Liebesskandal in der High Society?
führst.“
„Wer sagt, dass ich immer fair bin? Jedenfalls habe ich mir vorsichtshalber die Sportsachen angezogen, weil ich nicht wusste, wie du das mit dem Spaziergang gemeint hast.“
„Oh, ach so, entschuldige. Das hatte ich schon wieder ganz vergessen.“
Jetzt war Katie ernsthaft beunruhigt: Blake schien heute wirklich nicht ganz bei sich zu sein – sonst hatte er doch immer alles unter Kontrolle. „Sag mal … ist irgendetwas passiert?“, erkundigte sie sich.
Er lachte freudlos. „Wie man’s nimmt – deine Mutter hat bei meiner angerufen.“
Katie versteifte sich. „Und was wollte sie?“
„Sie hat ein ziemliches Drama daraus gemacht, dass wir uns häufiger sehen. Als wären wir Romeo und Julia. Mit dem Unterschied, dass wir etwa doppelt so alt und unsere Familien nicht verfeindet sind. Wobei es ja auch solche Fälle in unserem näheren Umfeld gibt …“
Damit spielte er offenbar auf die Affäre seiner Mutter mit Rex Foley an. Und vielleicht auch auf Penny und Jason Foley.
„Na ja, zum Glück betrifft uns das nicht“, sagte Katie und bemühte sich dabei um einen unbeschwerten Tonfall. Als Blake weiter in Richtung Sonnenuntergang starrte, wagte sie sich ein bisschen weiter vor: „Habt ihr über uns gesprochen – oder über ihre damalige Affäre mit Rex Foley?“
Blake zuckte mit den Schultern. „Ach, hauptsächlich über uns, aber auch ein bisschen über die andere Geschichte. Meine Mutter weicht dem Thema natürlich am liebsten aus.“ Er setzte sich aufrecht hin, wandte sich Katie zu und nahm ihre Hand. „Das Ganze hat mich ziemlich gestresst. Deshalb musste ich so schnell wie möglich aus dem Haus. Und ich wollte dich unbedingt sehen.“
Katies Herzschlag beschleunigte sich. Dass er in einem Moment, in dem er aufgewühlt und verunsichert war, am liebsten mit ihr zusammen sein wollte, berührte sie tief. Sie lächelte und küsste ihn zärtlich. „Danke“, murmelte sie.
„Wofür?“
„Dafür, dass du jetzt hier bist“, erwiderte sie. „Ich wollte dich nämlich auch unbedingt sehen.“
Nach Sonnenuntergang gingen sie doch noch durch den Park – Hand in Hand, wie ein altes Liebespaar, im Schein der alten Gaslaternen. Nie hätte Blake damit gerechnet, dass er einen Spaziergang einmal so genießen würde. Es fiel ihm überraschend leicht, Katie von seinen Gefühlen und Sorgen zu erzählen. Von Eleanors Affäre mit Rex Foley und der schwierigen wirtschaftlichen Lage, in der sich das Familienunternehmen befand. Davon, dass er sich für die Zukunft von McCord Jewelers verantwortlich fühlte und unter der Belastung litt.
Katie hörte ihm die ganze Zeit aufmerksam zu. So etwas hatte in seinem ganzen Leben noch nie jemand für ihn getan. Sie hörte zu, ohne ihn zu kritisieren, Forderungen zu stellen oder ihm kluge Ratschläge geben zu wollen. Stattdessen stellte sie bloß hin und wieder eine Frage, wenn ihr etwas unklar war, munterte ihn auf und schenkte ihm ihre ganze Aufmerksamkeit.
„Entschuldige bitte, jetzt jammere ich dir schon die ganze Zeit die Ohren voll“, sagte er, als ihm auffiel, dass er sich noch gar nicht nach ihr erkundigt hatte.
Sie lächelte ihn an. „Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Ich freue mich, dass du so viel Vertrauen zu mir hast, mir das alles zu erzählen.“
Als er in ihre feucht glänzenden Augen sah, erkannte er, dass sie es ernst meinte. Unvermittelt blieb er stehen und zog Katie an sich. Er rieb das Gesicht an ihrem Haar, das nach Jasmin duftete, und küsste ihren Hals. „Danke, dass du mir zugehört hast.“
„Komisch – wir kennen uns schon so lange, ich habe aber erst jetzt den Eindruck, dass ich dich richtig kennenlerne.“
„Das könnte gefährlich werden.“
Katie wich seinem Blick aus und sah stattdessen über seine Schulter in die Ferne. „Das ist es auch“, sagte sie leise. „Aber nicht so, wie du vielleicht denkst.“ Sie umfasste sein Gesicht und küsste ihn langsam und zärtlich.
Blake hatte das Gefühl, als hätte sie gerade etwas in ihm zum Schmelzen gebracht. Eine eisige Mauer, hinter der er schon lange seine Gefühle verborgen hielt. Er schlang die Arme um Katie und erwiderte den Kuss, während der Mond sie in seinen silbernen Schein hüllte.
Lustvoll schmiegte sie sich an Blake. Er ließ die Hände ihren Rücken hinuntergleiten und presste sie an sich. Sie erschauerte, und er küsste sie noch leidenschaftlicher, intensiver. Ihre Bewegungen wurden fahriger, ungeduldiger, gieriger. Inzwischen hatten sie
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