Liebesskandal in der High Society?
„Leider kann ich nicht lange bleiben“, sagte er bedauernd und setzte sich. „Ich möchte Sie nicht stören, außerdem muss ich um zehn selbst auf den Tennisplatz.“
„Kennen Sie die Salgars schon lange?“, fragte Blake und warf Katie dabei einen langen Blick zu.
Sie konzentrierte sich ganz auf ihren Mango-und-Himbeer-Smoothie und darauf, so cool wie möglich zu bleiben.
„Eigentlich nicht“, erwiderte Marcus. „Peter hat mich engagiert, weil ihm ein paar Kampagnen gut gefallen haben, die ich in San Diego und Austin geleitet habe. Nachdem er mir ein äußerst lukratives Angebot gemacht hat, bin ich hergezogen.“
„Und wie soll es nach der Kampagne für Peter Salgar weitergehen?“
Marcus lachte leise. „Tja, inzwischen sind mir die Salgars sehr ans Herz gewachsen, da ziehe ich nur ungern von hier weg.“
Widerwillig löste Katie den Blick von ihrem Glas, das inzwischen fast leer war. „Ja, mein Onkel Peter und mein Vater halten sehr viel von Ihnen. Bestimmt gibt Peter Salgar Ihnen ausgezeichnete Referenzen – unabhängig davon, wie die Wahl ausgeht.“
„Für mich hat die Wahl nur einen möglichen Ausgang: Peter wird überlegen gewinnen“, behauptete Marcus lächelnd. „Aber ich will jetzt nicht weiter über Politik sprechen. Die Frage, wie es mit McCord Jewelers weitergeht, ist auch viel spannender.“
„Das bezweifle ich“, widersprach Blake. In seiner Stimme schwang ein warnender Unterton mit, den Marcus entweder nicht wahrnahm oder absichtlich ignorierte.
„Ich habe vor Kurzem in den Wirtschaftsnachrichten gelesen, dass McCord Jewelers einige Filialen schließen musste“, fuhr Marcus unbeirrt fort. „Ich hoffe, bei Ihnen ist alles in Ordnung.“
„Ja, wir strukturieren nur um. Das ist von Zeit zu Zeit nötig, damit das Geschäft besser läuft. Reine Routinemaßnahmen.“
Marcus schaute auf seine Armbanduhr und rückte mit dem Stuhl zurück. Er stand auf und reichte Blake und Tate die Hand. „Freut mich zu hören, dass das schon alles ist. Selbst die mächtigsten Konzerne machen ja mal eine Durststrecke durch.“ Lächelnd nickte er Tanya zu, und schließlich berührte er wieder Katies Schulter. „Melden Sie sich doch einfach bei mir, ja? Dann können wir mal wieder essen gehen, das nächste Mal vielleicht italienisch.“
Wäre er nicht sofort weggegangen, hätte Katie ihm wohl den Rest ihres Smoothies über das strahlend weiße Tennisshirt gekippt. Jetzt wich sie Tates und Blakes Blicken aus und lächelte stattdessen Tanya an.
Die zupfte Tate am Ärmel. „Wir müssen bald los, denn wir wollen uns ja noch mit Charlie treffen“, sagte sie. „Aber vorher muss ich duschen und mich umziehen, denn so durchgeschwitzt traue ich mich nicht unter die Leute.“
Tate legte Blake eine Hand auf den Rücken. „Vielen Dank für das Match, das müssen wir bald mal wiederholen.“
Blake nickte geistesabwesend, dabei runzelte er die Stirn. „Grüßt Charlie von mir“, presste er hervor.
Katie glaubte genau zu wissen, was in ihm vorging. Dass er so missmutig wirkte, hatte bestimmt mit Marcus’ kleinem Auftritt zu tun. Sobald Tate und Tanya gegangen waren, würde Blake sie bestimmt darauf ansprechen, und was sollte sie ihm dann sagen? Wie sollte sie sich ihm gegenüber verteidigen, und was gab es da überhaupt zu verteidigen? Schließlich war doch gar nichts passiert, das Dinner mit Marcus hatte ihr nichts bedeutet. Blake musste es allerdings so vorkommen, als hätte sie ihn bewusst hintergangen.
„Blake, wegen Marcus …“
Abrupt stand Blake auf. „Spar dir die Erklärungen. Ich fahre jetzt nach Hause.“
Zuerst hatte Katie ein schlechtes Gewissen, aber dann sah sie doch nicht ein, was sie Schlimmes getan haben sollte. Wenn sie allerdings darüber nachdachte, dass sie Blake verletzt hatte, fühlte sie sich gar nicht wohl in ihrer Haut. „Wir waren nur einmal zusammen zum Dinner aus, während du in Toronto warst“, erklärte sie.
„So genau will ich das alles nicht wissen, vielen Dank.“
„Es gibt ja auch kaum etwas zu erzählen. Wir haben uns ein, zwei Stunden ganz nett unterhalten, das war auch schon alles.“
„Kein Thema, du kannst dich treffen, mit wem du willst. Tschüs, ich muss jetzt los.“
„Blake …“ Katie legte ihm eine Hand auf den Arm. „Können wir wenigstens kurz darüber sprechen?“
„Was gibt’s da noch zu sagen? Du hattest ein Date mit einem anderen Mann. Punkt.“
„Natürlich gibt’s dazu etwas zu sagen. Du nimmst das doch gerade
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