Liebhaber der Finsternis
ihre Mitte. Es dauerte nicht lange, bis sie das Gefühl hatte, zu schmelzen und sich aufzulösen. Ihr Knurren mischte sich mit seinem, und als sie sich auf sein pralles Glied verströmte, war sie sicher, dass sie einen Zuschauer hatten.
Sie sah Corben am Fenster stehen und da wusste sie, das allein war der Grund, warum er über sie hergefallen war. Seine Qualen spürte sie fast körperlich. Und wenn sie es konnte, konnte es Cian auch.
Nachdem er seinen Höhepunkt erreicht hatte, ließ er sie fast augenblicklich von seinem Schoß gleiten.
„Ich muss los“, verabschiedete er sich und verschwand lautlos aus dem Becken.
„Warte. Was heißt, du musst los? Was ist mit mir? Wird jede Nacht so ablaufen? Wirst du mich immer allein lassen? Erzähl mir wenigstens, wohin du gehst.“
„Mach nicht so einen Aufstand, wir gehen los, um Turel zu befreien. Außerdem will ich mal etwas klarstellen: Ich bin nicht dein Eigentum! Ich habe immer schon getan, was ich wollte. Wenn es dir nicht passt, kannst du jederzeit verschwinden. Ich werde dich nicht aufhalten“, sagte er, zog sich an und ging zurück ins Haus.
Das glich einer schallenden Ohrfeige. Ein Verschwinden von hier kam einem Selbstmordkommando gleich. Der Gedanke, sie verlieren zu können, war offensichtlich etwas, das ihm keine schlaflosen Nächte bereitete. Leah blieb im Wasser und versuchte ihren Schmerz und ihre Wut zu unterdrücken. Scheißkerl, und das, nachdem er gerade Sex mit ihr gehabt hatte. Er war nicht besser als all die Männer, die ihr Leben zur Hölle gemacht hatten. Er nahm sie als selbstverständlich an und verfuhr mit ihr nach Gutdünken. Er hatte eine weitere tiefe Wunde in ihrer Seele hinterlassen, die mittlerweile so zerklüftet war wie der Grand Canyon. Doch sie war nicht bereit, noch einmal so zu leiden. Sie war keine Sklavin und würde ihr neues Leben auf keinen Fall von einem gefühlskalten Vampir bestimmen lassen. Ihren verbliebenen Stolz würde sie ihm nicht opfern. Egal wie alt und mächtig er war, eher würde sie sterben, sie würde keine glücklose Ewigkeit mit ihm verbringen. Und heute Nacht würde sie ihr Schicksal erneut in die Hand nehmen und aus seinem Schlafzimmer ausziehen. Sie wusste auch, welchen Raum sie bewohnen wollte. Das Turmzimmer, das ganz nach ihrem Geschmack war.
Sie verließ den Pool und wickelte sich in ein Handtuch. Von der Auffahrt hörte sie die Motorengeräusche der gestarteten Autos aufheulen. Sollten sie doch alle abhauen. Das Maß war voll. Es reichte völlig, dass das Schloss veraltet war. Ihre Ansichten waren aus der heutigen Zeit und sie würde sich nicht mehr unterwerfen. Gut, sie müsste sich einmal im Monat an einem der Vampire nähren, das bedeutete aber nicht, dass sie mit ihnen Sex haben müsste.
Sie rannte die Treppenstufen hinauf und rief Sam um Hilfe. Der alte Butler kam ihrer Aufforderung nach.
„Miss Leah, wie kann ich behilflich sein?“
„Sam, hören Sie auf damit.“
„Miss, ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen?“
„Ich heiße Leah. Ich fühle mich angestaubt und deplatziert. Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert und ich bin zweiunddreißig Jahre alt und nicht zweihundert.“ Sie riss die Schubladen der antiken Kommode auf und warf alle neuen Kleidungstücke auf das Bett. Als sich der Butler nicht vom Fleck rührte, sah sie auf. „Was ist, Sam? Helfen Sie mir nun oder nicht?“
„Das wird dem Herrn nicht gefallen, Miss Leah.“
„Sam!“, rief sie und hob die Augenbrauen. „Wissen Sie, wir brauchen ihm ja nicht zu erzählen, dass Sie mir geholfen haben. Ich möchte, dass Sie mir das Turmzimmer herrichten. Entfernen Sie die Tücher und beziehen Sie bitte das Bett frisch. Den Rest schaffe ich allein. Die Herren werden es nicht erfahren, das verspreche ich. Gibt es noch einen Schlüssel zu der Tür?“
„Ja, natürlich Miss — äh — Leah. Aber ich verstehe nicht, die Türen in diesem Haus wurden noch nie verschlossen, es ist nicht nötig“, entgegnete er, sichtlich überfordert mit der Situation.
„Für eine Frau ist das nötig.“ Sie wickelte die Kleidung in die Überdecke und knotete diese zusammen, dann ging sie ins Bad und suchte ihre Utensilien zusammen. „Gibt es hier eine Plastiktüte oder so etwas? Sonst muss ich alles in ein Handtuch einwickeln. Ach, auch egal.“ Sie nahm ein großes Badelaken und warf alles rein, was ihr in die Finger kam. Sie war so richtig in Fahrt.
Sie stapfte die Treppen des Turms empor und legte alles auf die abgedeckte
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