Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)
von Neals Körper. Schweiß stand ihm auf der
Stirn, den er flüchtig mit einer Handbewegung wegwischte. Kurz
lehnte er sich gegen das Auto, dann steckte er sein Hemd
ordentlich in die Hose zurück. Trotz ihrer geschlechtlichen
Vereinigung war er noch immer erregt, seine Männlichkeit ganz
hart. Nur schwer konnte er den Blick von Neals nacktem Gesäß
abwenden. Nachdenklich fuhr er sich durch das blonde Haar. „Wir
müssen was ändern.“
„Wieso?“, fragte Neal, während er sich wieder aufrichtete und in
seine Hose stieg.
„Quickies sind ja schön und aufregend, aber ständig unter
Zeitdruck ficken ist auch nicht so das Wahre.“ Dirk war noch ganz
außer Atem. Man sah ihm an, dass er Neal lieber in einem weichen
Bett genossen hätte.
„Zu mir nach Hause können wir nicht. Ich hätte viel zu viel Angst,
dass uns jemand erwischt!“
„Dann komm’ doch mal wieder zu mir, ja?“, schlug Dirk vor. Er
umarmte Neal liebevoll. „Ich will endlich mehr Zeit mit dir haben.
Ungestört sein, verstehst du?“
„Und deine Mutter?“
„Die stört doch nicht“, sagte Dirk. „Sie weiß sowieso alles über
uns.“
Francesca saß schon vor dem Nachtisch, als ihr Bruder das Haus
betrat.
„Mum hat schon geschimpft“, sagte sie. „Dein Essen ist längst
kalt.“
Neal sah auf seinen Teller. „Mist“, fluchte er, da kam auch schon
seine Mutter hinzu.
„Wenn das so weitergeht, dann kochst du für dich alleine!“
„Sorry, Mum ... aber ich hatte noch was zu klären ... wegen dem
„Tag der offenen Tür“. Ich bin doch Klassensprecher“, erklärte
Neal, in der Hoffnung, nicht rot zu werden.
Stephanie Anderson nickte. „Na gut, das ist ja ausnahmsweise
wirklich wichtig.“
„Sag’ ich doch.“ Neal triumphierte. Doch innerlich stieß er einen
tiefen Seufzer aus. Hoffentlich wird sie nie heraus bekommen,
dass ich ...
„Wasch dir die Hände und iss schnell, sonst wird es ganz kalt.“
„Ja, Mum.“ Neal wollte gerade ins Badezimmer gehen, da hielt
ihn die Stimme seiner Mutter auch schon wieder zurück.
„Dein Reißverschluss ist offen!“
Erschrocken sah Neal an sich herunter. Verlegen schloss er die
Hose.
„Pass’ doch wenigstens etwas auf, wie du herumläufst?“, bat
Stephanie. Ihr Sohn nickte lächelnd. Wenn sie wüsste ...
Es war längst dunkel draußen. Auf dem Tisch standen Chips und
Getränke.
„Schach – matt.“ Grinsend schob Neal den König beiseite.
„Du musst irgendwie geschummelt haben“, erwiderte Dirk. Er sah
nachdenklich auf das edle, marmorne Schachbrett. Doch Neal
schüttelte den Kopf.
„Du warst nur viel zu unkonzentriert.“ Er leerte sein Glas Saft.
„Na schön, aber das nächste Match gehört mir“, konterte Dirk.
Sein Freund sah auf die Uhr. „Ich glaube, daraus wird nichts. Ich
muss nach Hause.“
„Nein, wirklich?“ Dirk griff nach Neals Hand. „Und ich dachte,
wir gehen noch mal rüber und ... na ja.“ Das Schmunzeln in
seinem Gesicht verriet, woran er dachte.
„Wir haben doch erst ... und nach der Schule auch!“
„Na und?“ Dirk zuckte mit den Schultern. „Bleib noch etwas“, bat
er. Mit seiner Hand strich er über Neals Wange.
Dieser versuchte, hart zu bleiben. „Meine S-Bahn fährt in zwanzig
Minuten. Das ist die letzte heute Abend, die darf ich nicht
verpassen.“
„Dann fahr’ ich dich nach Hause“, schlug Dirk vor.
„Du hattest zwei Bier!“
„Ich fahre vorsichtig..“
Neal schüttelte den Kopf und stand auf. „Das ist lieb von dir, aber
es ist besser, wenn ich gehe. Du weißt ja, meine Mutter.“
„Ach, Neal, bitte!“ Dirk klang aufgeregt. „Steh’ noch nicht auf.
Du hast noch zwanzig Minuten Zeit. Wir – trinken noch was,
okay?“
Neal seufzte, blickte erneut auf die Uhr, dann setzte er sich wieder.
„Na gut, aber schnell. Und keinen Alkohol!“
„Natürlich nicht.“ Erfreut stand Dirk auf. In der kleinen
Pantryküche, die sich an das Wohnzimmer anschloss, nahm er
zwei Gläser, die er mit Cola befüllte.
Und als Neal nicht hinsah, öffnete er eine Schublade, in der eine
Packung Tabletten lag. Unbemerkt ließ er eine der Pillen in Neals
Glas fallen, dann kam er zufrieden lächelnd zurück.
„Auf dein Wohl“, sagte er und beobachtete gespannt, wie Neal die
Cola trank.
Sie unterhielten sich noch eine Weile über die Schule und ihre
Pläne für das kommende Wochenende, bis Neal zu gähnen anfing
und erneut auf die Uhr sah. „Ich muss jetzt los.“
„Hey, dein Glas ist noch halb voll“, stellte Dirk
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