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Liebeszauber an der Algarve

Liebeszauber an der Algarve

Titel: Liebeszauber an der Algarve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox
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einfach?“
    „Ich mag dich lieber als jeden anderen Mann, den ich jemals kennengelernt habe. Aber bitte lass dich dadurch nicht erschrecken. Es heißt nicht, dass ich mehr von dir erwarte, als du mir schon gegeben hast oder zu geben bereit bist, solange wir zusammen sind.“
    „Wieso meinst du, ich bekomme einen Schreck, wenn ich das höre?“ Fragend zog Marco die Augenbrauen hoch.
    „Weil ich das Gefühl habe, dass du an niemanden gebunden sein willst, besonders nicht an eine Frau.“
    „Glaubst du?“
    „Hast du Angst davor, eine Frau zu nahe an dich heranzulassen, Marco?“
    Er zog die Hand zurück. Seine Miene verschloss sich. Daraufhin verspannte sich Grace.
    „Ich habe alle verloren, die mir hätten nahestehen sollen … die mir nahegestanden hatten. Vielleicht setze ich Bindung mit Verlust gleich? Ist es verwunderlich, dass ich es nicht will?“
    Dass Marco ungern über persönliche Dinge sprach, wusste sie. Sie spürte jedoch, dass er nicht ganz so reserviert war wie sonst. Vielleicht weil sie sich so leidenschaftlich und zärtlich geliebt hatten? Grace hoffte es.
    „Marco …?“
    „Hm?“
    Jungenhaft lächelte er sie an, während er ihre Arme umfasste und sie aus der Bauchlage an sich zog. Sofort fing ihr Herz an zu rasen. Dass er ihre Fragen mit Humor abzublocken hoffte, versetzte ihr einen Stich.
    „Was ist denn nun, mein Schatz? Dein Wunsch ist mir Befehl.“
    Sie holte Atem. „Würdest du bitte mit mir reden? Wirklich mit mir reden, meine ich.“
    „Worüber?“
    „Ich möchte gern über dich sprechen.“
    „Ah.“
    „Darf ich dich nach deiner Kindheit fragen, Marco?“
    „Was willst du wissen?“
    „Du hast mir erzählt, dass dein Vater dich nach dem Tod deiner Mutter im Waisenhaus abgegeben hat. Hast du jemals erfahren, wohin er danach gegangen ist? Hat er sich nie bei dir gemeldet, während du dort warst?“
    „Nein, und nein. Meine Mutter und mein Vater waren sechzehn beziehungsweise siebzehn. Beide waren Waisen … keine Eltern, kein Zuhause. Als meine Mutter bei meiner Geburt starb, fiel meinem anscheinend völlig verzweifelten Vater nichts anderes ein, als mich in das Waisenhaus zu bringen, in dem er selbst aufgezogen worden war, in dem er und meine Mutter zusammengefunden hatten. Zu der Zeit war er Gelegenheitsarbeiter und wohnte zur Miete in einem kleinen Zimmer in der Stadt. Er flehte die Verantwortlichen im Waisenhaus an, mich aufzunehmen, weil er nicht für mich sorgen könne, und das stimmte zweifellos.“
    Marco fuhr sich mit der Hand über die Augen und wandte den Blick ab.
    „Nachdem er versprochen hatte, in Kontakt zu bleiben, ist er gegangen. Sie haben ihn nie wiedergesehen. Wie sollten sie ihn finden? Eine Nachsendeadresse hatte er natürlich nicht. Verwandte fragen war nicht möglich. Er hatte keine Angehörigen.“
    Vorsichtig barg Grace den Kopf an seiner muskulösen Brust und fühlte sich sofort wundervoll geborgen, wie am sichersten Zufluchtsort, den sie sich vorstellen konnte. Trotz seiner traurigen Kindheit besaß Marco ein hohes Maß an Ausdauer und Durchsetzungsvermögen. Sie staunte über die psychische Stärke, die es erfordert haben musste, nach einem derart schwierigen Start ins Leben so erfolgreich zu werden.
    „Deine Eltern wären unglaublich stolz auf dich, wenn sie dich hätten heranwachsen sehen“, murmelte sie. Tränen stiegen ihr in die Augen, nicht nur wegen Marco, sondern auch wegen Azizi, dem kleinen Jungen, der auch keine Eltern gehabt hatte. Es war schwer zu verstehen, warum das Leben manchmal so grausam war.
    „He.“ Sanft schob Marco sie von sich, sodass er sie prüfend ansehen konnte. „Weinst du meinetwegen? Wenn ja, lass es. Das ist alles lange her. Ich habe es mir zur Regel gemacht, niemals zurückzublicken.“
    „Ich weine um dich und Azizi. Kindheit ist etwas so Wertvolles. Denkst du wirklich nie an deine und wünschst dir, die Dinge wären anders gewesen?“
    „Nein, tue ich nicht. Was für einen Sinn hätte das?“
    „Warst du überhaupt einmal glücklich, während du im Waisenhaus aufgewachsen bist?“
    „Nein. Sind deine Waisenkinder in Afrika glücklich?“
    „Ja, manchmal. Natürlich ist ihr Leben schwer, aber sie nehmen jeden Tag, wie er kommt. Und wenn ein Erwachsener nett zu ihnen ist, ihnen Beachtung schenkt und sie umarmt, lächeln sie strahlend. Sie zeigen so viel Liebe, dass es einem den Atem raubt. Mitzuhelfen, sie glücklich zu machen, ist eine höchst dankbare Aufgabe.“
    „Für einen Menschen wie dich

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