Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)
weiterentwickelt, seitdem du mitmachst. Und wir brauchen
unbedingt einen guten Sänger. Du bist genau der richtige!“
„Und die Mädels werden Schlange stehen, wenn wir auftreten“,
fügte Kevin leiser hinzu. Er klopfte Neal auf die Schulter. „Na?
Was ist jetzt? Machst du bei uns mit – als Sänger?“
Neal sah in die erwartungsvollen Gesichter seiner Mitschüler, die
ihm alle aufgeregt zunickten.
„Ich werde darüber nachdenken.“
Es war, als ginge ein Aufatmen durch die ganze Klasse.
Neal konnte es gar nicht abwarten, bis es zur großen Pause läutete.
Er war der erste, der aufstand und das Klassenzimmer eilig
verließ. Sofort nahm er Kurs auf den Holzzaun, an dem er sich
immer mit Dirk traf. Sein Herz klopfte schmerzhaft – er war
aufgeregt, wie schon lange nicht mehr. Selbst bei Sadie hatte er
keine derartigen Schmetterlinge im Bauch gespürt. Nervös zog er
an seiner Zigarette und blickte zu dem Weg, der zum
Oberstufenschulhof führte, und schon erschien dort Dirk, der mit
großen Schritten auf den Zaun zusteuerte.
Er strahlte über das Gesicht, als er Neal erblickte. Er gesellte sich
zu ihm, fasste ihm spontan an die Hüften und küsste ihn gierig auf
den Mund.
„Hallo, mein Goldschatz.“
Erschrocken riss sich Neal jedoch los. „Spinnst du? – Du kannst
mich doch nicht einfach so küssen! Wenn das jetzt jemand
gesehen hat ...“
Ängstlich sah er sich um.
„Es hat uns niemand gesehen“, beruhigte ihn Dirk.
„Trotzdem“, erwiderte Neal heftig. „Du hast mir versprochen, dass
wir uns Zeit lassen.“
Dirks Gesicht verzog sich. Er war deutlich unzufrieden.
„Ich konnte einfach nicht anders. Du glaubst gar nicht, wie ich die
Minuten gezählt habe, bis zur Pause.“
„Mir ging es doch genauso.“ Neal seufzte. Fast unbemerkt strich
er über Dirks schlanke Hand. „Ich möchte trotzdem nicht, dass es
gleich jeder erfährt ... Ich muss mich erst mal an die ganze
Situation gewöhnen. Das ist alles so ungewohnt.“
Dirk lächelte liebevoll. „Ich lasse dir Zeit, ist doch selbstverständlich. Es ist bloß nicht einfach, dir gegenüber zu stehen,
ohne dich zu berühren.“
Und dann grinste er schelmisch. „Komm’ mit.“ Er zog seinen
Freund hinter sich her.
Sie gingen in Richtung Caféteria. Doch als Dirk ins Café eintrat,
stellte er sich nicht an den Tresen, sondern zog Neal mit zu den
Herrentoiletten.
„Eigentlich muss ich gar nicht.“ Neals Gang wurde zögerlich.
„Du kommst trotzdem mit!“, verlangte Dirk mit Nachdruck, so
dass sein Freund bereitwillig in den Vorraum der Herren-Toiletten
folgte.
Dirk betrachtete die WC-Kabinen. Es war keine besetzt. Zufrieden
zog er Neal in eine der Kabinen und schloss dann die Tür. Sofort
fingen sie an, sich zu küssen.
„Ich brauche dich ...”, flüsterte Dirk aufgeregt. Mit einem forschen
Griff drehte er Neal zur Wand. „Zieh’ die Hose runter! Wir haben
nicht viel Zeit!”
Neal löste seinen Gürtel. Er spürte Dirks Hände zwischen den
Beinen, an seinen Oberschenkeln.
„Du machst mich ganz verrückt ...”, stöhnte er, während er
ebenfalls seine Hose öffnete. Ohne weitere Handlungen kamen sie
sofort zur Sache. Es waren kurze, heftige Stöße, die Dirk ausübte.
Sie bissen sich auf die Zunge, um keine allzu lauten Geräusche
von sich zu geben, denn sie hörten, wie andere Schüler in dem WC
ein- und ausgingen.
Neal war schnell erregt, so dass er sofort kam, als er mit seiner
Hand nach seinem Penis griff und fest an ihm rieb. Er unterdrückte
ein Stöhnen. Erschöpft lehnte er sich an die Tür und rang nach
Luft.
Dirk zog sich zurück und nahm auf dem geschlossenen
Toilettendeckel Platz. Er grinste über das ganze Gesicht. „Das war
genau das, was ich brauchte.“ Er sah Neal an. „Alles klar?“
„Sicher. Du hast vielleicht Ideen ...“
Lächelnd zog Neal sich wieder an. So eine schnelle Nummer hatte
er in der Tat noch nie erlebt.
„Länger hätte ich es nicht mehr ausgehalten“, gestand Dirk.
„Wenn ich dich sehe, dann denke ich nur an das eine ...“
In dem Moment ertönte das Klingelzeichen.
„Gutes Timing.“ Er schloss seine Hose.
„Ich habe jetzt Mathe“, beklagte sich Neal und verdrehte die
Augen.
„Hey, mein Goldschatz“, sagte Dirk, sanft küsste er Neals Stirn,
„denk’ an eben, und alles läuft.”
Neal nickte. Dann verließen sie die WCs.
XII .
„Stell‘ dir vor, die haben mich neulich richtig verteidigt, als ich
die Aufgaben nicht konnte“, erzählte Neal am
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