können wir in den nächsten Tagen mal miteinander reden?«,

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