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Liebhaber der Finsternis

Liebhaber der Finsternis

Titel: Liebhaber der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Turel aber nicht seinen Rausch ausschläft, sondern in die Hände der Dealer geraten ist? Was dann?“, fragte Corben.
    „Lass uns die Nacht abwarten. Wenn er morgen nicht auftaucht, werden wir uns darum kümmern, Brüderchen“, entgegnete Cian in gelangweiltem Tonfall. „Ach, und du solltest etwas gegen deine Latte tun. Du weißt schon, ein Dauerständer kann ein ernstes Problem darstellen.“
    Mit einer einzigen schnellen Bewegung war Corben bei ihm und seine Hand schloss sich um Cians Kehle. „Treib es nicht zu weit“, zischte er ihm ins Ohr und ließ von ihm ab.
    Als er Cians triumphierenden Blick auffing, hätte er ihm seine blauen Augen am liebsten ausgestochen. Er hasste es, dass sein Bruder wusste, wie es um ihn bestellt war. Er konnte nur hoffen, dass er seiner kleinen Spielchen bald müde wurde und Leah fallen ließ.

    Turel tauchte nicht wieder auf und der Clan versammelte sich in der darauf folgenden Nacht im Wohnzimmer. Die elf Vampire waren bis an die Zähne bewaffnet und Leah war mulmig zumute, als sie die düster dreinblickenden Clanmitglieder betrachtete. Ihr war nicht wohl bei dem Gedanken, dass sie sich in Gefahr begeben würden. Wer wusste schon, wer von ihnen im Morgengrauen wieder unbeschadet auftauchen würde? Am meisten Angst hatte sie davor, dass einem der Brüder etwas zustoßen könnte.
    „Nehmt mich mit, ich könnte euch sicherlich behilflich sein“, bettelte sie zum wiederholten Male.
    Cian sah sie mit einem abschätzenden Blick an. „Sei nicht albern. Du hast keine Ahnung, worauf du dich einlässt. Kommt nicht infrage. Nerv nicht weiter rum, geh und mach dich irgendwo nützlich.“
    „Er hat recht, das hier ist nichts für dich“, pflichtete Corben seinem Bruder bei und sah sie bedauernd an.
    Sie setzte sich auf das Sofa und lauschte den Gesprächen. Es dauerte nicht lange, dann brachen sie auf. Sie blieb mit dem Butler zurück. Eine lange, qualvolle Nacht lag vor ihr und sie hatte keine Ahnung, wie sie sich die Zeit vertreiben sollte, um die Sorgen zu vergessen. Sie beschloss, die Bibliothek aufzusuchen, in der sich endlose Regale aneinanderreihten. Irgendeines dieser Bücher würde ihr die Nacht vertreiben, nur welches? Sie strich mit den Fingerspitzen über die ledernen Bände, die über ihr Alter keine Zweifel aufkommen ließen. Einige hatten beeindruckend dicke Buchrücken und sie fragte sich, ob sie alle gelesen waren und welche dunklen Geheimnisse sie bereithielten.
    Sie stieg auf die bewegliche Leiter und kletterte bis nach oben. Die Bücher schienen hier noch älter zu sein und sie hatte Angst, wenn sie eines in die Hand nahm, dass es sich in Staub auflösen könnte. Ihre Hand blieb an einem unscheinbaren, schwarzen Buch hängen. Vorsichtig zog sie es hervor und fuhr mit den Fingern entlang der schlichten Gravur, die nur aus einem Namen bestand.
Kain
. Es war ein sehr altes Buch und die pergamentenen Seiten waren vergilbt. Langsam stieg sie die Leiter hinab.
    Als ihre Füße festen Boden berührten, fühlte sie sich beobachtet. Sie sah sich im Raum um, entdeckte aber nichts Ungewöhnliches. Beruhigt setzte sich in den Ohrensessel und schaltete die Leselampe ein. Als sie die ersten Zeilen zu lesen begann, versank sie in einer anderen Welt.

    Cian zeigte seinen Freunden den Weg in den abgelegenen Pub. Lärm drang aus den Fenstern auf die Straße, von Sperrstunde schien hier niemand etwas zu wissen. Es war nach Mitternacht und einige Männer standen auf dem Parkplatz und diskutierten. Corben spitzte die Ohren. Es war offensichtlich, dass sie sich wegen etwas stritten.
    „Alter, rück endlich die Kohle raus. Wir haben zehntausend abgemacht. Wenn du nicht willst, dass ich dir die Eier abschneide, rate ich dir, das Geld bis morgen ranzuschaffen. Ich lasse mich nicht mit solchen Typen ein und geh dann leer aus. Du hast bekommen, was du wolltest, und meiner Freundin verdankst du das alles.“
    Corben hörte das metallische Schnippen eines Springmessers. Er war sicher, dass es im Gespräch um Turel ging. Sein Gefühl hatte ihn bisher nie im Stich gelassen. Er nahm mental Verbindung zu seinem Clan auf und teilte ihnen mit, dass weder Dealer noch Käufer aus den Augen gelassen werden durften. Sein Bruder sollte sich im Pub nach der Dirne von letzter Nacht umsehen. Wenn er sie fand, sollte er sie auf dem Heimweg einsacken. Er ließ ihn nicht allein gehen, das Risiko war zu hoch. Er gab Vual ein Zeichen, ihm zu folgen. Paimon und Flaurus sollten dem Dealer folgen und der Rest

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