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Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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jetzt auch für schwul, oder was?“ Neal
war außer sich.
„Ich habe nichts gegen deine Klamotten“, beschwichtigte Dirk.
„Aber die Leute in der Klasse kommen offensichtlich nicht damit
klar.“
„Und? Was soll ich jetzt tun?“
„Nichts. Du bleibst erst mal hier. Du rührst dich nicht vom Fleck,
ehe ich dich nicht hole, ja?“
Neal sah ihn erstaunt an. „Was hast du denn vor?“
„Egal, du bleibst hier. Ich regle das jetzt“, sagte Dirk und ging.
    Die Schüler der Zehnten ahnten nichts Gutes, als Dirk den
Klassenraum betrat. Wenn nicht gerade eine Schulparty oder
sonstige Ereignisse bevorstanden und der Schülersprecher
unangekündigt vorbeikam, dann waren meist negative Neuigkeiten
zu erwarten.
Es kehrte sofort Ruhe ein, als Dirk sich nach vorne stellte. Er sah
die Schüler ernst an und hielt dann den Zettel hoch, den Neal in
seinem Rucksack gefunden hatte.
„Wer hat das geschrieben?“, wollte er wissen. Die Klasse schwieg.
„Na, los! Wer war das?“, fragte er nun mit wütender Stimme, doch
er bekam keine Antwort.
Die meisten Schüler sahen beschämt zu Boden oder wichen Dirks
Blick aus.
„Nun gut“, begann der mit bebender Stimme, „wenn sich keiner
freiwillig zu dieser Tat bekennt, dann muss ich euch wohl alle
dafür verantwortlich machen ... Was hat euch Neal getan, dass ihr
ihn so fertig macht? Was hat er getan?“
Dirk sah einen nach dem anderen an. Stille.
„Ist es normal, dass ein neuer Mitschüler so behandelt wird, nur,
weil er anders aussieht, anders spricht und vielleicht nicht so ist,
wie ihr? ... Ich dachte, in eurem Alter weiß man, was Toleranz
bedeutet und wie man sich fremden Menschen gegenüber verhält!
... Aber da habe ich mich wohl geirrt ... Total geirrt! ... Ich glaube
das einfach nicht!“, schrie Dirk. Mit der flachen Hand schlug er
auf das Lehrerpult. „Was habt ihr euch dabei gedacht?“
Er wurde immer wütender. Sein Kopf war hochrot angelaufen. Die
Schüler wagten nicht, sich zu rühren.
„Meine Güte, der regt sich auf“, flüsterte Laura zu Cecile. „So
wütend habe ich den ja noch nie gesehen ... Da kann man ja richtig
Angst bekommen ...“
Cecile schwieg. Mit großen Augen sah sie Dirk an, der völlig
aufgebracht vorne stand und nervös mit den Fingern auf das Pult
klopfte.
„Wer sagt eigentlich, dass Neal schwul ist! ? Weiß es jemand
genau?“
Dirk sah in die Runde. Kein Mucks war zu hören.
„Na bitte! Ihr habt doch keine Ahnung.“
Seine Stimme wurde noch einen Tick lauter, so dass ein Junge in
der ersten Reihe sich verbittert die Ohren zuhielt.
„Zudem ist schwul sein nicht schlecht!! Kapiert?? Es ist zwar
etwas anderes, aber nicht schlecht! – Und einen neuen Mitschüler
aufzufordern, wieder zurückzugehen, ich zitiere: Go home,
Anderson! Das ist wirklich das allerletzte!!“
Er machte eine kurze Pause und atmete tief durch. Seine enorme
Wut konnte er jedoch nicht mehr zügeln.
„Neal hat sicher Heimweh“, sagte er dann. „Hat einer von euch
mal danach gefragt? Sich erkundigt, wie es ihm hier geht ... in
einem fremden Land? – Nein! Stattdessen machte ihr ihm das
Leben schwer ... Das ist ungerecht und feige!“
Die Klasse schwieg weiterhin.
„Ich dachte, wenigstens einige von euch sind erwachsener
geworden, doch da habe ich mich wohl getäuscht! ... Ich habe
mich immer für euch eingesetzt, und was ist der Dank? ... Ich
muss mich ständig mit euch rumärgern!!!“
Dirks Stimme war jetzt so laut, dass sie im Klassenraum hallte,
und die Schüler ihn ängstlich ansahen.
„Es ist traurig, so verdammt traurig!“
Er knüllte den Zettel zusammen, dann warf er ihn in den
Mülleimer.
„So einen Zettel will ich hier nie wieder sehen, verstanden?“,
ermahnte er die Klasse. „Und überhaupt: Wenn irgendjemand oder
gar die ganze Klasse etwas gegen Neal unternimmt, dann passiert
was!! Und dann – Gnade euch Gott!“
Die Augen der Jugendlichen weiteten sich. Cecile rann ein
Schauer über den Rücken.
„Ich hoffe, ihr nehmt euch das zu Herzen“, sagte Dirk noch, dann
öffnete sich die Klassentür ...
    Als Weiler die Klasse betrat, stellte er verwundert Dirks
Anwesenheit fest.
„Ist irgendwas passiert?“
Der Schülersprecher starrte ihn mit kalten Augen an. „Ich hatte
was zu klären.“
„Soll ich vielleicht noch einen Augenblick draußen warten?“
„Nein, danke. Ich bin eigentlich fertig hier.“ Dirk warf noch einen
schwarzen Blick auf Neals Mitschüler, die beschämt zu Boden
sahen.
„Das hört

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