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Liebhaber der Finsternis

Liebhaber der Finsternis

Titel: Liebhaber der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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goldverzierte Champagnergläser.
    „Sam, bringen Sie uns den weiblichen Neuzugang rauf, bat Corben und warf einen weiteren Scheit Buchenholz in den Kamin. Er liebte das warme Ambiente, auch wenn er Kälte nicht als unangenehm empfand. Allerdings hatte er heute wirklich das Bedürfnis, das Eis, das ihn von inneren heraus erstarren ließ, vertreiben zu müssen und auch, wenn es ein aussichtsloses Unterfangen war, schürte er die Glut, bis sich ein wild flackerndes Feuer im Kamin breitmachte. Dieses eisige Gefühl war das Ergebnis seines Liebeskummers und das konnte man nicht auf diese Art vertreiben. Dazu war nur Leah in der Lage.
    Sam nickte ihnen zu und zog sich zurück. Als die Tür eine Minute später aufflog, traten Paimon und Flaurus ein. Flaurus schnallte seinen Patronengürtel ab und warf ihn in die Ecke. Paimon setzte sich auf die Couch, stellte seine springerstiefelbeschuhten Füße auf den Couchtisch, griff sich Dagons Glas und trank den letzten Schluck des mittlerweile erkalteten Bluts. Die Luft war erwartungsgeladen und knisterte förmlich. Als niemand das Wort ergriff, war es mal wieder Corben, der die erste Frage stellte.
    „Und wie ist es gelaufen, was konntet ihr in Erfahrung bringen? Habt ihr eine Adresse? Man muss euch immer alles aus der Nase ziehen.“
    Flaurus grinste über das ganze Gesicht. „Wir sind keine Anfänger, natürlich sind wir nicht ohne ein paar schicke Neuigkeiten zurückgekehrt.“
    „Was willst du wissen oder sollen wir alles nacheinander erzählen?“, fragte Paimon, der sich nach einem weiteren Glas Blut umsah, aber es war weit und breit kein Tropfen des süßen Elixiers zu erhaschen. „Egal, ich rede sowieso nicht weiter, wenn ich hier nichts zu trinken bekomme. Kann mal einer Sam Bescheid geben?“
    „Ich geh schon, Sam holt gerade einen Neuzugang hoch“, bot sich Vual an, der daraufhin aufstand und den Raum verließ.
    „Warte, Lebendnahrung ist auch viel besser, da können wir ja gleich auch etwas Spaß haben“, rief Paimon Vual hinterher.
    Corben sah ihn böse an.
    „Ich weiß, ich weiß, man wird doch wohl mal einen Scherz machen dürfen“, ruderte er zurück und nahm wieder eine ernsthaftere Haltung ein.
    In diesem Moment trat Sam mit einer verängstigten jungen Frau ein. Sie versuchte, sich hinter ihm zu verstecken, was dem Butler sichtlich unangenehm war und ihr auch nicht wirklich gelang. Cian ging auf den Diener zu und nahm sie ihm ab.
    „Danke, Sam.“
    Der Butler verbeugte sich und verließ den Raum, dabei wäre er beinahe mit Vual kollidiert. Vual warf Paimon den erwärmten Beutel zu und sah sich das Mädchen genauer an.
    „Ganz hübsch, vielleicht etwas dünn“, stellte er fest.
    „Warte, wollen doch mal sehen, ob sie nicht doch mehr zu bieten hat“, sagte Paimon und wollte in ihren Ausschnitt greifen.
    Sie riss erschrocken die Augen auf und legte die Hände schützend vor ihre Brust.
    „Wann hast du Turel das letzte Mal gesehen?“, fragte Cian die Dirne an den Schultern schüttelnd. „Los Schlampe, rede endlich.“
    „Cian, du kannst dir das Theater sparen. Bring sie zu mir“, forderte Corben ihn auf.
    Cian schubste sie. Das Mädchen verlor das Gleichgewicht und stolperte. Corben bewahrte sie im letzten Moment vor einem Sturz. Als er sie berührte, keimte Verlangen auf. Gott, wie lange hatte er sich schon nicht mehr mit einer Frau amüsiert. Er konnte ihr Geschlecht riechen und prompt wurde er steif. Sein selbst auferlegtes Zölibat dauerte schon viel zu lange, die anderen hielten sich nicht an die Vereinbarung, nur er litt. Alle anderen trieben es zwar nicht im Haus, aber sie trieben es und er roch es jedes Mal. Nur noch wenige Nächte und er würde sein Bett mit Leah teilen. Er versuchte, sich zusammenzureißen und sah der Frau in die Augen.
    „Dein Name?“
    „Eva“, antwortete das Mädchen eingeschüchtert.
    „Das ist doch mal ein Scherz“, rief Cian und schlug sich lachend auf die Schenkel. „Hey, wo hast du Adam gelassen?“
    Auf eine Antwort musste er verzichten. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Corben die Informationen erhalten hatte und das benommen taumelnde Mädchen losließ.
    „So, das war’s, ihr könnt sie wegbringen. Ich denke, wir kommen der Lösung langsam näher.“

    Leah legte das Buch aus den Händen. Es war die Geschichte von Kain, dem erstgeborenen Sohn von Adam und Eva. Eine sehr detaillierte Geschichte, welche die tiefen Abgründe über den Brudermord von Abel so real erzählte, als hätte Leah zugesehen.

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