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Liebeszauber an der Algarve

Liebeszauber an der Algarve

Titel: Liebeszauber an der Algarve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox
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nur das Kleid hatte, das sie gestern getragen hatte. Dass sie die Nacht mit ihm verbringen würde, hatte sie ja nicht vorausgesehen.
    Allein bei der Erinnerung daran, wie sie sich leidenschaftlich geliebt hatten, bekam Grace wieder Herzklopfen, und ein heißes Prickeln überlief sie. Und die Erkenntnis, dass sie nicht nur gern mit diesem Mann zusammen war, sondern viel mehr für ihn empfand, verstärkte die herrlich aufregenden Empfindungen noch.
    Ständig faszinierte und verführte er sie, dafür genügte schon der Klang seiner Stimme. Und die Art, wie er gestikulierte, wenn er etwas erklärte. Und das Aufblitzen eines offenen Lächelns, das mehr bewirkte als strahlender Sonnenschein an einem wolkigen Tag.
    Als Grace zunächst vorschlug, in ihr Ferienhaus zurückzukehren, um frische Sachen anzuziehen, legte Marco ihr die Arme um die Taille und brachte sie mit einem langen, sehnsüchtigen Kuss zum Schweigen. Danach wollte sie nur noch mit ihm zusammenbleiben.
    Er zeigte ihr ein luxuriöses Badezimmer, sodass sie duschen konnte, während er Vorkehrungen für den Einkaufsbummel traf. Sie hatte schnell gelernt, dass immer Vorkehrungen zu treffen waren, bevor sich Marco aus dem Haus wagte, einfach weil er so bekannt war.
    Nachdem er auch geduscht hatte, zog er saubere Chinos im Military-Look und ein weites weißes Hemd an und ging auf den Balkon, wo Grace auf ihn wartete.
    Frisch rasiert, das schwarze Haar noch feucht vom Duschen, sah er umwerfend aus und irgendwie auch liebenswert jungenhaft. Jedes Mal, wenn sie daran zurückdachte, wie er sie wütend gefragt hatte, ob sie zufrieden sei, nun, da sie die „ganze traurige Geschichte“ seiner Kindheit gehört habe, spürte sie wieder, dass er sich deswegen noch immer schämte.
    Es war wohl kaum seine Schuld, dass sein Vater ihn ins Waisenhaus gegeben hatte. Er verdiente nichts als Bewunderung dafür, dass er seinen schwierigen Start ins Leben überwunden hatte und ein unglaublich erfolgreicher Unternehmer geworden war. Deshalb hatte er überhaupt keinen Grund, sich zu schämen. Tatsächlich gab er sogar ein leuchtendes Vorbild ab. Wie gern hätte sie ihm das gesagt!
    Das Problem war, dass sie noch keine Beziehung hatten, in der Grace Verständnis und Mitgefühl bekunden konnte, ohne zu riskieren, zurückgewiesen zu werden. Sie hatte ja schon erlebt, wie schnell sich seine Abwehrmechanismen meldeten, wenn sie Marco dazu bringen wollte, mehr über seine Vergangenheit zu sprechen. Damit musste sie warten, bis er überzeugt war, dass sie sein Vertrauen nicht missbrauchen würde.
    „Wie ich sehe, hat Inês dir Kaffee gekocht“, sagte er lächelnd.
    „Deine Haushälterin ist ein Geschenk des Himmels. Du kannst dich glücklich schätzen, dass du sie hast.“
    „Meinst du, das weiß ich nicht?“
    „Nein, ich bin sogar sicher, dass du es weißt. Du schätzt wahrscheinlich alle deine Angestellten sehr. Und sie dich“, fügte Grace munter hinzu.
    Stirnrunzelnd setzte sich Marco ihr gegenüber an den Tisch und schenkte sich Kaffee ein. „So eilig solltest du mich nicht zum ‚Arbeitgeber des Jahres‘ wählen. Ich bin nicht immer beliebt. Besonders dann nicht, wenn ich harte Entscheidungen treffe. Zum Beispiel wenn ich Leute entlassen muss.“
    „In deiner Position betrachtest du alles immer in einem größeren Zusammenhang, oder? Was ist kosteneffizient und was nicht, und das alles. Wolltest du schon immer Geschäftsmann werden?“
    „Nein. Ich wollte ein guter Golfspieler werden. Da war ein Golfplatz nicht weit vom Waisenhaus …“ Er zuckte zusammen.
    Aber zumindest verschweigt er es nicht, dachte Grace, ganz aufgeregt, weil sie das für einen Durchbruch hielt.
    „Als ich fünfzehn wurde, bekam ich dort einen Job“, fuhr Marco fort. „Ich durfte die verschlagenen Bälle einsammeln. Ein Mitglied nahm sich meiner an und machte mich zu seinem Caddie. Außerdem brachte er mir das Spiel bei. Nach einer Weile wurde ich wirklich gut.“
    „Profi wolltest du trotzdem nicht werden?“
    Schweigend betrachtete er sie, bevor er antwortete. Als wäre er nicht sicher, ob die Frage ernst gemeint war. „Hast du nie im Internet meine Biografie nachgelesen?“
    „Nein. Hätte ich es sollen?“, fragte Grace verwirrt.
    „Ich war das, was man einen Scratchgolfer nennt – gut genug, um Profi zu werden. Ein paar Jahre lang war ich sehr erfolgreich, ich habe mehrere Turniere gewonnen. Dann ist mir klar geworden, dass die Leute, denen die prestigeträchtigen Golfplätze gehörten,

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