Liebesskandal in der High Society?
eigentlich hatte Katie fest damit gerechnet, dass er sie an sich ziehen würde. Dass er sie einfach nur weiter ansah, enttäuschte sie.
„Ich hätte es nämlich lieber etwas intimer“, ergänzte er recht leise.
Sie erschauerte. „Du meinst … das Essen?“
„Was meinst du denn?“ Er streichelte sie mit seinem Blick.
„Blake, wir müssen dringend miteinander reden.“
„Gut“, sagte er. „Ich hole dich um sechs Uhr ab.“ Er stieg aus und holte das Gepäck aus dem Kofferraum. Dann beugte er sich noch einmal zu ihr in den Wagen und lächelte. „Ich bin gespannt, worüber du mit mir reden willst.“
Als Katie ihre Nervosität auf ihren Job und den bevorstehenden Halloween-Ball geschoben hatte, hatte Blake ihr geglaubt. Dass sie aber plötzlich darauf bestanden hatte, mit ihm zu „reden“, kam ihm inzwischen verdächtig vor. Wahrscheinlich machte sie sich doch gerade Gedanken über ihre Beziehung zu ihm. Es sah ganz so aus, als wollte sie nicht mehr so weitermachen wie bisher … als wünschte sie sich mehr von ihm, als er je einer Frau gegeben hatte.
Und ich? fragte er sich, als er um Punkt sechs in die Auffahrt der Salgars einbog. Was wünsche ich mir von ihr?
Diese Frage ließ sich nicht mit ein paar Worten beantworten. Wenn er mit Katie zusammen war, wünschte er sich so vieles: Leidenschaft, Freundschaft, Nähe, Wärme …
Mitten beim Abendessen musste er wieder daran denken und vergaß dabei alles um sich herum. Erst als Katie sanft seine Hand berührte, wurde ihm wieder bewusst, wo er war und mit wem.
„Ist das der Jetlag, oder liegt es an mir?“, erkundigte sie sich und lächelte kaum merklich.
„Weder noch. Tut mir leid, ich habe nur gerade an all das gedacht, was ich nachholen muss.“
Katie verzog das Gesicht. „Na, toll. Und ich dachte, das sollte heute Abend ein entspanntes Treffen werden.“
„Besonders entspannt wirkst du auch nicht gerade“, gab er zurück.
Er nahm ihre Hand und massierte sie sanft mit dem Daumen. „Was ist eigentlich mit dir los, Katie? Bist du dir auf einmal nicht mehr so sicher, ob es mit uns das Richtige ist?“
„Läuft denn überhaupt etwas zwischen uns? Das ist doch die Frage.“
„Was wünschst du dir denn?“
„Du weichst mir nur aus.“ Sie seufzte und zupfte an ihrer Serviette. „Am liebsten würde ich jetzt Ja sagen, aber ich weiß nicht, ob das so klug wäre.“
Blake lehnte sich zurück und ließ dabei ihre Hand los. „Wegen Tate?“
„Wie bitte?“ Katie sah Blake an, ihr Blick wirkte seltsam schuldbewusst. „Nein, Tate hat damit nichts zu tun.“
„Womit hat es dann etwas zu tun? Oder sollte ich lieber sagen: mit wem?“
„Mit mir. Ich merke gerade, dass ich noch nie darüber nachgedacht habe, was ich mir von einer Beziehung wünsche. Du aber offenbar auch nicht. Stattdessen sind wir Hals über Kopf in diese Sache hineingestolpert. Und das einfach nur, weil wir uns irgendwie … anziehend finden.“
Blake hob eine Augenbraue. „Wie bitte? Nein, so harmlos ist das alles nicht. Wir finden uns nicht einfach nur anziehend.“
Katie wurde rot. Dann holte sie tief Luft und schaute ihm in die Augen. „Zu deiner Frage, was ich mir von dir wünsche … So genau kann ich das noch nicht sagen. Aber wahrscheinlich wünsche ich mir mehr, als du mir geben willst.“
Ihre Offenheit verdiente eine ebenso ehrliche Reaktion. „Ich weiß nur, dass ich dir nichts versprechen kann“, sagte er. „Weil ich nämlich auch noch nicht sicher bin, ob unsere Beziehung auf Dauer eine Chance hat. Aber ich würde ihr gern eine Chance geben, soweit ich kann.“
Katie betrachtete ihn lange, dann beugte sie sich zu seiner Überraschung über den Tisch und küsste Blake. „Ich glaube, das meinst du gerade wirklich ernst“, sagte sie. „Das ist nämlich das erste Mal, dass du mir gegenüber zugibst, dass du etwas nicht kannst.“
„Sag das bloß niemandem“, warnte er sie im Scherz. „Sonst ist mein Ruf völlig ruiniert.“
Sie lächelten sich an, und auf einmal war die Spannung zwischen ihnen wie weggeblasen. Erst später, nachdem er Katie nach Hause gebracht hatte, fiel Blake auf, dass sie mit keinem Satz gesagt hatte, dass sie selbst Interesse an einer festen Beziehung hatte.
Warum habe ich mich bloß darauf eingelassen? fragte sich Katie.
Es war sieben Uhr früh am Samstagmorgen, und statt mal wieder so richtig auszuschlafen, stand sie mit Blake auf dem Tennisplatz und spielte ein gemischtes Doppel gegen ihren Exverlobten und dessen neue
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