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LIEBESTRAUM AN DER COTE D'AZUR

LIEBESTRAUM AN DER COTE D'AZUR

Titel: LIEBESTRAUM AN DER COTE D'AZUR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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sie, wo sie war.
    Erst gegen Morgen fiel sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
    Jane wachte auf, als jemand sie leicht an der Schulter rüttelte. Sie schlug die Augen auf. Über sie gebeugt stand Xavier, frisch rasiert und fertig angezogen.
    „Wie spät ist es?“, fragte sie alarmiert.
    „Fast Mittag. Konntest du letzte Nacht nicht schlafen?“
    Misstrauisch sah sie ihn an. Machte er sich über sie lustig?
    „Doch, danke. Und du?“, entgegnete sie zuckersüß, vergewisserte sich aber, dass ihr Laken nichts enthüllte. Musste er so dicht am Bett stehen?
    „Oh, wie der sprichwörtliche Stein. Ich habe uns ein Picknick zusammengestellt. Es gibt eine hübsche Strecke zur Gedenkstätte an der Küste entlang. Wir nehmen das Boot und müssen an Land nur noch eine kurze Wanderung machen. Das mag etwas anstrengender sein, aber der Lohn für die Mühe ist umso schöner.“
    Bildete sie es sich ein, oder steckte eine doppelte Bedeutung hinter seinen Worten? Seine Augen blitzten, und sein Lächeln kam ihr leicht spöttisch vor. Ehe sie jedoch antworten konnte, hatte er sich abgewandt und verließ ihr Zimmer.
    Kurze Wanderung? Aber eine, die es in sich hat, dachte Jane zwei Stunden später. Ihr taten die Beine weh, feine Schweißperlen standen auf ihrer Stirn. Shorts und Top klebten wie eine zweite Haut an ihrem Körper, während sie den Blick auf Xaviers Fersen geheftet hielt, um keinen falschen Schritt zu machen.
    Plötzlich, als sie drauf und dran war, um eine kurze Rast zu bitten, sah sie seine Füße nicht mehr vor sich. Sie hob den Kopf, sah seine ausgestreckte Hand und ergriff sie dankbar,um sich die letzten Schritte auf eine Kuppe hochziehen zu lassen.
    Xavier ließ sie nicht los, während er darauf wartete, dass sie wieder zu Atem kam. Aber die grandiose Aussicht drohte ihn ihr gleich wieder zu nehmen. Sie hatten den höchsten Punkt der Insel erreicht, die südlichste Spitze. Auf dem vor ihnen in Richtung Norden abfallenden Inselgelände konnten sie alles überblicken … In der Ferne erspähten sie das Festland und das Schloss als kleinen Fleck an der anderen Spitze.
    „Das ist … Mir fehlen die Worte“, brachte sie heraus.
    „Schön, nicht wahr?“
    „Schön beschreibt es nicht annähernd. Es ist überwältigend, und es gehört dir.“ Sie schüttelte den Kopf. „Was ist das für Gefühl, hier oben zu stehen und zu wissen, dass alles, was du auf dieser Insel siehst, dir gehört, dir ganz allein?“
    „Alles nicht …“
    Sie wandte sich ihm zu und merkte, dass er sie intensiv ansah. Verlegen suchte sie nach Worten, aber ihr wollte nichts einfallen.
    Xavier lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die grottenähnliche Gedenkstätte ein paar Schritte weiter zu ihrer Linken. Drei Wände und ein Dach, drinnen eine Art Altar, ein paar Kerzen, Vasen mit Blumen, die einige Tage alt waren – das war alles. Die Öffnung wies aufs Meer. Jane nahm ihren kleinen Rucksack ab, holte die Wildblumen heraus, die sie unterwegs gepflückt hatte, und stellte sie in eine der Vasen.
    „Danke, dass du mir das zeigst“, sagte sie bewegt, nachdem sie die Namen der Verunglückten gelesen hatte.
    „Gern geschehen.“
    Zurück ging es steil bergab. Als sie den Strand erreichten, konnte Jane es kaum erwarten, ins kühle Wasser zu springen. Froh darüber, dass sie in weiser Voraussicht ihren Bikini untergezogen hatte, entledigte sie sich ihrer Kleidung und tauchte ins Meer.
    Xavier tat es ihr gleich, und sie kreischte vor Vergnügen,als er dicht neben ihr an der Oberfläche auftauchte und sie spielerisch kurz unter Wasser zog. Jetzt waren sie sich ganz nah. Jane sehnte sich nach einem Kuss, aber er verhielt sich wie der perfekte Gentleman – zu ihrer großen Enttäuschung.
    Die unterschwellige Spannung hielt sich auch während des Picknicks. Jane war sich ihrer ständig bewusst, und als sie zur Villa zurückkehrten, fühlte sie sich erhitzt und rastlos.
    Vielleicht habe ich zu viel Sonne abbekommen, sagte sie sich, während sie ein einfaches Etuikleid überstreifte und barfuß in die Küche ging. Xavier war beim Kochen, und sie beobachtete ihn von der Tür aus, ohne sich bemerkbar zu machen. Er trug ein weißes T-Shirt und Jeans. Sein Haar war noch feucht vom Duschen.
    Da blickte er auf und ertappte sie dabei, wie sie ihn anstarrte. Jane wurde nicht einmal rot. Sie lächelte nur.
    Sein bewundernder Blick trieb ihr dann allerdings doch das Blut in die Wangen. Er reichte ihr ein Glas Wein, nahm seins, und sie ließen die Gläser leise

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