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Liebesvisitation (German Edition)

Liebesvisitation (German Edition)

Titel: Liebesvisitation (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Peter
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ist“, sagte Christian nur.
    „Gerne. Dann lernen wir ihnsie endlich mal kennen“, resümierte Markus.
    Christian runzelte die Stirn.
    „Warum hast du sie nicht schon mal mitgebracht?“, wollte Thomas wissen.
    „Sie arbeitet viel.“
    „Als was?“, hackte Markus nach.
    „Als Architekt.“
    Christian und Thomas warfen sich einen vielsagenden Blick zu. „Na da sind wir alle mal seeehr gespannt“, sagten sie.

 
    „Vielleicht ist sie so peinlich wie ich, bevor ich mit Judith zusammen kam“, sinnierte Albert, „und er traut sich nicht, sie uns vorzustellen. Ein süßer Hohlkörper, wie ein Schokohase.“
    Christian funkelte ihn böse an.
    „Und du Susanne? Wie lebt es sich mit der Frankophilität ?“, schenkte nun Judith den beiden endlich Aufmerksamkeit.
    „Oh ja, er ist ja sooo lieb. Und er verdient jetzt richtig gut Geld bei dem Elektrohändler.“ Sie verwuschelte Frank die Haare.
    Thomas und Markus verdrehten die Augen.
    „Wieso? Als Fischverkäufer hat er doch soweit ich weiß auch nicht schlecht verdient“, folgerte Judith unbedarft.
    „Ja, aber Fischverkäufer…“
    „Ja?“, wollte Judith wissen.
    „FISCHVERKÄUFER“, verdeutlichte Susanne.
    „Ja. Du bist meines Wissens nach doch keine Vegetarierin.“
    „Fischerverkäufer ist doch eher ein proletarischer Job“, beschied Susanne.
    „Machst du Witze? Auch die reichen Leute essen Fisch. Was ist schlechter daran, den Fisch zuzubereiten, als ihn zu essen?“, empörte sich Albert.
    „Das verstehst du nicht. Das sind moralische Normen, die seit Jahrhunderten Gültigkeit haben. Und wenn etwas solange bestand hat, wird es seine Richtigkeit haben.“
    „Aber wenn es nie jemand hinterfragt, dann…“
    „Lass es, Albert“, beschwichtigte Judith. „Das führt zu nichts.“
    „Außerdem riecht er jetzt nicht mehr nach Fisch“, fuhr Susanne fort.
    „Wusstet ihr, dass Sperma in Wirklichkeit…“
    „Halt die Klappe Markus“, sagte Thomas nur.
    „Wer hat denn damit angefangen?“
    „Wer hat denn nicht damit aufgehört?“
    „Hör auf!“
    „Hör auf mich!“

 
    Am Mittwoch darauf klingelte bei Judith das Telefon. Susanne war am Apparat. Das war ungewöhnlich. Susanne hatte Judith noch nie angerufen, sie hatten eigentlich nichts miteinander zu tun. Susanne verstand Judith nicht. Judith verstand Susanne und konnte nichts mit ihr anfangen.
    „Susanne? Hallo.“
    „Ja, äh. Ich wollte nur mal mit jemanden reden.“ Sie fing an zu weinen.
    „Was ist denn? Ist was mit Frank?“
    „Ja.“
    „Ist ihm was zugestoßen?“
    „Nein. Wer redet denn davon? Er hat mich betrogen.“
    „Was?!! Ihr seid doch erst drei Tage zusammen.“
    „Vier.“
    „Entschuldigung: vier.“
    „Er hat nebenbei noch eine andere Beziehung am laufen. Er hat gesagt, er hat sie endgültig beendet. Es ist eine On-Off-Beziehung, aber ich glaube, er schaltet sie genau dann ein, wenn ihm danach ist.“
    „Hast du mit ihm darüber gesprochen?“
    „Natürlich.“
    „Und?“
    „Er will sie nicht verlassen.“
    „Dann verlass du ihn.“
    Susanne lachte traurig.
    „Ja, ich weiß. Die Liebe.“
    „Eigentlich lieb ich Frank ja gar nicht.“
    „Wieso bist du dann mit ihm zusammen?“
    „Er lenkt mich von meiner Einsamkeit ab.“
    „Da würde ich dir Bücher und Filme empfehlen. Die gehen nicht fremd. Es sei denn, du hast sie aus Videothek und Bücherei. Und was hast du jetzt vor?“
    „Ich werde mich jetzt mit zwei Tafeln Schokolade in der Ecke verkriechen. Danke, dass du mir zugehört hast.“
    Damit legte Susanne auf.

 
    Ihr nächstes Treffen sollte eigentlich am Baggersee stattfinden. Deshalb waren alle außer Judith und Albert überrascht, als Susanne sie noch vorher um ein Treffen bat.
    Alle waren gespannt, als sie in das Lokal kamen. Susanne war allein da. Von Frank keine Spur.
    „Ich wollte nur, dass ihr es gleich wisst...Frank und ich haben Schluss gemacht.“
    „Was?! Ihr wart doch erst sechs Tage zusammen.“
    „Sieben!“, korrigierte Susanne. „Jedenfalls hat er ‘ne andere…und ich geh nach Amerika.“
    „Das geht jedem Mal so, dass er am liebsten auswandern würde“, beschwichtigte Judith.
    „Nein. Ich mein es ernst. In zwei Wochen geht es los. Ich hab eine Stelle als Austauschstudentin und Au-pair-Mädchen bekommen. Unser Treffen nächste Woche ist unsere letzte Begegnung.“
    „Kannst du überhaupt Englisch?“
    „Das kann man doch lernen“, erklärte Susanne.
    „Wenn wir irgendetwas für dich tun können“, sagte Judith

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