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Liebeszauber an der Algarve

Liebeszauber an der Algarve

Titel: Liebeszauber an der Algarve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox
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abschätzte und ihren Widerwillen nicht verbergen konnte. Ihm war der Gedanke ein Gräuel, dass die Frau glaubte, sie wäre etwas Besseres als seine schöne, natürliche Grace.
    „Warum zeigen Sie ihr nicht, was Sie haben?“, schlug Marco kurz angebunden vor. „Dafür werden Sie ja wohl bezahlt, Natalie?“
    „Natürlich, Senhor Aguilar … Darf ich nach dem Namen der jungen Dame fragen?“
    „Ich bin sicher, Sie können sich ohne behelfen.“
    „Natürlich.“ Sichtlich nervös lächelte sie ihn an.
    „Wenn meine Bekannte etwas entdeckt, was ihr gefällt, möchte ich sie gern darin sehen.“
    „Ja, Senhor.“
    Respektvoll neigte Natalie den Kopf, und Marco registrierte erleichtert, dass ihr Ton viel zuvorkommender war, als sie zu Grace ging. Seine Anspannung ließ ein wenig nach. Er setzte sich auf ein weißes Sofa und griff nach der Zeitung, die vor ihm auf dem Tisch lag.
    Einerseits fühlte sich Grace dazu gedrängt, ein Kleid auszuwählen, andererseits wollte sie Marco zufriedenstellen, der schon gestresst genug war. Schließlich entschied sie sich für ein schulterfreies gesmoktes Kleid, das sie zum Glück in ihrer Größe hatten, und nahm es zum Anprobieren mit in die luxuriöse Umkleidekabine.
    Natalie bot ihre Hilfe an, doch Grace rief sofort nach draußen, sie werde sehr gut allein damit fertig. Sie würde ihren letzten Penny darauf wetten, dass die Frau damit beschäftigt war, sich zu fragen, was ein Mann wie Marco bloß an so einer durchschnittlichen Frau wie ihr fand.
    Besonders da er doch auf Brünette stand …
    Deprimiert erinnerte sich Grace an die taktlose Bemerkung des Fotografen, und daher hatte sie keine Freude daran, das sehr feminine hübsche Kleid eines französischen Designers anzuprobieren. Furchtbar unangenehm war ihr, dass sie kein Preisschild finden konnte. Trotz der Klimaanlage war ihr plötzlich zu heiß, und sie fühlte sich in ihrer Bewegungsfreiheit eingeengt, nachdem diese aufdringlichen Menschen Marco und sie verfolgt hatten.
    Wie ertrug er das bloß? Auf sie machte er nicht den Eindruck eines Mannes, der danach gierte, ständig von Bewunderern und der Presse beachtet zu werden. Im Grunde lebte er sehr zurückgezogen. Wenn sie doch nur wieder mit ihm allein wäre! Sie wollte ihm sagen, dass sie viel lieber gemütlich mit ihm zusammensitzen und reden würde, als mit ihm auszugehen. Warum meinte er, ihr etwas kaufen zu müssen, um sie bei Laune zu halten?
    Während Grace sich mit dem lavendelfarbenen Band am Oberteil des Kleids abmühte, klingelte ihr Handy. Bestimmt kam der Anruf von ihren Eltern. Sie sank auf den Teppich und nahm das Telefon aus ihrer Strohtasche. Da sie schon drei Tage nicht mit ihnen gesprochen hatte, ängstigten die beiden sich zweifellos allmählich um sie.
    Die angezeigte Nummer gehörte jedoch nicht ihrer Mutter oder ihrem Vater, sondern Sarah, der Leiterin der Hilfsorganisation in London.
    Nach dem Gespräch saß Grace an die Wand der Umkleidekabine gelehnt auf dem Boden und vergoss heiße Tränen. Es klopfte an der Tür, und als sie nicht antwortete, wurde diese sofort aufgestoßen. Es war Marco.
    „Natalie hat gesagt, du weinst. Was ist los? Bist du verletzt?“ Er hockte sich vor sie und berührte sie besorgt an der Schulter.
    „Ich habe eine schlechte Nachricht bekommen.“ Schnell fuhr sich Grace mit dem Handrücken über die Augen. Gleichzeitig registrierte sie, dass sie wahrscheinlich ein sehr teures Designerkleid zerknitterte, das Marco würde bezahlen müssen. Der panische Gedanke verstärkte die erdrückende Trauer, die ihr das Herz brach.
    „Jemand hat dich von zu Hause angerufen?“ Marco hob ihre Hand an und betrachtete das silberfarbene Handy, das sie noch immer umklammerte.
    „Erinnerst du dich an das Baby in Afrika, von dem ich dir erzählt habe?“
    „Ja. Azizi. Du hast mir erklärt, dass der Name ‚der innig Geliebte‘ oder ‚Liebling‘ bedeutet.“
    „Die Leiterin der Hilfsorganisation hat mich gerade angerufen, um mir mitzuteilen, dass Azizi … dass er gestorben ist. Vor zwei Tagen hat er sich eine Fieberkrankheit zugezogen. Einem unserer Mitarbeiter ist es gelungen, ihn in ein Krankenhaus in der Großstadt zu bringen, aber er hatte in der Nacht einen schlimmen Anfall und … und er hat es nicht geschafft. Er war erst ein paar Wochen alt …“
    Wieder wischte sie sich die Tränen ab. Vor Kummer war ihr die Kehle wie zugeschnürt, und sie hatte Schwierigkeiten, zu sprechen.
    „Es ist nicht fair, oder? Einen so

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